TGS will eine neue Halle bauen

Nutzung durch Grundschulen angedacht – Finanzierung steht noch nicht

ZUKÜNFTIGER BAUPLATZ? Die Tennisplätze der TGS könnten bald der Vergangenheit angehören. Der Verein möchte hier eine Sporthalle errichten lassen. Allerdings ist die Finanzierung des Bauprojekts noch nicht geklärt. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. Gerade in den Abendstunden sind die Turnhallen in der Doppelstadt voll belegt. Die TGS Walldorf möchte daher ein Bauprojekt angehen um weitere Hallenkapazitäten schaffen. Bislang ist die Finanzierung aber noch offen. Unklar ist etwa, ob sich die Stadt beteiligt. Die Kosten werden je nach Hallengröße auf 1,3 bis 2,5 Millionen Euro geschätzt.

„In manchen Bereichen sind wir am Anschlag“, erklärte TGS-Präsident Roland Förstner. Um die Nachfrage bei der Wirbelsäulengymnastik abzudecken, sind sieben Kurse pro Woche angesetzt. Bis zu 30 Teilnehmer machen mit, mehr passen aktuell nicht in den Übungsraum. Auch die Bogenschützen brauchen weitere Hallenzeiten. Bei anderen Sportangeboten könnten die Rahmenbedingungen mit einer neuen Halle verbessert werden, berichtete Förstner weiter.
Schon 2011 hat die TGS daher den Bau einer neuen Halle geprüft. Damals wurde wieder einmal über den Abriss der Waldenserhof-Halle diskutiert, und die TGS brachte eine eigene Halle als Ersatz ins Spiel.
Die alte und marode Halle hinter dem Waldenserhof soll früher oder später abgerissen werden. Bis dahin wird sie noch für den Schulsport und von anderen Vereinen genutzt. Das Konzept der TGS sieht vor, dass Grundschulen die neue Halle mitnutzen. Ab den frühen Abendstunden möchte die TGS dann ihre eigenen Angebote unterbringen. Im Gegenzug sollen Belegungszeiten in städtischen Turnhallen an andere Vereine abgegeben werden, erklärte Roland Förstner.
Ein möglicher Standort für das Bauprojekt ist schon gefunden: Die TGS-Tennisplätze könnte aufgegeben werden und Platz für eine neue Halle machen. Eine erste Prüfung gab es bereits, und das Gelände ist grundsätzlich geeignet, so der TGS-Präsident. Sollte dort gebaut werden, schlägt Förstner eine Kooperation mit der Tennisabteilung der SKG vor. Wer bei der TGS aktiv ist, könnte in eine Spielgemeinschaft mit der SKG wechseln.
„Es hängt jetzt an der Stadt“, betonte er. Eine Förderung durch das Land sei bereits bewilligt worden. „Wir stehen dort auf Platz eins und könnten sofort loslegen.“ Auf bis zu 200 000 Euro aus Wiesbaden hofft der Verein. Auch der Kreis Groß-Gerau würde wahrscheinlich einen Zuschuss von maximal 50 000 Euro bereitstellen, so Förstner.
Wie es mit der Unterstützung seitens der Stadt aussieht, ist dagegen noch unklar. Ein Förderantrag wurde schon vor einigen Jahren gestellt, doch dann kam der Rettungsschirm dazwischen. Aufgrund der angespannten Haushaltssituation verhängte die Stadt einen Stopp der Investitionszuschüsse über vier Jahre. Diese Frist ist mittlerweile abgelaufen, weshalb die TGS den Hallenbau erneut zum Thema macht. „Wenn wir nicht dranbleiben und nicht den Finger heben, dann passiert nichts.“ Dabei hofft der Verein auf einen Zuschuss von mindestens 20 Prozent der Baukosten.
Fallen die Zuschüsse von Land, Kreis und Stadt hoch genug aus, plant man bei der TGS den Bau einer Zweifeldhalle. Nach einer ersten Schätzung rechnet Roland Förstner mit Kosten von rund 2,5 Millionen Euro. Reichen die Zuschüsse dafür nicht aus, wird es auf eine Einfeldhalle für etwa 1,3 Millionen Euro herauslaufen. „Die Zinsen sind günstig, daher würden wir es gerne jetzt angehen.“
Für einen regulären Spielbetrieb wären beide Hallenvarianten zu klein. Dafür könnten dann viele Turnangebote – vom Kinderturnen bis zum Rehasport – in der neuen Halle stattfinden. Aktuell sind die Angebote auf verschiedene Hallen verteilt, weshalb sie an einem Ort konzentriert werden sollen.
Auch ohne das Hallenprojekt stehen bei der TGS in diesem Jahr Bauarbeiten an. „Es muss jedes Jahr etwas renoviert oder umgebaut werden“, machte Roland Förstner mit Verweis auf die vielen Sportanlagen deutlich. Ganz oben auf der Prioritätenliste steht der rund 20 Jahre alte Gymnastikraum. Für 30 000 bis 40 000 Euro sind eine Akustikdecke, neue Spiegel und Technik geplant. Im Vergleich zu einer neuen Halle fallen diese Arbeiten aber klein aus. Wenn die Finanzierungsfragen geklärt sind, rechnet Roland Förstner mit einer reinen Bauzeit von eineinhalb Jahren. (seb)

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