TGS Walldorf will kräftig investieren

Mitgliederzahlen wieder gestiegen / Keine Vorstände gefunden: Zwei Abteilungen aufgelöst

Hoch das Kärtchen: Diverse Vorstandswahlen stand bei der TGS-Delegiertenversammlung an. (Foto: Koch)

Mörfelden-Walldorf (ako). Die TGS Walldorf hat die negativen Folgen der Corona-Pandemie gut überstanden. Das zeigte sich auf der Delegiertenversammlung des Großvereins im Spiegelsaal des Vereinsheims am Dienstagabend.

„Wir haben wieder deutlich mehr als 4000 Mitglieder“, betonte TGS-Präsident Lutz Mehltretter. Zwischenzeitlich hatte Corona dafür gesorgt, dass die Mitgliederzahl erheblich gesunken war. So hatte der Großverein Anfang 2022 nur noch 3737 Mitglieder. Zum Stichtag kurz vor der jüngsten Delegiertenversammlung hatte die TGS hingegen wieder die stolze Zahl von 4138 Mitgliedern erreicht. Die stärksten Schwankungen gab es hier beim Fitnessstudio. Die Mitgliederzahlen aus der Zeit vor der Pandemie, die weit über 4400 und in der Spitze im Jahr 2018 sogar bei fast 4600 lagen, konnte die TGS aber noch nicht wieder erreichen. Mehltretter erläuterte, dass die auf der Delegiertenversammlung 2021 beschlossene und mit dem Jahresbeginn 2023 wirksam gewordene Beitragserhöhung keine negativen Auswirkungen auf die Mitgliederzahlen hat. Gegenüber dem 31. Dezember 2022, als dem Verein 4120 Mitglieder angehörten, konnte die TGS sogar weiter zulegen. „Seit 2022 ist endlich wieder ein richtiges Vereinsleben möglich“, betonte Mehltretter in seinem Bericht über das abgelaufene Jahr. Trainingsbetrieb und sportliche Wettbewerbe finden wieder ohne Einschränkungen statt, was sich seitdem auch positiv in den Mitgliederzahlen widerspiegelt.

Steigende Energiekosten treffen den Verein 

Der TGS-Präsident konnte den Delegierten und Ehrengästen – mit Karsten Groß und Achim Sibeth waren zwei städtische Dezernenten gekommen – über einen besonderen Höhepunkt berichten. So konnte der Verein 2022 sein 125-jähriges Bestehen mit einem Fest feiern. Im eigentlichen Jubiläumsjahr 2021 war dies pandemiebedingt nicht möglich gewesen. Der Verein hat im abgelaufenen Jahr auch einiges investiert. So wurden beispielsweise die Sanitär- und Umkleideräume im Bewegungszentrum saniert. Mehltretter ging auch auf den Krieg Russlands gegen die Ukraine ein. Die TGS hat Kriegsflüchtlingen eine beitragsfreie Zeit beziehungsweise ein beitragsreduziertes Training ermöglicht. Zudem lobte der TGS-Präsident das Angebot eines Yoga-Trainings von und mit Geflüchteten aus der Ukraine, das von der Familie Winn initiiert wurde. Mehltretter betonte hier die soziale Verantwortung des Vereins.
Der Krieg sorgt zudem für steigende Energiekosten, welche auch die Vereine treffen. „Als Reaktion haben wir unter anderem die Temperaturen in den Räumen abgesenkt.“ Insgesamt kam die TGS jedoch gut durch das Jahr 2022, das im betriebswirtschaftlichen Ergebnis mit einem Plus von fast 200 000 Euro abgeschlossen wurde. Angesichts dieses guten Ergebnisses war es keine Überraschung, dass der Vorstand von den Delegierten entlastet wurde.
Andreas Kreuzer (Vizepräsident Wirtschaft und Finanzen) erläuterte in seinem Bericht, dass die Energiekosten der TGS im abgelaufenen Jahr in der gleichen Größenordnung von denen im Jahr 2019 lagen – nämlich bei rund 100 000 Euro. „Hierzu haben langfristige Verträge entscheidend beigetragen.“ Die Jahre 2020 und 2021 sind zum Vergleich ungeeignet, denn aufgrund der Pandemie lag der Sportbetrieb lange still, was sehr viel niedrigere Energiekosten zur Folge hatte. Auslaufende Verträge sorgen nun aber dafür, dass im Budget 2023 die Energiekosten mit 130 000 Euro deutlich höher als noch 2022 angesetzt werden müssen. Trotzdem will die TGS auch in diesem Jahr Investitionen in Höhe von rund 260 000 Euro stemmen. Hervorzuheben sind hier der bereits abgeschlossene Einbau von LED-Beleuchtung in der Turnhalle – hierdurch verringern sich die Stromkosten erheblich – sowie die geplante energetische Sanierung der Außenfassade des Untergeschosses des Bewegungszentrums. 

Referenten wiedergewählt, einige Ämter bleiben vakant 

Monika Stöltzing-Kemmerer (Vizepräsidentin Sport) konnte in ihrem Bericht über viele sportliche Erfolge der TGS im Jahr 2022 berichten. Zudem hatte sie Veränderungen bei zwei Abteilungen mitzuteilen. So haben sich die Tennis-Abteilung und die Abteilung Wandern aufgelöst, da sich jeweils keine Abteilungsvorstände mehr fanden. Die verbliebenen Mitglieder wurden in die Abteilung Breitensport integriert.
Am Ende der Versammlung standen noch zahlreiche Wahlen an, unter anderem für diverse Vorstandsposten. Wiedergewählt wurden Monika Stöltzing-Kemmerer (Vizepräsidentin Sport), Heiko Friedrich (Referent Sponsoring), Christian Cezanne (Referent Sport) und Patricia Friedrich (Referentin Veranstaltungen). TGS-Geschäftsführerin Stefanie Schnaubelt gab die Schriftführung im Vorstand ab, allerdings fand sich für diese Position keine Nachfolge. Der bislang vakante Posten Öffentlichkeitsarbeit wird fortan kommissarisch von Walandos Fingas übernommen, der hierfür bei der Wahl die Unterstützung der Delegierten erhielt. Die Amtszeiten von Lutz Mehltretter und Andreas Kreuzer laufen noch, daher standen ihre Positionen nicht zur Wahl an. Mehltretter zog am Ende der Versammlung ein positives Fazit und appellierte an die Delegierten: „Gemeinsam werden wir auch die neuen Herausforderungen meistern.“ 

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