Tim Heinen übernimmt Polizeidirektion

Vorgänger Jörg Winter wechselt zur Hessischen Bereitschaftspolizei

Polizeipräsident Bernhard Lammel (links) und der Erste Kreisbeigeordnete Walter Astheimer führten Tim Heinen am Freitag feierlich in sein neues Amt ein. (Foto: Beutel)

Mörfelden-Walldorf/ Kelsterbach (db). Die Polizeidirektion Groß-Gerau hat nun offiziell einen neuen Leiter: Tim Heinen tritt die Nachfolge von Jörg Winter an, der im Dezember zur hessischen Bereitschaftspolizei gewechselt ist. Übergangsweise wurde die Direktion bislang von Eun-Ok Kim, der Leiterin der Kriminalinspektion, übernommen.

Zehn Jahre Leiter des Lagezentrums der Landesregierung

„Die Sicherheit von rund 270 000 Einwohnern im Landkreis Groß-Gerau kommt in gute Hände. Mit Polizeidirektor Tim Heinen übernimmt ein sehr erfahrener Beamter diese verantwortungsvolle Aufgabe“, sagte Polizeipräsident Bernhard Lammel bei der Amtseinführung im Landratsamt in Groß-Gerau am Freitag.
Tim Heinen begann seine Polizeilaufbahn 1990 in Kassel. Ab dem Jahr 2005 studierte er zwei Jahre für den höheren Polizeidienst in Münster und war anschließend mehrere Jahre als Referent im Hessischen Innenministerium tätig. Danach leitete er bis 2015 das Lagezentrum der Hessischen Landesregierung. Zuletzt war Heinen für die Direktion Verkehr beim Polizeipräsidium Frankfurt verantwortlich.
Mit seiner langjährigen Erfahrung und dem umfangreichen Fachwissen aus der Arbeit in verschiedenen Führungsämtern will Heinen die bisher geleistete, gute Arbeit der Beamten im Kreis Groß-Gerau unterstützen und weiter voranbringen. „Ich freue mich auf diese Aufgabe, ein interessantes Umfeld und die neuen Kolleginnen und Kollegen“, sagte er.
Tim Heinen ist verheiratet und Vater von zwei kleinen Söhnen. Er lebt mit seiner Familie in Wiesbaden. In seiner Freizeit schwimmt, radelt und läuft Tim Heinen sehr gerne und kocht mit Vorliebe indisch.

Lammel: Objektive und gefühlte Sicherheit driften auseinander

Bei dem Festakt nutzte Polizeipräsident Lammel die Gelegenheit, um auf das Auseinanderdriften von objektiver und subjektiver Sicherheitslage hinzuweisen. „Die Sicherheitslage ist so gut wie nie“, sagte Lammel und betonte die gute Aufklärungsquote von über 60 Prozent im Landkreis Groß-Gerau. Doch dies würde sich nicht im Sicherheitsgefühl der Bürger widerspiegeln. „Die Polizei alleine kann das nicht richten“, sagte Lammel und appellierte an die Vertreter der Kommunen die Gefühle ihrer Bürger ernst zu nehmen, damit nicht andere „damit Schindluder treiben“.
So hätten beispielsweise einige Kommunen Nachholbedarf einen Präventionsrat einzurichten, oder was die nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr anbelange. „Sauberkeit, Ordnung und Licht sind elementar für eine gefühlte Sicherheit“, betonte Lammel. Und: „Angsträume können eine Rechtsgrundlage für eine Form der Videoüberwachung entwickeln“, erklärte Lammel im Zusammenhang mit einer Schießerei Ende April in Rüsselsheim, bei der ein Mann durch einen Streifschuss verletzt worden ist.

Auch die Doppelstadt will bestimmte Plätze aufwerten

Neben den bekannten Herausforderungen der Polizei wie die Verkehrssicherheit, dem Schutz vor Terrorismus und der Bekämpfung der Kriminalität komme dem Zusammenfügen von objektiver und gefühlter Sicherheitslage ein neuer wichtiger Aspekt hinzu.
Steffen Seinsche, Ordnungsdezernent in Mörfelden-Walldorf: „Auch wir müssen bestimmte Plätze aufwerten. Das gilt ebenfalls für die Straßenbeleuchtung. Was uns dabei hilft, sind die Maßnahmen aus dem Projekt Soziale Stadt um benachteiligte Wohngebiete heller, schöner und wohnlicher zu gestalten zu können. Dazu gehört etwa der Bereich um den Mörfelder Bahnhof und der Tizianplatz.“ Noch vor etwa 15 Jahren war in der Doppelstadt das Einrichten eines freiwilliges Polizeidienstes im Gespräch. Seinsche: „Doch dafür fand sich keine politische Mehrheit. Danach wurde das Thema nicht weiter verfolgt.“ 

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