Die Aufregung war der 71-jährigen Winterschwimmerin nicht anzumerken – souverän zog sie bei ihrem ersten Wettkampf die zwei Bahnen durch und schlug mit 01:13,40 Minuten als Goldmedaillen-Gewinnerin an. Ihr regelmäßiges Training in der Walldorfer Badestelle hatte sich offenbar ausgezahlt. Mindestens einmal in der Woche treffen sich die #pushkin-winterschwimmer, um durch das Eisschwimmen nicht nur ihr Herz-Kreislaufsystem in Schwung zu halten, sondern auch mental gestärkt durch die Krisen der Zeit zu gehen, berichten die Schwimmer in einer Pressemitteilung.
So stieß Cornelia Kosch aus Florstadt erst vor acht Wochen zu den Winterschwimmern. Sie sei gleich von der Idee begeistert gewesen, an einem Wettkampf teilnehmen zu können. In Burghausen angekommen, wurde das Team aus der Doppelstadt gleich vom Temperaturunterschied überrascht: Während der heimische See noch 7,9 Grad Celsius Wassertemperatur hat, war der Wöhrsee bereits 3,4 Grad kalt. Kurzum wurde der Start über die Leiter und die Wende nach 25 Metern getestet, denn dies könne in der Endabrechnung der Zeit sehr entscheidend sein. Dies zahlte sich auch für Koschs Start auf 50 Metern Brust aus. Sie siegte mit 01:07,83 Minuten in der Altersklasse I.
Mit Wettkampferfahrungen aus dem Pool starteten Elisabeth Schwarzkopf (VFS Rödermark), Katja Steinke und Anke Rubien (beide RSC Rüsselsheim 1954). Rubien schwimmt seit 2017 im kalten See und hat sich auf die längeren Strecken fokussiert. Sie holte sodann auch Gold auf 450 Meter sowie Silber auf 200 Meter (Freistil). Silber und Bronze gab es auch für Schwarzkopf (50 Meter Brust und 25 Meter Freistil) sowie Bronze für Steinke über 100 Meter Freistil).
Burghausen bot den rund 250 Teilnehmern ein Wintermärchen. Wie bestellt, schneite es an diesem Wochenende und ab und zu schaute die Sonne vorbei. Mariia Yrkö-Koskinen, Präsidentin des Weltverbandes IWSA, zeigte sich begeistert: „Die Veranstaltung findet an einem tollen Ort statt und ist perfekt organisiert. Wir kommen gerne wieder nach Burghausen.“ Die Teilnehmer aus Mörfelden-Walldorf zeigten sich nach diesem Erlebnis einmal mehr froh und dankbar dafür, dass sie im Walldorfer See trainieren können. Für Eisschwimm-Interessierte gibt es weitere Infos zum Team aus der Doppelstadt per Mail an info[at]aqua-momentum[dot]de. f
