Der Schnellste braucht keine Stunde

MöWathlon ist aber auch ein guter Triathlon für Einsteiger – 570 Sportler am Start

SPRITZIGER START: Dicht gedrängt stürzten sich die Sportler für den ersten Teil des MöWathlon in das knapp 22 Grad warme Wasser des Walldorfer Badesees. (Foto: Scherer)

Mörfelden-Walldorf. Sommerzeit ist Triathlonzeit – an beinahe jedem Wochenende stürzen sich irgendwo in Deutschland Sportler ins Wasser, steigen danach aufs Rad und laufen anschließend noch etliche Kilometer. Auch Mörfelden-Walldorf reiht sich sei einigen Jahren in den Triathlon-Reigen ein. Am Sonntag veranstaltete die Abteilung Triathlon der SKV Mörfelden den neunten MöWathlon. Allerdings hätte ein Wasserrohrbruch auf der Radstrecke dem sportlichen Großereignis beinahe einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Am Freitagnachmittag hatte es in der Rüsselsheimer Straße kurz vor der Bahnunterführung einen Wasserrohrbruch gegeben, die Straße musste gesperrt werden. Dank der Stadtverwaltung und Bürgermeister Heinz-Peter Becker sei die Sperrung aber für den MöWathlon aufgehoben worden, sagte Dieter Bürger von der SKV-Abteilung Triathlon. „Gott sei Dank haben wir die Erlaubnis der Ordnungsbehörden bekommen, sonst hätten wir wirklich ein Problem gehabt“, so Bürger.
570 Einzelsportler und Staffelteilnehmer gingen am Sonntagmorgen an den Start. 500 Meter Schwimmen im Walldorfer Badesee, 20 Kilometer Radfahren durch das Stadtgebiet und zum Schluss noch ein Fünf-Kilometer-Lauf durch den Unterwald waren zu absolvieren.
Mit seinen kurzen Distanzen sei der Wettbewerb ein guter Einsteiger-Triathlon, sagte Bürger. Jeder, der ein bisschen sportlich sei, könne das schaffen, oder in einer Staffel starten und dann nur eine oder zwei Disziplinen absolvieren. „Der Spaßfaktor steht bei uns im Vordergrund“, betonte Bürger. Beim MöWathlon machten Anfänger und Profis gleichermaßen mit. In der Wechselzone stünden klassische Mountainbikes neben den 6000-Euro-Rädern der erfahrenen Triathleten. Und die familiäre Atmosphäre mache auch den Reiz des MöWathlon aus, sagte Bürger.
Eine Pause legte diesmal der Hochsommer ein: „Ich glaube, das Wasser ist diesmal wärmer als die Luft“, scherzte Bürger, als sich die Sportler am Ufer des Badesees versammelten. Um das Teilnehmerfeld zu entzerren, gab es drei Startgruppen. Frei nach dem Motto „vorne die Bleistifte, hinten die Radiergummis“ durften die, gemessen an ihren angegebenen Schwimmzeiten, schnelleren Athleten als erste ins Wasser. Einige schafften die Schwimmstrecke in knapp sechseinhalb Minuten. „Das ist dann die Geschwindigkeit, mit der die Profis beim Ironman schwimmen“, wusste der Organisator.
Für die 500 Meter Schwimmstrecke mussten die Sportler eine Runde um die Rettungsinsel drehen. Angefeuert von den zahlreichen Zuschauern am Ufer strömten die Triathleten anschließend in die erste Wechselzone, wo sie auf ihre Fahrräder umstiegen. Da die 20 Kilometer lange Radstrecke durch das Stadtgebiet für den Autoverkehr nicht gesperrt war, musste die Strecke aufwendig von den Helfern gesichert werden. Unterstützt wurden die Organisatoren dabei unter anderem von den Feuerwehren. 
Von der Straße ging es für die Teilnehmer schließlich ins Waldstadion, wo sie nach dem Lauf durch den Unterwald unter dem tosenden Applaus der Zuschauer ins Ziel einliefen. Schnellster Läufer war diesmal Michael Herberger vom TV Forst Triathlon, der es nach 57:50 Minuten als erster über die Ziellinie schaffte. Als schnellste Frau absolvierte Bianca Grosse vom SC Oberursel mit 1:00:34 Stunde den MöWathlon.
Größtes Team mit fast 40 Startern waren die Sportler von Atlas Mörfelden. Und man sei das Team, das bei der Finisher-Party immer am längsten sitzen bleibe, scherzte Andi Metz. Zum dritten Mal für Atlas am Start war Sury Hirschmann, die nach 1:22:15 Stunden auf Platz 329 ins Ziel kam. Sie habe immer beim MöWathlon mit ihrem Freund mitgefiebert und sich dann entschlossen, selbst mitzumachen. „Es geht mir hier wirklich um den Spaß, da ist kein Leistungsdruck“, sagte die 44-Jährige. Das Schwimmen finde sie am anstrengendsten von allen Disziplinen, das strecke sich sehr. „Die Stecke ist sehr gut abgesichert und der Ablauf super“, lobte Hirschmann die gute Organisation.
Dass alles so gut lief, war den rund 130 Helfern zu verdanken. Unterstützung habe die Abteilung Triathlon, die rund 70 Mitglieder zählt, von anderen SKV-Abteilungen bekommen, betonte Dieter Bürger. „Allein wäre das nicht zu stemmen.“ Bei der Finisher-Party im Stadion versorgte dann die Radsportabteilung die Gäste mit Essen und Getränken, für Musik sorgte das SKV-Akkordeonorchester. Ebenfalls im Einsatz waren die DRK-Ortsvereine. Deren Aktive mussten einen Teilnehmer mit Kreislaufproblemen behandeln und kleinere Verletzungen versorgen, sagte Andrea Kuschmierz vom DRK Mörfelden. (nad)

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