Last-Minute-Treffer kostet Rot-Weiß Walldorf einen Punkt

FC Hanau 93 belohnt sich für taktisch disziplinierte Spielweise

ZERFAHRENE PARTIE: Walldorf leistete sich schon gegen Steinbach viele technische Fehler. In dieser Szene nehmen Marc Eichfelder (links) und Takero Itoi (vorne) den Gegner in die Zange. (Foto: Sonnabend)

Mörfelden-Walldorf (dw). Beim Stand von 1:1 war die Nachspielzeit angebrochen. Ein Ergebnis, das dem Spielverlauf entsprochen hätte. Und dann das: Der Torhüter des SV Rot-Weiß Walldorf, Kevin Darmstädter, lief unnötig heraus, kam zu spät. Und der Torjäger des FC Hanau 93, Salvatore Bari, köpfte das Tor zum 2:1-(0:0)-Sieg der Gäste. RWW-Trainer Max Martin ärgerte sich: „Ein Unentschieden wäre für uns mindestens gerechtfertigt gewesen.“

Wenig Durchsetzungsvermögen

Die Rot-Weißen taten sich schwer, sich gegen die kompakt formierte, insbesondere die schnellen Walldorfer Außen gut abschirmenden Hanauer. Beim Spiel in die Spitze mangelte es an Durchsetzungsvermögen. In der Gegenrichtung sorgte Feta Suljic in der 19. Minute für einen Walldorfer Schreckmoment, als er aus 18 Metern den Außenpfosten traf. Einen Freistoß von FC-Spielertrainer Michael Fink hielt Darmstädter.

Es dauerte bis zwei Minuten vor der Halbzeitpause, da der SV Rot-Weiß das Gästetor erstmals ernsthaft gefährdete. Daniele Toch fing im zentralen Mittelfeld einen Hanauer Querpass ab, spielte den Ball sofort steil auf Takero Itoi, doch der schoss die Kugel knapp am Tor vorbei. Den nächsten Walldorfer Angriff schloss Toch mit einem Schlenzer selbst ab, und Torhüter Ioannis Takidis fischte das Spielgerät aus dem rechten oberen Eck (44.).

Rot-Weiß ohne Nils Herdt

Ohne den gelb-rot-gefährdeten Mittelstürmer Nils Herdt ging die Heimelf in die zweite Halbzeit: „Das war ein massiver Nachteil für uns“, sagte Martin und kritisierte Schiedsrichter Daniel Velten („Der Nils hat kein einziges böses Foul gemacht“). Der für ihn vom Mittelfeld in die Spitze gerückte Nico Struwe war jedoch nur sieben Minuten später ebenfalls gelbbelastet. Dieses Handicap hinderte den SV Rot-Weiß aber nicht daran, mit viel Tempo auf den Führungstreffer zu drängen. Einen Toch-Schuss aus 20 Metern lenkte Takidis an die Latte (63.). Nach Hereingabe von Marc Eichfelder kam Itoi ein Sekundenbruchteil zu spät, um den Ball vor dem FC-Keeper zu erwischen (66.).

Das Führungstor aber schossen die Hanauer, die ihre taktisch disziplinierte Spielweise beibehielten – und bei ihren schnellen Gegenstößen torgefährlich blieben. Eine harmlos aussehende Flanke wurde Richtung RWW-Tor abgefälscht, wo Kahraman Damar den Ball zum 0:1 ins Ziel stocherte (71.). Das vergebliche Walldorfer Anrennen hatte zwei Minuten vor Schluss ein Ende, als Innenverteidiger Jonas Herberg nach vorn eilte, zwei Gegenspieler umkurvte – und den Ball aus 20 Metern ins Tor schlenzte. Aber dann brach die Nachspielzeit an.

SV Rot-Weiß Walldorf: Darmstädter – Herberg, Werther, Deumlich (82. Kang), Ludwig, Herdt (46. Nguyen), Struwe (89. Dörr), Eichfelder, Itoi, Borger, Toch.

Tore: 0:1 Damar (71.), 1:1 Herberg (88.), 1:2 Bari (90+1.).

Schiedsrichter: Velten (Schöffengrund).

Zuschauer: 200.

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