Olympia Mörfelden wagt den Neuanfang

Kegler schließen sich einem anderen Verband an / Leistungsträger bleiben an Bord

BLEIBT Olympia Mörfelden erhalten: Stephan Michel. (Foto: Postl) 

 

Mörfelden-Walldorf (ula). Große Rochade bei Olympia Mörfelden: Der älteste und erfolgreichste Kegelclub innerhalb der SKV hat sich aus der 1. Bundesliga der Deutschen Classic-Kegler Union (DCU) abgemeldet.

Ziel ist es, dass ab der neuen Saison die jetzige zweite Mannschaft in der 2. Bundesliga im 200-Wurf-System kegelt und die aktuelle Erste deren Platz in der Hessenliga-120 Wurf einnimmt. Eine umfassende, wohlüberlegte Strategie, die auch einen Wechsel zwischen zwei Sportverbänden mit sich zieht. „Wir wollen an alte Zeiten anknüpfen“, so Trainerin Erika Weichwald – das heißt, an alte Erfolge. Sieben Deutsche Meistertitel, letztmals 2016, Pokal- und Super-Cup-Sieger, dem Namen Olympia haften große Erfolge im deutschen Kegelsport an.

Vielversprechende Talente zählen in der Jugend zu den Hoffnungsträgern

Der Boden beim Olympianachwuchs ist gut bestellt. Vielversprechende Talente wie der erst 16-jährige Tim Michel zählen in der Jugend zu den Hoffnungsträgern. Und mit der derzeitigen Olympia-Zweiten sind junge Talente zwischen 20 und 30 Jahren in Lauerstellung auf mehr. Derzeit spielt die Zweite in der Hessenliga 120-Wurf und strebt den Aufstieg in den 120-Wurf des Deutschen Keglerbund Classic (DKBC) an, dem Sportkeglerverband, der sich dem international gängigen 120 Wurfsystem widmet. „Den DCU haben wir Olympianer mitbegründet“, erzählt Olympia-Oldstar Jürgen Fleischer. Am 2. März 2012 hoben 23 Clubs den Verband aus der Taufe. Doch nun wollen sie Abschied nehmen aus dem jungen Verband, „der DKBC passt besser ins Konzept unseres Clubs“, sagt Fleischer. „Die Gründung des Verbands war eine gute Sache – aber die Entwicklung zeigte, dass es nicht ganz so gut lief“, erklärt Erika Weichwald, die Olympia Mörfelden I seit zwölf Jahren trainiert. „Zum Erstaunen aller Mitstreiter der DCU haben wir jetzt diesen Schritt getan und zurückgezogen.“

Holprige Saison mit viel Pech und Verletzungen

Dass Olympia I nach einer holprigen Saison mit viel Pech und Verletzungen mit Platz acht auf einem Abstiegsrang lag, ist wegen dem coronabedingtem Saisonabbruch immer noch nicht spruchreif. Zwei Spiele standen außerdem noch aus. Doch die Viruspandemie hat viel durcheinander gewirbelt. Und nach einer Entscheidung des DCU-Präsidiums im März, die Saison zu annullieren (ohne Absteiger), wurde der Beschluss anschließend in einem Rechtsstreit teilweise wieder außer Kraft gesetzt. So oder so, in Mörfelden sind die Würfel gefallen.
Der Neuanfang bedeutet auch, das personelle Durchmischungen stattfinden können. „Ein interner Konkurrenzkampf tut gut, das steigert die Leistung und motiviert“, sagt Weichwald. Die Leistungsträger der ersten Mannschaft blieben allesamt an Bord, so Fleischer. Dieter Nielsen, Philipp Albert, Sven Völkl, Robert Nägel und Sascha Wetzel, sowie Stephan Michel sind auch künftig auf der Bahn gesetzt. Auch Holger Liebold und Jürgen Fleischer wollen nach verletzungsbedingter Auszeit wieder einsteigen. Wenngleich das Training sich in dieser Zeit schwierig gestaltet.
Seit Kurzem darf es für die Sportkegler im Clubheim, der Keglerklause wieder starten – mit Einschnitten. Umkleiden und Duschen bleiben zu, nur jede zweite Bahn darf wegen der Abstandsregelungen bespielt werden. Unter diesen Bedingungen Wettkämpfe auszutragen, hält Coach Weichwald für illusorisch.
Jürgen Fleischer, Pächter des Clubheims, öffnet wieder, allerdings unter Einschränkungen: „Das reicht aber nicht, um kostendeckend arbeiten zu können.“ Wann die neue Saison startet, steht ebenfalls noch nicht fest. Der Olympiakader der Oldstars plant laut Sportwart Holger Liebold einen Durchmarsch. Ziel ist, aus der Hessenliga in die 2. Bundesliga des DKBC durchzustoßen.

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