„Vorwärts“ lautete der Name 1906

Volkschor der SKG bot zu seinem 110-jährigen Bestehen ein unterhaltsames Konzert

STIMMGEWALTIG eröffneten die Sänger des Volkschors der SKG Walldorf und des Gesangvereins Heiterkeit Mammolshain das Geburtstagskonzert. (Foto: Sonnabend)

Mörfelden-Walldorf. Einen unterhaltsamen und kurzweiligen Nachmittag erlebten rund 180 Besucher beim Konzert zum 110-jährigen Bestehen des Volkschors der Sport- und Kulturgemeinschaft Walldorf.

 „Wir wollten keine trockene Feier“, betonte Irina Becker, Vorsitzende der Gesangsabteilung. Kontakte und Freundschaften zu anderen Gesangsvereinen nutzte sie, um in der SKG-Halle ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine zu stellen, das beim Publikum gut ankam.
Mit einer humorvollen Laudatio blickte Edda Bassler auf die Geschichte des Chores zurück, der im März 1906 unter dem Namen „Vorwärts“ gegründet worden war. Zu Beginn bestand der Chor aus 21 Sängern und war eine reine Männersache – Frauen durften damals nicht mitsingen. Es war damals bereits der fünfte Chor, der in Walldorf gegründet wurde, seinerzeit war das Singen sehr beliebt, so Bassler. Nach dem Ersten Weltkrieg kamen Frauen dazu, die mit der „Harmonie“ einen eigenen Chor gründeten. Erst ab 1930 sangen Männer und Frauen gemeinsam.
Während des Zweiten Weltkriegs ruhte die Vereinsarbeit lange Zeit, einige Sänger kehrten nicht mehr von den Schlachtfeldern zurück. In der Nachkriegszeit zählte der Chor 135 Sänger und Sängerinnen und erhielt den Namen Volkschor. Auch einen Kinderchor gab es damals. Doch mittlerweile sei das Singen im Chor nicht mehr populär, was auch der Altersdurchschnitt und die Mitgliederzahl zeigten, sagte Bassler. So freue man sich, mit dem Gesangverein Heiterkeit Mammolshain gemeinsam aufzutreten.
„Das war mal eine Laudatio mit Esprit“, lobte Horst Schäfer, der die Feier mit originellen Kommentaren moderierte und dabei immer wieder für Lacher im Publikum sorgte.
Gemeinsam mit den Mammolshainern gestaltete der Volkschor den Auftakt der Feier. Unter der Leitung von Matthias Minzberg stimmten sie unter anderem „Conquest of Paradise“, „Ich glaub es gibt das Glück“ und „Ein bisschen Frieden“ an.
Mit reichlich Applaus wurde eine Bläsergruppe vom Blasorchester des TSV Heusenstamm belohnt, die Jazziges ebenso wie südamerikanische Rhythmen im Repertoire hatte.
 Die Königsteiner Gesangsgruppe Kurharmonix unter der Leitung von Stefan Hofmann erfreute das Publikum mit Liedern der Comedian Harmonists. Als sich die gestandenen Musiker mit „wir sind der junge Chor aus Königstein“ vorstellten, hatten sie die Lacher auf ihrer Seite. 
Nach der Pause kam der koreanische Frauenchor aus Frankfurt auf die Bühne. Die Sängerinnen trugen ihre Nationaltrachten, die Gewänder waren in vielen bunten Farben gehalten. Horst Schäfer umschrieb den Auftritt anschließend treffend: „Es war klangvoll und farbenfroh.“ Anschließend erfreute Schäfer im Duett mit Katharina Becker die Zuschauer mit Liedern wie „Ich wollte nie erwachsen sein“ oder „Quando, quando, quando“. 
Im akademischen Teil wurden Mitglieder für ihre langjährige Vereinstreue geehrt: Edda Bassler für 40 Jahre, Irina Becker und Matthias Minzberg für jeweils 20 Jahre. (ine)

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