Texte voller Poesie

Katharina Bernhard stellt Texte und Bilder im Kunstfenster aus

Ihre Gedichte und Bilder stellt Katharina Bernhard im Kunstfenster in der Mörfelder Bahnhofstraße aus. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. Auf einem großen runden Tisch verteilt liegen mehrere unterschiedlich große Bilderrahmen, die Zeichnungen und Texte enthalten, außerdem ein kleiner Hammer, ein Tuch und kleine Staffeleien. Nachdenklich schaut sich Katharina Bernhard um. „Es ist gar nicht so einfach, ein Schaufenster zu gestalten“, stellt sie freundlich lächelnd fest und kann sich nicht so recht entscheiden, wie sie ihre Ausstellungsstücke arrangieren soll.
 

Beim Gestalten des Schaufensters wird die Künstlerin von Erika Herdt, der Initiatorin des Mörfelder Kunstfensters und von einer Freundin unterstützt. Zunächst drapieren die Frauen lange weiße Stoffbahnen auf dem Boden des Schaufensters und stellen die ersten Bilderrahmen auf. Immer wieder gehen sie abwechselnd nach draußen, um nachzusehen, ob die Ausstellung gut und ansprechend wirkt. Sie diskutieren, räumen schließlich einige Exponate um und stellen weitere hinzu. Nach und nach füllt sich das Schaufenster. Passanten bleiben stehen und schauen eine Weile zu.
Katharina Bernhard stellt zurzeit eine Auswahl ihrer Gedichte im Mörfelder Kunstfenster aus. Ergänzt hat sie ihre Texte durch eigene Bilder. Sie benutzt dazu allerdings nicht Papier und Pinsel, sondern erstellt ihre Bilder am Computer. „Meine Zeichnungen entstehen spontan“, erklärte die Mörfelderin. Dabei gehe sie spielerisch vor und sei oft erstaunt und amüsiert über die Ergebnisse.
Bernhards Texte sind voller Poesie. Sie sind kurz gefasst und stimmen nachdenklich. Ihre Bilder wirken etwas surrealistisch. Sie lache oft beim Schreiben und Malen und empfinde einen Riesenspaß beim Umgang mit Wortspielereien, bekennt die Künstlerin.
Bernhard, die Mutter einer erwachsenen Tochter und eines Sohnes ist, fand über Nacht zum Schreiben. Nach einschneidenden privaten Ereignissen brach es regelrecht aus ihr heraus. Später kam das Malen dazu. Sie gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Autorenkreises Semikolon in Mörfelden-Walldorf und arbeitete einige Jahre in der Autorengruppe. Inzwischen ist sie mit Evi Gütlich und Eva Schmidt eine der Initiatorinnen der „Kunstperlen“, einem Zusammenschluss von Künstlerinnen aus unterschiedlichen Kunstbereichen.
In der Wilhelm-Arnoul-Schule leitet sie seit 2007 die Schreibwerkstatt, ein freiwilliges Unterrichtsangebot für Schüler, die Spaß am Schreiben haben. Da diese AG im Computerraum der Schule stattfindet, lag es nahe, zu den selbst geschriebenen Geschichten auch noch Illustrationen zu entwerfen. Dass man mit dem Computer selbst etwas kreieren kann und er nicht nur für Computerspiele da ist, war für die Kinder eine positive Erfahrung, betonte Bernhard. Angeregt von der Arbeit mit den Schülern fing die Künstlerin schließlich selbst an zu malen und ist davon begeistert. (ine)

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