Tizianplatz in Mörfelden soll attraktiver werden

Bürgerideen fließen in Entwicklungskonzept – Ergebnisse im März

FREUEN SICH ÜBER DAS INTERESSE und die rege Beteiligung vieler Bewohner des Quartiers (von links): Peter Straß, Martin Fladt und Nicola Lammers. (Foto: Koch)

Mörfelden-Walldorf (ako). Das Projekt „Soziale Stadt“ für das Wohnquartier im Nordwesten Mörfeldens ist ein wichtiges Vorhaben der Stadt Mörfelden-Walldorf. Das Areal soll durch städtebauliche Maßnahmen und soziale Projekte aufgewertet werden. Darüber hinaus sollen dort eine neue Kindertagesstätte mit bis zu 125 Betreuungsplätzen, ein neues Ärztehaus und ein Nachbarschaftszentrum als sozialer Treffpunkt entstehen (wir haben berichtet).

Am Mittwoch vergangener Woche tagte im Altenhilfezentrum (AHZ) in Mörfelden das Abschlussforum für das Entwicklungskonzept „Soziale Stadt Mörfelden-Nordwest“. Hierbei hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, die für sie wichtigsten Projekte auszuwählen und die weitere Entwicklung ihres Stadtteils mitzubestimmen. „Die Arbeit hört mit dem Abschlussforum zum Entwicklungskonzept nicht auf, sondern sie fängt für uns erst richtig an“, sagte Marcus Schenk vom Büro „Qurban“. Dieses hat als Dienstleister des Projekts „Soziale Stadt“ das Management für die Weiterentwicklung des Quartiers übernommen. Die von der Stadt Mörfelden-Walldorf, „Qurban“ und dem Planungsbüro „UmbauStadt“ organisierte Veranstaltung stieß auf reges Interesse. Rund 70 Personen füllten die Cafeteria des AHZ. Unter den Besuchern waren neben vielen Einwohnern des Viertels auch zahlreiche Verwaltungsmitarbeiter und Kommunalpolitiker, darunter Bürgermeister Thomas Winkler, der Erste Stadtrat Burkhard Ziegler und Bürger- und Ordnungsdezernent Steffen Seinsche. 

„Die Altersstruktur ändert sich, Barrierefreiheit wird daher immer wichtiger.“

Die Federführung lag beim Planungsbüro „UmbauStadt“. Für dieses führten die Architekten Martin Fladt und Nicola Lammers durch die Veranstaltung. Eine wichtige Rolle nahm auch der Sozialplaner Peter Straß ein, ein Kooperationspartner des Planungsbüros. Straß ging insbesondere auf die Themen Bildung und Qualifikation sowie damit zusammenhängend Langzeit- und Jugendarbeitslosigkeit ein. Bezüglich der Sozialplanung ergänzte er einen weiteren Aspekt: „Die Altersstruktur ändert sich, Barrierefreiheit wird daher immer wichtiger.“
Martin Fladt präsentierte den Zuhörern ein „Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept“ (ISEK). Die dort enthaltenen Projekte wurden von den Teilnehmern bewertet und gewichtet. Hierfür waren im Nebenraum der Cafeteria Stellwände aufgestellt worden, auf welche die Teilnehmer Punkte kleben und so Prioritäten setzen konnten. „Es geht beim ISEK um langfristige Stadtplanung in mehreren Schritten“, erläuterte Fladt. Das Förderprogramm „Soziale Stadt“ ist auf zehn Jahre angelegt. Das Quartier war vom Land Hessen auf Antrag der Doppelstadt in das Programm aufgenommen worden. Das vom Planungsbüro „UmbauStadt“ erarbeitete Konzept ist hierbei für die langfristig angelegte Arbeit der Stadt und von „Qurban“ von großer Wichtigkeit. Genannt wurde ein Zeitraum von 2020 bis 2030.

Maßnahmen basieren auf Ideen und Anliegen von Bewohnern

Das ISEK wird nun um die Auswertung der Bürgerbeteiligung beim Abschlussforum ergänzt und entsprechend überarbeitet. Anfang März soll es von „UmbauStadt“ fertiggestellt werden. Im April ist der Beschluss in der Stadtverordnetenversammlung vorgesehen. Anschließend soll es in die Realisierungsphase gehen. Damit endet dann die Arbeit des Planungsbüros, während diese für die Stadt und das Büro „Qurban“ – für dieses waren vergangene Woche Marcus Schenk, Michael Englert und Bettina Euler gekommen – mit der konkreten Umsetzung der Projekte erst richtig beginnt. Die im Konzept vorgelegten Maßnahmen basieren auf Ideen und Anliegen von Bewohnern, die in den vergangenen Monaten bei Foren erarbeitet oder bei Umfragen und weiteren Gelegenheiten an die Quartiersmanager herangetragen und von diesen an das Planungsbüro weitergeben wurden. Die von Nicola Lammers präsentierte Auswertung der Ergebnisse der Bürgerbeteiligung vom Mittwoch zur Stadtplanung zeigen, dass die Priorität bei einer Aufwertung des Tizianplatzes liegt. An zweiter Stelle folgt die Einrichtung eines Mehrgenerationenparks. Die jüngste Stadtverordnetenversammlung hat auf Antrag der DKP/Linke Liste einstimmig beschlossen, genau ein solches Projekt zu prüfen. An dritter Stelle folgt das geplante Leuchtturmprojekt mit neuer Kita, Nachbarschaftszentrum und neuem Ärztehaus. 
„Das Konzept wurde mit Beteiligung der Bewohner erstellt und kann auch nur mit deren Beteiligung realisiert werden“, erläuterte Nicola Lammers. 

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