Neptuntaufe und Feuerwerk

Rund 300 Gäste kommen zum Fackelschwimmen der IRBW an den Badesee

Mörfelden-Walldorf (seb). Zu einer etwas anderen Weihnachtsfeier wurde kurz vor dem Fest an den Badesee eingeladen.
Mit Nikolausmützen, weihnachtlich dekorierten Pontons und Fackeln wagte sich am Samstagabend eine Gruppe Taucher ins kalte Nass. Mitten auf dem See zündeten sie ein kleines Feuerwerk. Anschließend schaute der Weihnachtsmann vorbei und beglückte die wartenden Kinder mit süßen Leckereien. 

 

Vor fast 40 Jahren begründete die Interessengemeinschaft Rettungsdienst Badesee Walldorf (IRBW) die Tradition ihres Fackelschwimmens. Seitdem wird bei jedem Wetter kurz vor Weihnachten gemeinsam gefeiert. „Das lassen wir uns nicht nehmen“, meinte der Vorsitzende Volker Rauert.
War der Badesee einmal zugefroren, wurde aus dem Schwimmen kurzerhand ein Spaziergang. Von Minustemperaturen war man am Samstag aber weit entfernt. Richtig kalt wurde es nur den rund 20 Tauchern aus Rüsselsheim, Langen, Groß-Gerau, Frankfurt und Mörfelden-Walldorf, die den Sprung ins kalte Nass wagten. Etwa acht Grad hatte das Wasser, dank der Neoprenanzüge ließ es sich aber aushalten. 
Fackeln, beleuchtete Pontons und der große Mond am wolkenlosen Himmel sorgten für eine stimmungsvolle Atmosphäre. Auf dem Rückweg zum IRBW-Vereinsheim zündeten die Taucher wie in jedem Jahr ein Feuerwerk und ließen den See in bunten Lichtern erstrahlen.
Mit einem Boot kam schließlich der von den kleinen Besuchern bereits ungeduldig erwartete Weihnachtsmann angefahren. Zahlreiche Kinder standen bereit und ließen sich mit Schokolade beschenken. Im letzten Jahr sei der Weihnachtsmann fast umgerannt worden, schmunzelte Rauert. Damals hatte der Verein im Internet die Werbetrommel gerührt und war von der großen Resonanz beim Fackelschwimmen überrascht worden.
Diesmal ging man es wieder etwas ruhiger an. Am Ende feierten dennoch mehr als 300 Gäste mit der IRBW. Wer doch etwas fröstelte, konnte sich mit Glühwein wärmen, außerdem wurden frische Waffeln, Schmalzbrote und Würstchen angeboten. Alles, was nach dem Kassensturz übrig bleibt, fließt in die Jugendarbeit des gemeinnützigen Vereins.
Der Rettungsdienst nutzte die Gelegenheit gleich noch für seine Neptuntaufe. Die beiden Mitglieder Andreas Fetter und Thomas Gohl haben in diesem Jahr ihre Tauchprüfung absolviert und mussten nun vor den Meeresgott treten. Volker Rauert war in die Rolle von Neptun geschlüpft. Dieser zeigte sich erbost, dass sie nicht gleich beim ihm vorstellig wurden und um die Erlaubnis zum Tauchen in seinen Gewässern gebeten hatten. Kurzerhand taufte er die beiden Taucher und sein Groll legte sich wieder.
Bei milden Temperaturen wurde anschließend gemütlich weitergefeiert und man stimmte sich auf die Weihnachtstage ein. Über die nächsten Monate läuft nun das Winterschwimmtraining beim Landessportbund Hessen in Frankfurt. Hier bereiten sich die IRBW-Mitglieder auf ihre Schwimmabzeichen vor, bevor im Frühling der See für die nächste Badesaison bereitgemacht wird.

 

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