Täter sprengen Bankautomat in Mörfelden-Walldorf

Unbekannte hinterlassen hohen Schaden, machen aber keine Beute

Total zerstört wurde der Geldautomat der Volksbank Südhessen in der Industriestraße. Erst Anfang März hatte das Institut den Automaten warten und auf den neuesten Stand bringen lassen. (Foto: Schüler)

Mörfelden-Walldorf (msh). Bislang unbekannte Täter sprengten in der Nacht zum Dienstag gegen 4.30 Uhr einen frei stehenden Geldautomaten der Volksbank Südhessen im Gewerbegebiet Mörfelden. An die Geldkassetten gelangten sie nicht.

Wohl relativ ungestört könnten die Täter dabei agiert haben, war die nahe gelegene Tankstelle zu dieser Zeit noch geschlossen. Aufgeschreckt vom lauten Knall kamen jedoch einige Zeugen an den Tatort, die drei Täter in einem hellen Auto flüchten sahen. „Dabei handelt es sich wahrscheinlich um einen Mercedes, der in Richtung der Bundesstraße 486 fuhr. Einer der Täter soll nach Zeugenaussagen zudem mit einer Schusswaffe bewaffnet gewesen sein“, erklärte Bernd Hochstädter von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Südhessen. Die Kriminalpolizei in Rüsselsheim hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet um Hinweise zu den Tätern oder dem möglichen Fluchtfahrzeug unter der Rufnummer 06142 69 60.

Passanten hatten vom lauten Knall aufgeschreckt die Polizei alarmiert

Ob die Explosion durch das Einleiten von Gas ausgelöst wurde, ist noch unbekannt. Da der Verdacht bestand, dass möglicherweise Sprengstoff zum Einsatz kam, wurden Experten des Landeskriminalamts hinzugezogen. Jedoch hielt die Konstruktion dem Versuch des gewaltsamen Eindringens stand, auch wenn am Automaten Totalschaden entstand. „Der Automat wurde vollkommen zerstört, aber die Täter gelangten nicht an die Geldkassetten. Sie mussten also ohne Beute wieder abziehen“, so Hochstädter. Vom lauten Knall aufgeschreckt hatten Passanten die Polizei alarmiert, die innerhalb kurzer Zeit am Tatort war. Dieser war bis gegen 11 Uhr abgesperrt, um der Spurensicherung ein ruhiges Arbeiten zu ermöglichen. Kurzzeitig wurde auch die Industriestraße auf Höhe der Tankstelle gesperrt. In Richtung B 486 flüchteten die Täter, die wahrscheinlich zur A5 weiterfuhren.
„Die sofort eingeleitete Fahndung verlief ergebnislos, aber die Maßnahmen dauern noch an“, sagte Hochstädter. Er bestätigte, dass es bundesweit immer wieder Sprengungen von Geldautomaten gebe. „In der gleichen Nacht wurde noch ein Geldautomat in Flonheim in Rheinhessen gesprengt, es wird noch überprüft, ob es einen Zusammenhang gibt. Immer wieder werden die Täter gefasst“, so sein Hinweis. Weder bestätigen noch dementieren kann Hochstädter die Spekulation, dass es sich um ein organisiertes Vorgehen handeln würde. 
Auch die Freiwillige Feuerwehr Mörfelden war gegen 4.30 Uhr zu dem Tatort gerufen worden und mit neun Fahrzeugen und 34 Einsatzkräften ausgerückt. Die löschten an einer Ecke des Automaten ein Feuer. Weitere Maßnahmen seien mit der Polizei abgesprochen worden, um nicht etwaige Spuren der Tat zu verwischen, sagte Theo Herrmann von der Feuerwehr Mörfelden. Weiter unterstützte die Feuerwehr die Polizei bei der Bergung der Geldkassetten. Gegen 10 Uhr rückte die Wehr wieder ab.

Vor zwei Jahren wurde Automat an gleicher Stelle gesprengt

Es ist nicht der erste Vorfall am Standort hinter der Tankstelle in der Industriestraße. Bereits vor zwei Jahren wurde ein Geldautomat an gleicher Stelle gesprengt und in der Folge dieser Tat ein 38-Jähriger verurteilt. „Wir achten darauf, dass sich unsere Sicherheitsmaßnahmen stets auf dem neuesten Stand der Technik befinden. Und wir nutzen eine Vielzahl von verschiedenen modernen Sicherheitssystemen“, erklärte Torsten Schrimpf vom Gebäudemanagement der Volksbank Südhessen. Erst am 9. März war der Automat vom von der Bank beauftragten Dienstleister gewartet und auf den neusten Stand gebracht worden. 100 000 Euro würde ein neuer Geldautomat an dieser Stelle kosten, über einen Ersatz werde die Bank aber erst noch hausintern entscheiden. 
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