Olympia Mörfelden steigt auf

Kegler kämpfen sich nach spannender Aufholjagd zurück in die 1. Bundesliga

Triumph auf der Plattenbahn in Straubing: Olympia I macht nach seinem Meistertitel jetzt auch den Aufstieg perfekt. (Foto: Verein)

SKV Mörfelden – Kegeln (lh). Am vergangenen Samstag ging es in der Keglerhalle in Straubing für die ersten Mannschaft von Olympia Mörfelden um nicht weniger als die Rückkehr in die erste Bundesliga des DKBC. In der Aufstiegsrelegation gegen SKC Frei-Holz Plankstadt (Meister 2. Bundesliga Süd), SK Markranstädt (Meister 2. Bundesliga Ost) und die Nibelungen Lorsch (8. der 1. Bundesliga) war am Ende des Tages alles perfekt, auch wenn es zu Beginn ganz anders aussah.

Bereits am Freitag reiste die Mannschaft, trotz Streik, mit der Bahn nach Straubing. Frühes Zu-Bett-gehen, gemeinsames Frühstück, ein Spaziergang an der Donau – dann ging es in Richtung Kegelbahn. Pünktlich zum Spielbeginn traf der Mörfelder Fan-Bus mit rund 40 Mitgereisten ein, der sich morgens früh um 5 Uhr auf den Weg gemacht hatte. Gespielt wurden zwei Spiele über die reine Kegelwertung. Der Start im ersten Spiel war für alle Olympianer auf den nicht einfachen Plattenbahnen in Straubing etwas verhalten. Sven Völkl (585), Robert Nägel (596) und Dieter Nielsen (584) zeigten solide Vorstellungen, blieben aber unter ihren Möglichkeiten. Philipp Albert (548) kämpfte bis zum letzten Wurf, blieb mit seinem Stil aber glücklos. Dank Marlo Bühler (590) und allem voran dem blendend aufgelegtem Altmeister Stephan Michel (617) gelang es, dass Olympia sich wieder an die Konkurrenz anpirschen konnte.

Ausdauer und gute Nerven waren gefragt

Nach dem ersten Spiel lag der SK Markranstädt (3535) vorne, nur ein Kegel dahinter waren die Nibelungen Lorsch (3534). Auf Platz drei folgte Frei-Holz Plankstadt (3522). Olympia Mörfelden lag mit 3521 Kegeln auf Platz vier, dem einzigen Platz, der nicht zum Aufstieg in Liga eins reichen würde. Doch durch die Differenz von lediglich 14 Kegeln zwischen Platz eins und vier war die Spannung sehr hoch. Im zweiten Spiel am Nachmittag waren nicht nur Ausdauer, sondern auch gute Nerven gefragt. Olympia nutzte den breiten Kader und setzte im zweiten Spiel auf Sascha Wetzel und ließ Philipp Albert draußen. Wieder begannen Sven Völkl (601) und Robert Nägel (602). Doch auch die erste Bahn der beiden ließ auf nichts Gutes hoffen. Völkl begann völlig indiskutabel und stand zu Beginn der zweiten Bahn kurz vor der Auswechslung. Doch der Junioren-Weltmeister besann sich auf seine Spielstärke und steigerte sich enorm. Die Leistung gipfelte in einer 177er-Schlussbahn – das brachte die Kegelbahn zum Beben. Auch Robert Nägel wurde im Verlauf des Spiels immer stärker und so war es dem Kampfeswillen beider Olympianer zu verdanken, dass man sich nun auf Position eins der Abrechnung wiederfand. Gepusht von dem starken Schlussspurt und den eigenen Fans, fanden auch Dieter Nielsen (590) und Sascha Wetzel (589) sofort ins Spiel und sorgten mit ihren guten Leistungen für ein sicheres Polster. Vor dem Schlussdurchgang lag man bereits 101 Kegel vor dem Viertplatzierten aus Lorsch. Mit Marlo Bühler (619) und Stephan Michel (295) gingen erneut die beiden besten Mörfelder als Schlussspieler auf die Bahn.
Beide bewiesen erneut ihr Können: Bühler startete traumhaft und hatte zur Hälfte 333 Kegel auf der Anzeige stehen. Auch Michel zeigte seine Stärke, sodass der Aufstieg bereits klar war. Der Altmeister bekam seine verdiente Pause und wurde durch Marco Goldbach (289) ersetzt. Bühler ließ es auf den letzten 60 Wurf ruhig angehen, während Goldbach noch einmal eine gute Leistung zeigte. Beide Spieler wurden von den Aufstiegsrufen der Fans begleitet.

Heimstätte der Olympianer muss an Regularien der 1. Bundesliga angepasst werden

Mit einer außergewöhnlichen Leistungssteigerung setzte sich Olympia am Ende auf Platz eins der Relegation und konnte mit 7105 Kegeln dominieren. Zweiter wurde der SK Markranstädt (7033) vor dem SKC Frei-Holz Plankstadt (6974). Für den bisherigen Erstligisten Nibelungen Lorsch (6907) bleibt der undankbare vierte Platz und der damit verbundene Abstieg. „Unfassbar“ nannte die Olympia Trainerin Erika Weichwald den Tag, nachdem der Aufstieg perfekt war. „Wir haben Spuren hinterlassen, die unglaubliche Fanunterstützung hat uns wieder in die 1. Liga getragen“ fasste Klubpräsident und „DKBC-Hall-of-Famer“ Jürgen Fleischer die Unterstützung der mitgereisten Fans und die Leistung seines Teams zusammen. Durch den Aufstieg von Olympia Mörfelden, und auch Frei-Holz Plankstadt, kehren zwei deutsche Traditionsmannschaften wieder in die 1. Bundesliga des DKBC zurück. Mit dem Aufstieg ist auch der notwendige Umbau der Keglerklause verbunden. Die Heimstätte der Olympianer muss an die Regularien der 1. Bundesliga angepasst werden, eine große Herausforderung für die Clubs und Mitglieder. „Wir sind ein kegelverrückter Haufen und werden auch das Schaffen“, so das Mörfelder Credo.
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