Wasserturm ins Gespräch bringen

Verein startet mit Bilderwettbewerb und Lichtinstallation – Bauarbeiten nötig

AB 1929 versorgte der Wasserturm die Mörfelder mit fließend Wasser. Derzeit steht das denkmalgeschützte Gebäude leer, bald will aber ein frisch gegründeter Verein mit einem Veranstaltungsprogramm neues Leben in den Turm bringen. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. Der denkmalgeschützte, leer stehende Wasserturm soll mit neuem Leben gefüllt werden. Ein frisch gegründeter gemeinnütziger Verein möchte dafür Kunst- und Kulturveranstaltungen in dem rund 35 Meter hohen Gebäude organisieren. Im Oktober wird sich der Verein erstmals der Öffentlichkeit vorstellen. Bis dahin läuft ein Wettbewerb, bei dem die schönste Bildidee zum Wasserturm gesucht sind.

Bevor es mit einem Veranstaltungsprogramm losgeht, wolle man den Wasserturm ins Gespräch bringen, berichtete Andrea Vinson, die sich mit Ina Martella den Vereinsvorsitz teilt. Alle Bürger sind daher aufgerufen, ein Bild des Wasserturms einzureichen. Egal ob Fotografie, Zeichnung, Collage oder ein Grafikentwurf. Alles ist beim Wettbewerb unter dem Motto „Denk_Mal Wasserturm“ möglich. 
Bis zum 13. Oktober kann man Bilder im Format 20 mal 30 Zentimeter in der Liebknechtstraße 24 einreichen. Ausgestellt werden alle Motive am 16. Oktober beim Tag des offenen Wasserturms. Im Rahmen der Veranstaltung wird eine Jury drei Siegerbilder bekannt geben, die dann im Anschluss auf Postkarten gedruckt und verkauft werden.
Aber schon vor dem Tag des offenen Wasserturms wird in dem Gebäude das Licht angehen. Derzeit laufen bereits Vorbereitungen für eine Lichtinstallation, die ab dem 8. Oktober mit Einbruch der Dunkelheit zu sehen ist. Außerdem können Besucher am 15. Oktober den beleuchteten Wasserturm bei einer Abendführung besichtigen. 
Wenn dann die Stadt zum Tag des offenen Wasserturms einlädt, nutzt der Verein die Gelegenheit, um sich und sein Konzept vorzustellen. Organisiert wird eine Kleinigkeit zu essen, und natürlich hat jeder die Möglichkeit einen Mitgliedsantrag auszufüllen. Neben weiteren Mitstreitern sucht der Verein vor allem Sponsoren. Denn für dringend notwendige Instandsetzungsarbeiten werden rund 40 000 Euro benötigt. 
Zwar soll der rauhe Charme des Wasserturms erhalten bleiben, es braucht aber zusätzliche Fluchtwege und verstärkte Decken in den oberen Etagen. Nur dann könnten auch die ersten beiden Stockwerke richtig für Veranstaltungen genutzt werden. Derzeit sind nur bis zu 20 Besucher für die erste Etage zugelassen. Damit sich das ändert, sind die entsprechenden Planungen bereits angestoßen, berichtete Heinrich Dirks-Orendi vom Bauamt. 
Weil man keine Außentreppe installieren möchte, sind spezielle Fluchtfenster vorgesehen. Hierüber könnte die Feuerwehr mit ihrem Leiterwagen im Notfall den Wasserturm evakuieren. Bei den Fluchtwegen und einer Verstärkung der Decke kann sich Dirks-Orendi eine Kooperation zwischen Stadt und Verein vorstellen. Geht es nach dem Bauamtsmitarbeiter, sollen die Arbeiten 2017 beginnen und 2018 abgeschlossen werden. Derzeit laufen noch die Vorbereitungen für die Unterzeichnung eines Mietvertrags, damit der Nutzung des Wasserturms endgültig nichts mehr im Wege steht. 
„Wir haben ein ganz offenes Konzept“, berichtete Andrea Vinson mit Blick auf die Zukunft. Neben Kunst- und Kulturveranstaltungen soll der Wasserturm auch ein Ort der Begegnungen werden, an dem sich Menschen treffen und austauschen können. Für Veranstaltungsideen ist der Verein offen, hat aber auch schon jede Menge in der Schublade liegen, sagte Ina Martella.
 Richtig losgehen wird es wohl erst im nächsten Jahr, denn ohne Heizung wird es in den Wintermonaten zu kalt im Wasserturm. „Aber mal abwarten, vielleicht kommt doch noch etwas von uns“, meinte Andrea Vinson.

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