Notlösungen sollen ein Ende haben

Kreis nimmt über zehn Millionen Euro für Neubau der Arnoul-Schule in die Hand

AN DER WILHELM-ARNOUL-SCHULE soll es einen Neubau geben. Der Bildungsausschuss des Kreistags bekam die Pläne bei einem Ortstermin vorgestellt. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf (seb). An der Wilhelm-Arnoul-Schule herrscht seit einigen Jahren Platzmangel. Umbau und Erweiterung sind daher bereits seit längerem in der Diskussion.

War bislang eine Sanierung im Bestand angedacht, wurden dem Bildungsausschuss des Kreistags nun Pläne für einen Neubau präsentiert. Bei einem Ortstermin stellte die Kreisverwaltung das Projekt mit einem Volumen von knapp elf Millionen Euro vor.
Je länger die Planungen liefen, desto deutlicher sei geworden, dass der südliche Altbau der Schule nur sehr schwer barrierefrei umzubauen ist, sagte Gabi Walter-Reichelt. Die Leiterin des Fachbereichs Gebäudemanagement erklärte dem Ausschuss, dass ein Abriss des Schulgebäudes daher am wirtschaftlichsten sei. Stehen bleiben sollen lediglich das große Gebäude an der Waldstraße und die Turnhalle. 
Nicht nur die Montage von Aufzügen bereite im Altbau Probleme, es ließen sich auch keine zusätzlichen Aufenthaltsräume und Plätze zum Unterrichten von Kleingruppen schaffen. Den Anforderungen von Inklusion und Ganztagsbetreuung könne man so nicht gerecht werden, betonte Walter-Reichelt.
Dass die Schule auf ein neues Raumkonzept und mehr Platz angewiesen ist, unterstrich Konrektorin Gisela Becker. „Es ist etwas, das wir ganz dringend benötigen.“ Derzeit stehen verteilt auf dem Gelände mehrere Container, Stuhllager sind in Förderräume umgewandelt, und auch die Flure nutzt man für den Schulbetrieb, führte Becker aus. 
Ein modernes pädagogisches Unterrichtskonzept lasse sich nur schwer umsetzen. An eine Mittagessensversorgung innerhalb der Schule ist aktuell gar nicht zu denken. Die Kinder müssen zum Essen in die benachbarte Stadthalle gehen, die als behelfsmäßige Mensa dient.
Damit soll in rund zwei Jahren Schluss sein, sagte Michaela Eich. Wie die Fachdienstleiterin Bau und Technik berichtete, möchte der Kreis im Frühjahr 2019 loslegen und den Neubau nach den Sommerferien 2020 fertiggestellt haben. Er wird mit einer Pausenhalle an das verbleibende Gebäude an der Waldstraße angeschlossen. So entsteht ein kompaktes Schulhaus.
Rund 9,6 Millionen Euro sind dafür kalkuliert, mit weiteren 1,3 Millionen Euro wird für Abbrucharbeiten und das Aufstellen von Containern gerechnet. Der Neubau wird sich unmittelbar an das Gebäude in der Waldstraße anschließen. Das südliche Schulhaus soll so lange stehen bleiben und genutzt werden, bis die Klassenräume in den Neubau umziehen können. Erst danach ist der Abriss geplant. 
Sind die Arbeiten abgeschlossen, hat jeder Jahrgang seinen eigenen Bereich, es gibt dann Platz für spezielle Förderangebote, eine Mensa sowie einen überdachten Pausenhof. Ein Aufzug verbindet beide Stockwerke, der Neubau wird im Passivhausstandard errichtet. 
Stehen in den Schulgebäuden aktuell rund 3800 Quadratmeter für Unterricht und Ganztagsbetreuung bereit, sind es nach Abschluss der Bauarbeiten etwa 5200 Quadratmeter. Auf Container und die Nutzung der Stadthalle ist die Arnoul-Schule dann nicht länger angewiesen. 

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