Schneller im Internet unterwegs

Telekom will bis zum Jahresende 40 Kilometer Glasfaserkabel verlegen

NETZAUSBAU: Beim offiziellen Spatenstich gaben Telekom-Projektleiter Joachim Grein, Bürgermeister Heinz-Peter Becker, Wolfgang Büdel von der Baufirma KBF, Telekom-Manager Gerd Schäfer und KBF-Geschäftsführer Karl-Heinz Kirsch (von links) den Startschuss für die Verlegung von 40 Kilometern Glasfaserkabel. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. Rund 40 Kilometer Glasfaserkabel sollen bis Jahresende im Stadtgebiet verlegt werden und 99 Verteilerkästen an das Hochgeschwindigkeitsnetz anschließen. Mit dem Netzausbau der Telekom wird beim Herunterladen von Daten eine Verdopplung des maximalen Tempos einer DSL-Internetverbindung angestrebt.

Am Dienstag informierte das Telekommunikationsunternehmen zusammen mit der Stadt im Rahmen eines offiziellen ersten Spatenstichs über die anstehenden Arbeiten. Die Kosten für das Projekt werden alleine von der Telekom getragen. Beim Herunterladen möchte das Unternehmen eine Höchstgeschwindigkeit von 100 Megabit pro Sekunde erreichen. 40 Megabit pro Sekunde sind beim Hochladen von Daten angepeilt.
„Wir treiben die Ausbauarbeiten zügig voran“, kündigte Telekom-Manager Gerd Schäfer an. Dabei will das Unternehmen in überschaubaren Abschnitten vorgehen. Die ersten Arbeiten haben bereits begonnen. Nicht in allen Straßen müssen die Bürgersteige für die neuen Glasfaserkabel aufgerissen werden. Lediglich auf einer Länge von 7,5 Kilometern plant die Telekom, komplett neue Kabelschächte zu verlegen. Für den Rest können bestehende Schächte verwendet werden. Notwendig werden hier nur kleine Baustellen, über die Arbeiter dann die Kabel mit Druckluft in die Schächte einblasen.
Im Zuge der Arbeiten werden alle 99 Verteilerkästen umgerüstet und durch größere ersetzt. Da die neuen Modelle mehr Platz brauchen, muss etwa ein Drittel der Kästen einen neuen Standort bekommen, erklärte Bürgermeister Heinz-Peter Becker (SPD). Das sei überall dort der Fall, wo es sonst auf den Gehwegen zu eng würde.
„Schnelle Internetzugänge sind heute unverzichtbar. Deshalb ist der Ausbau wichtig für unsere Stadt“, betonte Becker. Nicht nur die Bürger wollten immer schnellere Internetverbindungen. Gerade selbstständige Unternehmer profitierten von den Glasfasernetzen, und auch für Betriebe würden so bessere Voraussetzungen geschaffen, sagte der Bürgermeister weiter.
Die tatsächliche Geschwindigkeit der Internetverbindung hängt dabei von der Nähe zum nächsten Verteilerkasten ab. Denn die Kästen sind zwar über Glasfaser mit dem Internet verbunden, die Strecke bis zu den einzelnen Wohnungen führt aber weiterhin über Kupferleitungen. Und anders als bei Glasfaser gibt es bei Kupfer einen gewissen Abfall in den Übertragungsraten. Je länger eine Kupferleitung ist, desto mehr Geschwindigkeit geht bei der Datenübertragung verloren, erklärte Schäfer.
Die allermeisten Bürger wohnten aber so nah an einem der 99 Verteilerkästen, dass sie zukünftig deutlich schneller im Internet unterwegs sein sollten. Insgesamt sollen 18 400 Haushalte profitieren. Um die Geschwindigkeit zu erhöhen, wird in den Kästen außerdem ein spezielles Kodierungsverfahren eingesetzt. Die so genannte Vectoring-Technik sorgt für weniger Störungen auf den Kupferkabeln und so für mehr Tempo bei der Datenübertragung.
Was der Netzausbau in Mörfelden-Walldorf genau kostet, wollte der Telekom-Manager nicht verraten. Die Kosten bewegten sich zwischen einem ein- bis zweistelligen Millionenbetrag. In ganz Deutschland plant das Unternehmen, bis 2015 rund zwölf Milliarden Euro in die Netzinfrastruktur zu investieren. Dadurch sollen zwölf Millionen Haushalte schnellere Internetanschlüsse nutzen können. (seb)

Eigene Bewertung: Keine Durchschnitt: 3.5 (2 Bewertungen)

HerunterladenQR Code URL: https://www.freitags-anzeiger.de/7540


X