Sternsinger bringen Segen

Drei Könige sammeln für Entbindungsstation in Tansania

DIE STERNSINGER brachten den Neujahrssegen zu den Menschen in ihre Wohnungen, Firmen und Geschäfte in Mörfelden, Walldorf und Kelsterbach. In den Rathäusern waren sie natürlich auch, so wie hier die Walldorfer Sternsinger, die im Sitzungssaal der Stadtverordneten ihre Lieder sangen. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. Die Sternsinger sind unterwegs. Verkleidet als die drei Könige aus dem Morgenland besuchen die rund 70 Kinder und Jugendlichen der Walldorfer Christkönigsgemeinde und der Mörfelder Pfarrgemeinde St. Marien gut 600 Wohnungen. Außerdem überbrachten die Sternsinger in dieser Woche bereits zahlreichen Firmen, Geschäften, Kindergärten und Organisationen den Neujahrssegen. Mit der Aktion sammeln die Gemeinden in diesem Jahr Spenden für eine Entbindungsstation in Tansania.
 

Zum ersten Mal dabei ist die neunjährige Gracia Witzemann. Natürlich sei es toll, Geld für einen guten Zweck zu sammeln, sagt sie. Aber auch, dass sie mit ihren Freundinnen unterwegs sein kann und dass es an den Haustüren manchmal Süßigkeiten gibt, mache den Spaß bei den Sternsingern aus. „Teilweise kennen wir die Leute schon aus den letzten Jahren“, erzählen Raimund Schirdewan (13) und Jonathan Reinhart (11), die schon häufiger als Sternsinger dabei waren. Meistens empfingen einen die Menschen freundlich an der Tür – und dass das Wetter in diesem Jahr gut ist, sei auch wichtig, berichten die zwei weiter. Im letzten Jahr zogen sie bei deutlich kälteren Temperaturen durch die Straßen.
Die eingesammelten Spenden gehen in diesem Jahr an ein Missionswerk in Tansania. In der Nähe des Kilimandscharo plant der Orden „Apostolische Lebensgemeinschaft der Priester im Opus Spiritus Sancti“ eine Entbindungsstation zu bauen, wofür zwischen 60 000 und 70 000 Euro benötigt werden. Von dem Projekt gibt es eine direkte Verbindung nach Mörfelden. Denn Jojappa Pasala, der Pfarrer der St. Marien Gemeinde, ist Mitglied des Ordens. „Im Umkreis von 200 Kilometern gibt es in dieser Gegend keine solche Station“, berichtete Pasala am Montag beim Empfang der Sternsinger im Mörfelder Rathaus. Zwar habe der Orden schon ein Krankenhaus aufgebaut, eine eigene Station für schwangere Frauen fehle aber noch.
„Es ist schön, dass dieses Projekt unterstützt wird“, sagte Bürgermeister Heinz-Peter Becker (SPD) im Mörfelder Rathaus. So wisse man genau was mit den Spenden passiere. „Das ist ein ehrgeiziges Ziel“, erklärte der Erste Stadtrat Franz-Rudolf Urhahn (Grüne) mit Blick auf das benötigte Geld, als ihn die Sternsinger im Walldorfer Rathaus besuchten. Dank dem großen Engagement zeigte sich Urhahn aber zuversichtlich, dass eine große Summe für die Entbindungsstation zusammen kommt.
„Ich bin froh, dass wir von vielen kompetenten Erwachsenen unterstützt werden“, berichtete die Walldorfer Gemeindereferentin Isabell Bienias. Denn natürlich laufen die Kinder nicht alleine durch den Ort. Jede kleine Gruppe wird von einem Erwachsenen begleitet. Ohne die Hilfe von rund 20 Erwachsenen lasse sich die Aktion gar nicht organisieren, sagte Bienias. Weiter gesammelt wird noch am kommenden Wochenende. Danach geht es ans Spendenzählen. Im letzten Jahr kamen mehr als 30 000 Euro zusammen. (seb)

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