Streetfood-Festival in Mörfelden-Walldorf voller Erfolg

Schlemmen international: Kulinarisches Angebot zieht zahlreiche Gäste auf den Festplatz

LECKERES Aus der Pfanne: Wer sich schon mal in den Süden träumen wollte, konnte dies am Paella-Stand tun. (Foto: Friedrich)

Mörfelden-Walldorf (ula). Ein Festival, bei dem die Geschmackssinne feiern? Das gab es nun in zweiter Auflage auf dem Walldorfer Festplatz. Das zweite MöWa-Streetfood-Festival hat am vergangenen Wochenende seinen Status als erfolgreiches neues Format dick untermauert. Auf den Festplatz, wo erstmals sogar über drei Tage gefeiert wurde, strömten bereits am Freitag die Fans. Am Samstag ging es noch größer in die Verlängerung, und auch der Sonntag war bestens besucht. Familien, Senioren, die Jugend – alle strömten raus.

„Endlich wird mal was geboten“, chillige Ausgehtipps für junge Leute seien in der Doppelstadt Mangelware, meinte eine Clique junger Besucher. „Die Leute sagen immer, der Walldorfer Festplatz sei so hässlich“, sagte Unternehmerin Bettina Guthke, die aus ihrer Weinbar Prosecco und Rebensaft ausschenkte. „Ich finde: Es ist die ideale Location.“ Bunt, laut, ein Schmelztiegel unterschiedlicher Gerüche – tatsächlich, der Platz war voll.
Mit 31 teilnehmenden Ständen hatten die Organisatoren gegenüber dem Erstling im Vorjahr (damals mit 24 Ständen) noch einmal größer aufgefahren. Aus den Food-Trucks, die ein knallbuntes Karree bildeten, wurden internationale Speisen und Getränke serviert. Wer genug Hunger mitgebracht hatte, konnte sich von Afrika bis Mexiko, Spanien, Ungarn und sonst wohin schlemmen. Preislich reichte die bisweilen gourmetmäßig kredenzte „Straßenküche“ von familienfreundlich bis zu durchaus saftig. Aber: Das Publikum war bereit, für feine Genüsse auch etwas mehr zu zahlen.
Immer wieder spannend war es, die Köche und Helfer bei der Arbeit in den rollenden Mini-Küchen zu beobachten – das verkürzte die Warterei in der Schlange. Auf knapp vier Quadratmetern etwa bereiteten die Akteure der Kochwerkstatt Wiesbaden Speisen aus der Fujian-Küche. „Wir sind ein eingespieltes Team“, sagten die Köche grinsend und gaben bereitwillige Nachhilfe: „Baos sind gedämpfte chinesische Brötchen.“ Dazu gab es Pekingente, Schweinebauch und frischen Koriander.

Schwarzes Vanilleeis, süße Baumstriezel und afrikanische Spezialitäten

Dass Vanilleeis schwarz sein kann, ein Baumstriezel kein Holz ist und man am afrikanischen Stand besser schneller gewesen wäre, um ein landestypisches Essen zu ergattern – ja, Besucher nahmen viele neue Erfahrungen mit. Dass alles so reibungslos laufen sollte, da hatten die Macher des Events doch ein bisschen gezittert. „Letztes Jahr hatten wir Wahnsinnswetter, ein ganz neues Event für die Doppelstadt und viele feier-hungrigen Gäste, die nach Corona wieder raus wollten“, sagte Andreas Guthke. Der Vorsitzende der Gewerbegemeinschaft Mörfelden-Walldorf hat sich das Streetfood-Festival zwar nicht ausgedacht, es aber gemeinsam mit dem Gastronom und Betreiber des Fast-Foodlokals „Frittenbude“, Matthias Auhl, in Mörfelden-Walldorf heimisch gemacht. Veranstalter war auch diesmal der Förderverein Lions Club Mörfelden-Walldorf.
Weil der Wonnemonat Mai indes diesmal einen Fehlstart hingelegt hatte, war fraglich, ob das Wetter mitspielen würde. „Wenn die Teilnehmerzahlen so werden wie 2022, sind wir happy“, sagte Guthke. Das dürfte geklappt haben. Die moderne Form des Schlemmens und miteinander Feierns scheint ein Erfolgsrezept zu sein – dafür waren zwei Faktoren mitverantwortlich: Mit mehreren Liveacts war über drei Tage für Musik gesorgt – und schon der Freitag mit DJ Alexander Antonakis eine Punktlandung. Dass man unter den Stand- und Truckbetreibern viele örtliche Unternehmen mitnahm, die Mörfelder Bier, Walldorfer Paella und etliches mehr servierten, kam ebenso gut an, wie die regionalen Interpreten.
Auf Soular Plexus folgten am Samstagabend die rockigen Dilletanten. Zum Muttertagsfrühschoppen spielte das SKV Blasorchester auf. Und anlässlich des Ehrentags für alle Mütter beschenkten die Aktiven des Lions Clubs die Damenwelt mit 300 Rosen. Junge Gäste konnten sich zudem in der Spielecke von den Vereinsaktiven der Villakinder und des Familienzentrums bunt schminken lassen.

Holzbefeuerter Plancha-Grill mit „Untertonne“ 

Auch für die Teilnehmer ist der Festplatz ein attraktives Pflaster: Die Foodfighter um Firmenchefin Agnes Kocis waren zum zweiten Mal am Start. Den holzbefeuerten Plancha-Grill mit „Untertonne“ hat Metallbaumeister Alex selbst zusammengeschweißt – und dann den alten Job an den Nagel gehängt. Jetzt geht es mit den Foodfighters auf Tournee, von Fest zu Fest: „Ich bin ein Food-Junkie“, sagte der Selfmade-Grillmeister.
Die Festivals sind ein modernes Format des Miteinanderfeierns, das jetzt auch in der Doppelstadt angekommen ist und auch Publikum aus dem Umland anzog. Auch von weiter her reisten hungrige Fans an, und das durchaus großzügige Parkplatzangebot rund um den Festplatz war im Nu belegt – der Verdauungsspaziergang nach der Schlemmerei also quasi inklusive. 

Noch keine Bewertungen vorhanden


X