Staunen über raffinierte Fahrmanöver

Die Wernertanne wurde an Silvester wieder zur Rennstrecke für Modellautos

FLOTTE FLITZER: Beim Treffen der Modellbauer zu Silvester auf der Wernertanne vergnügte sich Alt und Jung. (Foto: Sonnabend)

Mörfelden-Walldorf. Wie von Geisterhand gesteuert sausten am Silvesternachmittag kleine Modellautos über den roten Sand am Bolzplatz an der Wernertanne.

In den Kurven warfen sie hohe Sandfontänen auf, rasten Kopf an Kopf über die langen Geraden und überholten einander. Hin und wieder überschlugen sich die kleinen Flitzer, blieben auf dem Dach liegen oder landeten wieder auf den Rädern. Gelegentlich stießen sie zusammen, setzten ihre Fahrt jedoch meist gleich wieder fort.
Zum festen Programmpunkt im Kalender sind diese Treffen inzwischen geworden, die von der Schiffs-Modellbau-Arbeitsgemeinschaft Walldorf (SMAW) in den 80er Jahren zum Jahresausklang ins Leben gerufen wurden. Teilnehmen könne jeder, der ein ferngesteuertes Fahrzeug besitze oder zum Zuschauen kommen möchte, erklärte die Vorsitzende Eva Simone Schmitz, die im März die Nachfolge von Peter Horlacher antrat. Anfangs wurde im Bauhof gefahren, seit 1995 treffe man sich an der Wernertanne.
Seit vielen Jahren kommt auch Stefan Glöckner aus Erzhausen mit seinen Kettenfahrzeugen zur Wernertanne. Sohn Thorben war zum zweiten Mal dabei. Die beiden brachten diesmal zwei umgebaute Bergungspanzer mit, die sie durch das hohe und feuchte Gras steuerten.
Mitglieder des Modellflugclub Rhein-Main (MFC) aus Mörfelden kamen ebenfalls, packten kleine Modellflitzer sowie ein Motorrad aus. Flugblätter verteilten Mitglieder des Racing Club Walldorf, die auf ihren Tag der offenen Tür am Sonntag, 23. Februar, von 10 bis 17 Uhr in der SKG-Halle in Walldorf aufmerksam machten.
Ein Stück weiter richteten sich inzwischen die Blicke auf einen Hubschrauber, der über den Bolzplatz schwebte. Fasziniert beobachteten die Umstehenden, wie er sich in die Lüfte hob, hin und herbewegte und wieder sanft auf dem Boden landete. Danach gehörte die Strecke wieder den Miniaturflitzern, die geschickt gelenkt über den Platz fegten. Ab und an war ein Lachen zu hören, wenn die Zuschauer über raffinierte Fahrmanöver staunten.
Einige der Umstehenden warfen schon ein paar Böller, es knallte und rauchte, doch die Fahrer ließen sich nicht beirren, steuerten ihre Modellautos, die bis zu 70 Stundenkilometer erreichen können, konzentriert über den Platz. Die meisten Fahrzeuge fahren langsamer, etwa 40 bis 50 Stundenkilometer, denn die Geschwindigkeit koste die Akkus viel Kraft, was die Fahrzeiten verringere, erklärte Ingo Pietschmann vom MFC. Die meisten hatten ohnehin mehrere Akkus zum Wechseln dabei.
Unterdessen schraubte der eine oder andere an seinem Modell herum, Akkus wurden ausgetauscht, kleine Fehler behoben und gefachsimpelt. „Irgendwas ist immer“, wusste Ingo Pietschmann, dessen Flitzer nach etlichen Runden den Dienst versagte.
Derzeit zähle die SMAW etwa 40 Mitglieder, davon zehn Jugendliche, erklärte die Vorsitzende. Geplant sei, künftig kleinere Modelle für die Nutzung in der Halle zu bauen und damit insbesondere für die Jugendlichen einen Anreiz zu bieten. (ine)

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