Ali Ibrahimaj fast im Alleingang

Rot-Weiß Walldorf – Fußball.

AUSNAHMEKICKER Ali Ibrahimaj (rechts) spielte die Abwehrreihen vom SG Anspach beinahe ganz alleine aus. In dieser Szene wurde er per Kopfball von Adriano Nuzzo (zweiter von links) bedient und netzte zum 0:1-Führungstreffer ein. (Foto: A. Keim)

Aufstellung: Meyer – Demir, Lazaar, Pfeffer, Ünal (74. Wiederhold), Süle, Ibrahimaj, Stumm, Gomina (80. Durmaz), Nuzzo (77. Obertowski), Penz. Tore: 1:0 Ibrahimaj (15.), 2:0 Ibrahimaj (49.), 3:0 Ibrahimaj (50.), 4:0 Gomina (60.), 5:0 Süle (67.). Rot-Weiß Walldorf in bester Spiellaune, zeigte Mitaufsteiger SG Anspach die fußballerischen Schranken. Trainer Kures Massali haderte vor dem Match immer noch wegen des verlorenen Spiels gegen Seligenstadt (3:2). Aus diesem Grund bestellte es die Mannschaft vergangene Woche zu vier Trainingseinheiten auf den Platz. Die Vorgabe für das Spiel gegen SG Anspach an sein Team lautete schlicht und einfach: „Wir müssen heute in die Zweikämpfe gehen und vor allem frühzeitig das Spiel des Gegners unterbinden“.
 

Die erste Halbzeit gegen den Mitaufsteiger war schon nicht schlecht, aber die Zweite hatte es dann wirklich in sich. Viele der Zuschauer verließen nach Spielende das Stadion und waren immer noch am Schwärmen über die Art und Weise wie Walldorf den Tabellennachbarn bezwang. Walldorf ging sehr aufmerksam in die Partie und hielt den Gegner von Beginn an in sicherer Entfernung zum eigenen Strafraum. Den Rest erledigte Ali Ibrahimaj fast im Alleingang. Nach einer Viertelstunde bedankte er sich für das saubere Kopfballzuspiel von Adriano Nuzzo mit dem 1:0-Führungstor. Es entwickelte sich ein schnelles und gefälliges Spiel, welches sich bis zum Halbzeitpfiff allerdings weitestgehend auf das Feld zwischen den beiden Strafräumen beschränkte. Beide Hintermannschaften erledigten ihre Arbeit recht ordentlich. Unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff musste der Anspacher Torhüter aber noch den 25-Meterschuss von Ibrahimaj retten. Danach ging’s in die Pause.
„Jetzt wäre noch ein schnelles Tor wichtig“, hörte man von vielen der Waldorf-Fans rund um den Sportplatz murmeln. Die Erfüllung dieses Wunsches ließ nicht lange auf sich warten. Alexander Stumm setzte sich am linken Flügel durch und trat das Leder mit viel Gefühl in die Mitte, wo Ibrahimaj lauerte. Eine blitzschnelle Körpertäuschung, ein satter Schuss und Gästetorwart Klug war geschlagen. Dem 2:0 folgte nur eine Minute später das dritte Walldorfer Tor. Dieses Mal bediente Salim Lazaar den Ausnahmekicker Ibrahimaj an der 16-Meterlinie. Und wieder narrte er die gesamte Hintermannschaft mit diversen Tricks und traf zum verdienten 3:0. Damit war natürlich das Spiel gelaufen. Rot-Weiß Walldorf ließ nichts mehr anbrennen und konnte Tempo und Spielgeschehen nach Belieben vorgeben. Trotz der Überlegenheit blieb der Tordrang, der in solchen Situationen gern vernachlässigt wird, bestehen. Jetzt zeigte sich Ali Ibrahimaj auch noch von seiner Assistenten-Seite. Zunächst legte er Adam Gomina den Ball vor den Schuh (4:0, 60.) und in der 67. Minute machte Fabian Süle nach Ali’s Vorlage das abschließende 5:0.
Der Kommentar von Ibrahimaj nach Spielende war: „Nur wenn die Mannschaft gut spielt, können auch einzelne Spieler glänzen“. Damit spielte er zwar seine herausragende Leistung ein wenig herunter, zeigte aber, dass er in den letzten Monaten in vielerlei Hinsicht gereift ist.
Trainer Kures Massali äußerte sich zufrieden, zumal jeder seiner Leute seine Anweisungen eins zu eins umgesetzt hat. Eine Tugend, die im kommenden Spiel gegen Viktoria Griesheim richtungsweisend sein wird.
RW-Walldorf II: Golic – Becker, Wahid, Böhm, Bellamin, Topmöller (75. Top), Golic A., Tagliamento (8. Titsch-Rivero) , Hiyamlioglu , Erol, Hassoun (65. Turna). Tore: 1:0 Titsch-Rivero (18.), 1:1 Massaoudi (25.), 1:2 Massaoudi (35.), 2:2 Corral (60.).
 Rot-Weiß Walldorf II hat sich vorrübergehend aus dem Spitzenrängen geschossen. Hüseyin Top war nicht gerade begeistert über den Auftritt seiner Mannschaft. Und das lag nicht nur an der Tatsache, dass er aus unterschiedlichen Gründen auf neun Positionen umstellen musste. Vielmehr bemängelte Top die fehlende Bissigkeit und das zu ungenaue Spiel miteinander. Die Partie fing verheißungsvoll an. Gerade erst eingewechselt traf Marius Titsch-Ritsch zum 1:0. Wenig später folgte der Ausgleich und die 1:2-Führung durch Massaoudi (25., 35.). Bis zur Halbzeit verlief das Spiel noch ausgeglichen und Walldorf erzielte kurz vor dem Pausenpfiff den Ausgleich durch Ömer Erol. Den zweiten Durchgang verpasste Rot-Weiß auf ganzer Breite. Viele Abspielfehler und zu ideenlos agierten die Platzherren. Und so nahm das Schicksal seinen berechtigten Lauf. Durch drei sehenswerte Tore – davon zwei der Marke Sonntagsschuss – machte die Eintracht den Sack zu. (em)

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