Wissen soll auch anwendbar sein

Mathematik wird heute anschaulicher vermittelt – BvS beim Landeswettbewerb dabei

GUT GERECHNET: Rektorin Ute Zeller und Lehrerin Sandra Dörr zeichneten Sieger und Teilnehmer der Mathe-Olympiade und des Wettbewerbs aus. Zu ihnen gehören Sean Döhler, Tippiya Sun Windmeisser, Shemaa Alwehi, Christopher Malek, Patrik Anas Weiß, Matthias Göbel, Asiy Gül, Luca Springer, Alexandra Cainareanu, Tobias Zschocke, Büteyra Zumra Yilmaz und Lilly Marie Cwikla (von links). (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. Zum 50. Mal richtet das Land Hessen seinen Mathematik-Wettbewerb aus, und auch die Bertha-von-Suttner-Schule beteiligt sich wieder. Nach dem schulinternen Wettbewerb steht nun fest, wer auf dem Kreisentscheid für Mörfelden-Walldorf ins Rennen geht. 

„Als Kind war Mathe für mich der Horror“, gab Rektorin Ute Zeller bei der Siegerehrung unumwunden zu. Allerdings habe man damals keine Wettbewerbe ausgerichtet, und der Unterricht sei noch ganz anders gestaltet gewesen. Die Lehrer interessierten sich nur fürs Rechnen und die richtigen Ergebnisse, erinnerte sich Zeller zurück. Auf Schüler sei kaum eingegangen worden. 
Heute vermittele man den Unterrichtsstoff viel anschaulicher. „Alles ist Mathematik“, meinte die Rektorin. Egal, ob man ein Fenster einbaue, etwas stricken wolle oder versuche, zukünftige Entwicklungen vorherzusagen – an Zahlen und ihren Verhältnissen komme man einfach nicht vorbei. Selbst die Musik brauche Mathe. 
Dafür, dass Mathe für Kinder und Jugendliche kein Horror wird, setzt sich Sandra Dörr an der Bertha-von-Suttner-Schule ein. Die Fachsprecherin Mathematik legt Wert auf einen Unterricht, der sich möglichst stark auf die Anwendbarkeit konzentriert. So soll man lernen, wofür logisches Denken, Formeln, Zahlenverständnis und Rechnen gebraucht werden. 
„Besonders gut sieht man es bei der Körperberechnung“, sagte die Lehrerin. Hier schaut man sich in den Klassen etwa verschiedene Verpackungen an und überprüft, ob in einem Joghurtbecher auch wirklich die angegebene Menge steckt. So kommen die Schüler Mogelpackungen auf die Schliche und entwickeln ein Gefühl für Volumen und Größenangaben.
Erleichtert wird der Matheunterricht zum Ende der siebten Klasse. Dann sollten die Grundrechenarten soweit sitzen, dass der Taschenrechner kompliziertere und aufwendige Aufgaben lösen darf. Und spätestens, wenn es in der neunten und zehnten Klasse an Funktionen gehe, komme man am Taschenrechner nicht mehr vorbei, sagte Dörr. 
Dabei sei Mathematik ohnehin viel mehr als reine Berechnungen. Ohne logisches Denken und ein mathematisches Verständnis habe man es in dem Fach nicht einfach. Um den Schülern dies zu vermitteln, setzt die Fachsprecherin auf das entdeckende Lernen, bei dem nicht alles sofort vorgegeben ist. Im Unterricht wird selbst etwas ausprobiert und nach Lösungsmöglichkeiten gesucht.
Prozentrechnen, Geometrie, lineare Gleichungen, Knobelaufgaben und Wahrscheinlichkeiten standen dann beim Mathewettbewerb auf dem Programm. Knapp 250 Schüler der achten Klassen beteiligten sich diesmal. Zusätzlich nahm die Bertha noch an der Mathe-Olympiade teil, für dich sich Schüler aus allen Klassen freiwillig anmelden konnten. 
Im achten Jahrgang steht Lisa Maria Lindner als Beste fest, bei den Sechstklässlern holte Matthias Göbel die meisten Punkte. Allerdings reichten die Ergebnisse nicht für die nächste Runde, weshalb die Bertha keinen Vertreter zur regionalen Mathe-Olympiade schickt. (seb)

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