Bekannt wurde der mit Datum vom 12. August angekündigte Schritt der Gießener Behörde bei der Verabschiedung der langjährigen Museumsleiterin Cornelia Rühlig. Fast 100 Besucher dieser Veranstaltung unterschrieben bereits in den ersten Stunden die Protestresolution ans Bamf, das so zur Zurücknahme seiner Verfügung „im Interesse der Menschlichkeit“ aufgefordert wurde. Das Bundesamt nämlich hatte Mohamadkhani den Flüchtlingsstatus als „offensichtlich unbegründet“ verweigert, obwohl dem jungen Mann wegen regimekritischer Äußerungen bei einer Abschiebung in den Iran Gefahr für Leib und Leben droht.
Mohamadkhani besonders gutes Beispiel für eine gelungene Integration
Darüber hinaus löste bei den Unterstützern besonders große Empörung aus, weil somit die Abschiebung eines gut integrierten Flüchtlings droht, der seit rund fünf Jahren mit seiner Frau in Deutschland lebt und unter anderem in einer Fernsehsendung und in der Presse als ein besonders gutes Beispiel für eine gelungene Integration gelobt wurde. Denn Mohamadkhani verfügt über einen festen Wohnsitz, hat eine feste Arbeitsstelle und spricht sehr gut Deutsch. Außerdem arbeitet er ehrenamtlich in Vereinen in Mörfelden-Walldorf mit, beispielsweise als Trainer bei der TGS Walldorf. Seine Frau hat einen Ausbildungsplatz zur Krankenschwester. Die Geschichte der Flucht und die Biografien des Ehepaares sind in der Ausstellung „Gespräche über die Flucht“ im Heimatmuseum zu sehen.
Iraner hat feste Arbeitsstelle und engagiert sich ehrenamtlich als Trainer
In der Resolution werden die Pläne der Behörde als „realitätsfern vom Schreibtisch aus getroffen“ gerügt. Unterstützt wurden Resolution und Unterschriftensammlung unter anderem auch von der Ehrenstadtverordnetenvorsteherin Edda Bassler, Bürgermeister Thomas Winkler und seinen Amtsvorgängern Heinz-Peter Becker und Bernhard Brehl.
Wer die Resolution unterschreiben möchte, kann dies tun im Integrationsbüro der Stadt Mörfelden-Walldorf, Westendstraße 8, im Büro des Heimatmuseums, Langgasse 43, sowie im Treffpunkt Waldenserhof.
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