Willkommen in der Vereinswelt

Rund 30 Flüchtlinge trainieren bei der TGS – Sportbund spendiert Trainingskleidung

Ein Nachmittagscafé zum Kennenlernen hatte die TGS Walldorf für die Flüchtlinge organisiert, die derzeit im Verein trainieren. Dabei überreichte Petra Scheible (Dritte von rechts) Sportkleidung vom Deutschen Olympischen Sportbund, mit der Flüchtlinge in den Vereinen im Kreis Groß-Gerau ausgestattet werden. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. Bei der TGS-Walldorf trainieren zurzeit rund 30 Flüchtlinge. Damit sich alte und neue Mitglieder kennenlernen können, hatte der Verein zur einem Nachmittagskaffee in den Spiegelsaal im Vereinsheim eingeladen. Eine Überraschung gab es dabei vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), der den Flüchtlingen einen kompletten Satz Trainingskleidung zur Verfügung stellte.

„Wir können den Menschen keine Heimat ersetzen“, erklärte Petra Scheible. Aber zusammen wolle man man dafür sorgen, dass sich die Flüchtlinge schnell einleben und in Mörfelden-Walldorf wohl fühlen. Die Kaffeerunde im Vereinsheim leistete dafür einen Beitrag und zeigte, dass die Flüchtlinge in der Vereinswelt willkommen sind.
Die meisten der Asylbewerber kennen Scheible bereits als Leiterin des TGS-Fitnessstudios, denn fast alle von ihnen haben sich für diese Abteilung entschieden und trainieren regelmäßig an den Geräten. Einige Flüchtlinge sind aber auch Mitglied in der Tanz- und Gymnastikabteilung des Vereins geworden.
Damit es beim Sport an nichts fehlt, hatte Scheible, die außerdem Zweite Vorsitzende des Sportkreises Groß-Gerau ist, Geschenke dabei. Trainingshosen, Jacken und T-Shirts stellt der DOSB aber nicht nur für Flüchtlinge in Mörfelden-Walldorf bereit. Im gesamten Kreisgebiet würden die Vereine ausgestattet, berichtete Scheible. Aktuell trainieren Flüchtlinge in 13 Vereinen, und alle erhalten eine schnelle und unbürokratische Unterstützung in Form der Trainingskleidung.
Um das Ankommen in der Doppelstadt zu erleichtern, verzichten die örtlichen Vereine außerdem im ersten Jahr auf den allgemeinen Mitgliedsbeitrag. Der Versicherungsschutz wird vom Landessportbund übernommen, erklärte die Fitnessstudioleiterin weiter.
„Sie haben es sich nicht ausgesucht, hier zu sein“, betonte Scheible. In Gesprächen mit den Neumitgliedern sind auch die Fluchtursachen ein Thema. Zum Teil mussten die Frauen ihre Heimat verlassen, weil sie emanzipiert seien und auf ihr Mitspracherecht bestanden hätten, schilderte Scheible.
Das Kennenlernen funktioniere über den Sport einfach und ganz nebenbei, obwohl man sich immer wieder mit Händen und Füßen verständigen müsse. Denn auch wenn die Flüchtlinge sehr motiviert in den Sprachkursen dabei seien, brauche es etwas Zeit, bis die deutsche Sprache sitze. „Es ist aber toll, dass alle den Kontakt suchen und sehr aufgeschlossen sind“, freute sich Scheible über das gute Miteinander im Verein. „Es sind fitte Leute, die zuhause studiert haben, im Beruf standen und auch in ihrer Heimat Sport getrieben haben.“
Willkommen geheißen wurden die Flüchtlinge auch vom Ersten Kreisbeigeordneten Walter Astheimer (Grüne) und Bürgermeister Heinz-Peter Becker (SPD). In ihren Grußworten riefen sie die Flüchtlinge dazu auf, die Sportangebote wahrzunehmen. Außerdem bedankten sie sich für den Einsatz der Vereine. „Wir möchten ein einfaches Ankommen in Mörfelden-Walldorf ermöglichen, auch wenn das angesichts von Flucht und Kriegen nicht leicht ist“, betonte der Bürgermeister. (seb)

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