Nach selbst verordneter Pause öffnet der Kulturbahnhof Mörfelden wieder seine Türen

Kunst im Doppelpack und Planung mit abgezogener Handbremse

Offen für Kunst und Kultur: Mit einer Doppelausstellung von Katja Wehner und Kerstin Dammel (rechts), die am Sonntag eröffnet wurde, startet der Kuba-Betrieb im neuen Jahr. Foto: Schüler

Mörfelden-Walldorf – Winterpause beendet: Seit Sonntagnachmittag ist der Kulturbahnhof (Kuba) in Mörfelden wieder geöffnet. Mit einer Doppelausstellung, die drei Monate lang zu sehen sein soll, hoffen die Betreiber, wieder Leben in die beliebte Veranstaltungsstätte bringen zu können.

Zwar durch die Umstände bedingt, aber durchaus selbstverordnet war die Kuba-Pause ab Dezember gewesen: Aufgrund der damals schon steigenden Inzidenzzahlen hatten die Betreiber entschieden, die Veranstaltungsstätte lieber geschlossen zu halten.
Doch nun soll es wieder losgehen. Die ersten Veranstaltungen sind bereits geplant. „Wir sind derzeit im Planungsprozess und wollen bis Mai verschiedene Veranstaltungen anbieten“, bekräftigte Thorben Jaworr. Zunächst haben die Organisatoren aber erst die Planungen bis Ende Februar bekannt gegeben. Dabei soll die Buchvorstellung von Bernd Heyl, „Namibische Gedenk- und Erinnerungsorte. Postkolonialer Reisebegleiter in die deutsche Kolonialgeschichte“ am 27. Januar genauso einen Höhepunkt darstellen, wie die „Liederatur“-Lesung von Siggi Liersch am 12. sowie die „Vollbremsung“-Lesung mit Klaus Gietinger am 22. Februar. „Wir hoffen, dass diese Veranstaltungen möglich sein werden, befürchten allerdings, dass der Kreis Groß-Gerau ein nächster Pandemie-Hot-Spot wird. Dann müssen wir sehen, was möglich ist“, so Jaworr weiter.
Am Sonntag jedenfalls freute er sich, die Ausstellung der beiden Künstlerinnen Katja Wehner und Kerstin Dammel eröffnen zu können. „Wir hoffen, dass diese länger geöffnet bleiben kann als unsere letzte Ausstellung. Zuvor hatten wir eine Schau zum Thema Startbahn West, die wir aufgrund der freiwilligen Schließung nur im Oktober und November zeigen konnten“, erläutert er.Aufgrund der Pandemie schon einmal verschoben worden war die Premieren-Ausstellung von Katja Wehner. „Wir wollten eigentlich vergangenes Jahr schon meine Werke präsentieren. Aber dann kam Corona dazwischen“, erinnert sie sich. Doch habe sie die Zeit genutzt, um neue, passendere Bilder anzufertigen. „Eigentlich hatte ich nie ans Ausstellen gedacht, aber eine Bekannte machte mich auf diese Möglichkeit aufmerksam, weil ich meine Bilder immer im WhatsApp-Status zeigte. Irgendwann habe ich mich hier dann mal vorgestellt und bekam die ‚leere Wand’ angeboten“, erzählt Wehner. Dabei war eines der Probleme, dass die Künstlerin gerne im DIN-A4-Format arbeitet, dies aber in einer Ausstellung klein wirkt. „In den vergangenen Monaten habe ich dann großformatigere Bilder angefertigt“, sagt sie.
Schon immer habe sie gerne gezeichnet, sagt Wehner, aufgrund von Beruf und Familie dieses Hobby jedoch zunehmend aus den Augen verloren. Irgendwann nahm sie es im Urlaub wieder auf – und war sofort dabei. „Früher habe ich vor allem Pferde gezeichnet, auch jetzt zeichne ich als Zoologin Tiere. Mit Menschen und Gesichtern habe ich dagegen ein Problem hinsichtlich der Proportionen“, räumt sie ein. Einen eigenen kleinen „Zoo“, der immer wieder auch für Motive herhalten muss, hat sie zu Hause mit Kaninchen, Schildkröten, Fische, Mäusen und einer Ameisenfarm.
Als zweite Künstlerin stellt Kerstin Dammel aus – keine Unbekannte im Kulturbahnhof. Die Worfelderin hat bereits zweimal ihre Werke dort präsentiert, war nun erneut gefragt worden und sagte gerne zu. Sie bringt sowohl abstrakte Werke mit, als auch Tiermotive in Kohle. „Ich bin gerne hier und stelle aus. Es ist immer ein schöner Rahmen, und bei den vielen Veranstaltungen hier wird man auch als Künstler wahrgenommen“, sagt sie. msh
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