Neutra-Siedlung Walldorf: Feuer frisst sich durch den Bungalow

Ursache weiter unklar / 77-Jährige verletzt / Mehrere hunderttausend Euro Schaden

Großeinsatz im Kastanienweg: Bei einem Feuer am Samstagabend ist ein Wohnhaus nahezu vollständig zerstört worden. Eine 77-jährige Bewohnerin wurde leicht verletzt. (Foto: Schüler)

 

Mörfelden-Walldorf (msh). Einen großen Schreck gab es für die Bewohner des Walldorfer Kastanienwegs am frühen Samstagabend (19. Dezember). Ein Feuer brach in einem Bungalow aus. Schnell stand das komplette Gebäude im Flammen. 

Zwei Frauen wurden bereits vor dem Eintreffen der Feuerwehr von Nachbarn aus dem Gebäude geholt. Eine 77-jährige Bewohnerin wurde anschließend mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Sie schwebe nicht in Lebensgefahr, teilte ein Polizeisprecher am Sonntagmorgen mit. Die Ursache des Feuers ist laut Feuerwehr noch unklar.
„Wir wurden um 19.53 Uhr alarmiert und sind mit beiden Stadtteilfeuerwehren schnell vor Ort gewesen. Als wir an der Unglücksstelle eintrafen, stand das Haus bereits voll in Brand“, berichtete der stellvertretende Stadtbrandinspektor Theo Herrmann. Die freiwilligen Feuerwehren waren mit rund 80 Einsatzkräften vor Ort. Mit dabei waren auch Helfer des Deutschen Roten Kreuzes und der Polizei.

Schwierige Löscharbeiten wegen Wasserrohrbruch

Die Löscharbeiten gestalteten sich für die Einsatzkräfte nicht einfach. „Bei der ersten Wasserentnahme aus dem Hydrantennetz kam es zu einem Wasserrohrbruch vor der Einsatzstelle“, sagte Herrmann. Auch diesen Wasserrohrbruch mussten die Einsatzkräfte noch unter Kontrolle bringen und dazu Teile des Kastanienwegs sperren, um die weitere Wasserversorgung bei den Löscharbeiten zu gewährleisten. Dadurch stand den Einsatzkräften zunächst nur die Hälfte des benötigten Löschwassers zur Verfügung. Man behalf sich mit den Wassertanks der Löschfahrzeuge vor Ort. Herrmann: „Da die Wasserversorgung eingeschränkt war, wurde mit Großtanklöschfahrzeugen zur Sicherstellung des Wasserbedarfs ein Pendelverkehr eingerichtet.“
Mit einer Drehleiter wurde das Feuer bekämpft und an der Ausbreitung gehindert. Mehrere Stunden waren die Feuerwehren im Einsatz. „Das Haus ist komplett ausgebrannt. Wir konnten es auch mit den anwesenden Atemschutzgeräteträgern lange nicht betreten“, berichtete Theo Herrmann. Aus dem Rettungskorb der Drehleiter und vom Dach der Garage aus, versuchten die Einsatzkräfte noch die letzten Glutnester zu löschen und die starke Rauchentwicklung unter Kontrolle zu bringen. „Die Brandbekämpfung gestaltete sich schwierig, weil sich die Flammen in die abgehängten Decken gefressen hatten und diese geöffnet werden mussten. Da es abzusehen war, dass ein großer Bedarf an Atemschutzträgen benötigt werde, wurde die Feuerwehr Kelsterbach und der Gerätewagen Atemschutz aus Groß-Gerau zur Unterstützung angefordert. Ebenfalls wurde ein Grundschutz für weitere Einsätze im Stadtgebiet angefordert, der von der Feuerwehr Wallerstädten übernommen wurde“, führte der stellvertretende Stadtbrandinspektor weiter aus.

Verletzte Frau auf dem Weg der Besserung

Nach Auskunft der Pressestelle des Polizeipräsidiums Südhessen, sei die Ursache für den Brand nicht abschließend geklärt. „Die Ermittlungen dauern noch an“, so Pressesprecher Bernd Hochstädter, der die Schadenssumme am Dienstag auf mehrere hunderttausend Euro bezifferte. Die ältere Dame sei auf dem Weg der Besserung. Die Neutra-Siedlung aus den 70er Jahren gilt als eine der teuersten Wohngegenden in der Doppelstadt.
Noch keine Bewertungen vorhanden


X