Doppelschlappe zum Liga-Einstand

Rot-Weiß Walldorf – Fußball (em). Verbandsliga Süd: RW Walldorf – RW Darmstadt 1:3 (1:1).

VOLLER EINSATZ: Walldorfs Nico Struwe verteidigt das Leder gegen den Ansturm der Darmstädter Gäste. (Foto: Sonnabend)

Als völlig unnötige Niederlage kommentierte Rot-Weiß Trainer Max Martin die 3:1-Niederlage vom vergangenen Sonntag gegen RW Darmstadt. Besonders die zwei individuellen Fehler, die zum Ausgleich und zum 1:3 führten, nagten an ihm. „So was darf halt nicht passieren“, so Martin.

120 Zuschauer zogen den Sportplatz an der Okrifteler Straße dem Freibad vor und wollten das Auftaktspiel von RW Walldorf in der Verbandsliga Süd nicht verpassen. Das, was sie zu sehen bekamen, war wahrlich guter Fußball. Beide Teams trafen sich auf Augenhöhe und ließen den Ball auf dem kurzen Rasen gut laufen. Einstudierter taktischer Spielaufbau wechselte sich mit schnellen Angriffspassagen ab. 
Und schon nach 21 Spielminuten gab es die erste gute Möglichkeit für den Gastgeber. Christian Matheisen hatte sich auf der linken Seite durchgesetzt und konnte den Ball zur Mitte passen. Christopher Nguyens nahm das Zuspiel direkt an, sein Schuss verfehlte nur um Haaresbreite das Tor.
Berechtigter Jubel dann in der 24. Minute. Nach weitem Einwurf von Fabian Borger wurde das Leder im Darmstädter Strafraum erst einige Male hin und her getreten, ehe Nguyen aus elf Metern ungehindert zum 1:0 Führungstor einhämmern konnte.
Kaum war der Jubel verklungen, da wurde es schon wieder laut. Dieses Mal aber bei den Darmstädtern. 
Eigentlich sollte der Schuss eines Darmstädter Spielers in Höhe der Mittellinie ein Zuspiel an die eigenen Sturmspitzen werden. Noel Wembacher berührte beim „Stochern“ den Ball irgendwie und Walldorfs Abwehr inclusive Torwart waren für einen Augenblick unsortiert. So rollte die Kugel an vielen Füßen vorbei unglücklich ins Walldorfer Tor.
Der 1:1-Pausenstand ging in Ordnung. Walldorf hatte aufgrund der besseren Chancen leichte Spielvorteile. Nico Struwe und Nils Herdt sorgten immer wieder für Unruhe im Darmstädter Strafraum. Und auch der Freistoß von Borger in der 44. Minute, den Torwart Tom Henßel mit den Fingerspitzen parierte, hätte fast zum Torerfolg geführt.
Die zweite Halbzeit verlief mehr zugunsten der Gäste. Kevin Darmstädter musste in der 57. Minute den Kopfball von N. Wembacher rausfischen. Und auf der gegnerischen Seite vereitelte Torwart Henßel nach Borger-Freistoß und Kopfball von Jan Deumlich einen Rückstand. 
Den 1:2 Führungstreffer erzielte Wembacher in der 69. Spielminute. Sein Sturmkollege Petrus Baldes hatte sich am linken Flügel durchgesetzt und von der Grundlinie in den Rücken der Abwehr auf Wembacher gepasst. Der durfte das Spielgerät ungehindert über die Linie treten. Walldorf steckte nicht auf. Und durch die Einwechslungen von Firat Tayboga, Dominik Lewis und Marc Eichfelder kam auch noch mal frischer Wind ins Spiel. Eichfelders strammer Freistoß in der 77. Minute und der Freistoß von Lewis in der 90. Minute parierte Henßel mit ach und krach.
Doch gerade in der Phase, als Walldorf so nahe am Ausgleich war, führte ein erneuter individueller Fehler zum ernüchternden 1:3. Fabian Walter wollte den Ball aus der Luft mit der Fußspitze annehmen und legte dabei unbeabsichtigt das Leder seinem Gegenspieler Torino vor den Fuß. Der lief noch ein paar Schritte und schob aus spitzem Winkel ins Tor. 
Ziemlich enttäuscht zog Martin kurz nach dem Abpfiff sein Resümee: „Wir müssen noch wirkungsvoller nach vorne und im Abschluss werden und solche individuellen Fehler dürfen uns in der Zukunft nicht mehr passieren.“ Damit ist der Trainingsplan für die kommenden Übungsstunden bereits geschrieben.
SV Rot-Weiß Walldorf: Kevin Darmstädter, Lucien Scheurich, Fabian Borger, Fabian Walter, Christopher Felter (57. Marc Eichfelder), Jan Deumlich, Christopher Nguyen, Christian Matheisen, Julian Ludwig (74. Firat Tayboga), Nico Struwe, Nils Herdt (65. Dominik Lewis).
Kreisliga A Groß-Gerau: RW Walldorf II – SKV RW Darmstadt II 0:3 (0:1). 
„Heute hat nicht das bessere Team gewonnen, sondern das cleverere Team“, so die Meinung von Walldorfs Trainer Ercan Dursun nach dem Spiel. Speziell in der Verwertung der sich bietenden Torchancen waren die Darmstädter effektiver und zielstrebiger als die Walldorfer an diesem Tag bei erneut hochsommerlichen Temperaturen.
Dursun sah sein Team zwar mit wesentlich mehr Ballbesitz über die gesamte Spielzeit. Aber die Gäste verschoben geschickt, stellten die Räume zu und ließen dadurch nur wenig Druck auf das eigene Tor zu und verlegten sich bei Ballgewinn auf gelegentliche Konter. Zudem hatte Walldorf bei zwei Aktionen Pech, als jeweils Steffen Gernandt im gegnerischen Strafraum elfmeterreif zu Fall kam, der Schiedsrichter aber weiterspielen ließ.
Nach einem Konter gelang den Darmstädtern in der 35. Minute durch Choynowski der Führungstreffer zum 1:0. Noch vor der Pause hatten die Gäste zwei weitere Chancen, die Florian Knacker im Walldorfer Tor vereiteln konnte.
Kurz nach der Pause (48.) erhöhte Schmitt aus dem Gewühl heraus auf 2:0, als Walldorfs Defensive den Ball nicht entscheidend nach einer Ecke klären konnte. Danach zog sich Darmstadt fast komplett in die eigene Hälfte zurück und lauerte auf Konter. Neben den zwei ausgebliebenen Elfmeterentscheidungen war es in der 59. Minute erneut Gernandt, der den Ball in den Lauf gespielt bekam, aber dessen Schuss knapp neben dem Tor landete.
In der 62. Minute scheiterte Ibrahim Muhumed nach Eckball von Stanczak per Kopfball am gut reagierenden Torwart der Gäste. In der 75. Minute spielte erneut Stanczak von der linken Außenbahn den Ball ins Zentrum, aber Gernandt verpasste knapp am langen Pfosten. Eine weitere gute Chance blieb durch Ali Osman ungenutzt, der in der 85. Minute glänzend frei gespielt wurde, aber dessen Schuss über das Tor ging. Der Treffer zum 0:3 nach einem Konter (90+3) durch Klein-Spindola hatte nur noch statistischen Charakter.
Aufstellung RW Walldorf: Knacker, Topmöller, Guerbuez, Sallan, Jubb (72. Tanis), Muhumed, Mamay, Zwilling, Karakut (50. Anagnostou), Osman, Stanczak (36. Gernandt) – Schneider (ETW), Aktas, Wind, Wotzlaw.

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