Sicheres Fundament ist gefährdet

Auch Loïc Gachon unterzeichnet die Erklärung für ein solidarisches Europa

DIE BÜRGERMEISTER Loïc Gachon (links) und Heinz-Peter Becker bekräftigten die Zusammenarbeit der Partnerstädte. Im Magistratszimmer unterzeichneten sie eine Erklärung für Demokratie, Toleranz und Menschenrechte und gegen Nationalismus, Rassismus und Diskriminierung. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. Gemeinsam mit den Partnerstädten macht sich Mörfelden-Walldorf für ein solidarisches und geeintes Europa stark. Über das Wochenende war eine Delegation aus dem französischen Vitrolles zu Gast, was zur Unterzeichnung einer Erklärung für Demokratie, Toleranz und Menschenrechte und gegen Nationalismus, Rassismus und Diskriminierung genutzt wurde. 

Von Donnerstag bis Sonntag waren acht politische Vertreter und Mitarbeiter der Vitroller Verwaltung in Mörfelden-Walldorf zu Gast. Im Magistratszimmer traf man sich zur feierlichen Unterzeichnung der gemeinsamen Erklärung. Dabei machten die Bürgermeister Loïc Gachon und Heinz-Peter Becker deutlich, dass sie ein Zeichen gegen den EU-Austritt Großbritanniens, aber auch gegen nationalistische Tendenzen in anderen Mitgliedsstaaten setzen möchten. 
So verurteilte Loïc Gachon, isolationistische Bewegungen und eine Rückbesinnung auf den Nationalstaat. Vom Austritt Großbritanniens werde kein Land profitieren, zeigte er sich überzeugt. Rathauschef Becker mahnte, dass das sicher geglaubte Fundament der europäischen Union gefährdet sei. Auch auf kommunaler Ebene müsse man sich daher für ein soziales und solidarisches Miteinander einsetzen.
In der Erklärung heißt es dazu unter anderem, dass der Austausch intensiviert und mehr Begegnungen ermöglicht werden sollen. Auch will man alle drei Jahre – wechselnd von Stadt zu Stadt – gemeinsame Veranstaltungen organisieren. Diese sollen sich mit einer Stärkung der Zivilgesellschaft und des demokratischen Engagements der Bürger befassen.
„Beim Ausarbeiten der Erklärung war ein sehr großes Einverständnis vorhanden“, beschrieb Becker den Entstehungsprozess. Alles sei sehr schnell und mit wenigen Änderungen abgelaufen, ergänzte Gachon. In den Partnerstädten gebe es tief verankerte gemeinsame Werte. Die Erklärung passe außerdem sehr gut in die Arbeit der Stadtverwaltung in Vitrolles, wo der Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung bereits Thema sei.
Die Reise der Delegation diente bereits dazu, herauszufinden, wie mögliche Austauschprogramme aussehen könnten und welche Projekte man anstoßen will. Da in Mörfelden-Walldorf und Vitrolles die Finanzsituation angespannt sei, möchte man sich auf ein bis zwei Projekte konzentrieren, erklärte Gachon. Im Blick habe man etwa wechselseitige Besuche von Jugendgruppen oder Schulklassen. 
Möglich sei auch, Kunstausstellungen in den Partnerstädten zu organisieren und Vereine aus Frankreich und Deutschland zusammenzubringen, ergänzte Becker.
Neben Vitrolles hat Mörfelden-Walldorf die Erklärung bereits mit dem niederländischen Wageningen unterschrieben. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum Verschwisterungsjubiläum unterzeichnete Bürgermeister Geert van Rumund das Dokument. 
Auch die italienische Partnerstadt Torre Pellice hat bereits ihre Zustimmung signalisiert. Die Erklärung soll mit dem nächsten Besuch aus Mörfelden-Walldorf nach Torre Pellice gebracht werden und dort von Verwaltungschef Marco Cogno unterschrieben werden. (seb)

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