Auch die Nationalhymne fehlt nicht

Rund 300 Besucher beim USA-Begegnungsabend – Hinweise auf Bundesstaaten

AUSBLICK: Die Mitwirkenden an der städtischen Reihe „Begegnungen mit den USA“ stellten die einzelnen Veranstaltungen vor, die noch bis Ende November stattfinden. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. Eine riesige Fahne mit „Stars and Stripes“ schmückte den großen Saal des Bürgerhauses, auf den Tischen lagen neben der Karaffe mit Ice Tea kleine Hinweise zu den 50 Bundesstaaten, und natürlich durfte auch die Nationalhymne der USA nicht fehlen. Beim Begegnungsabend hatte am Samstag Paul Molnar die Ehre, zunächst die deutsche und anschließend die Hymne der USA vorzutragen.
 

Rund 300 Gäste waren zu der Abendveranstaltung gekommen und erlebten ein musikalisches Programm mit dem SKV-Blasorchester und dem Gospelchor von Rot-Weiß Walldorf. Zum Abschluss spielte die Band „Still young and crispy“, die mit Rock-, Pop- und Bluesklassikern zum Tanz auforderten.
Zuvor gaben die TGS-Square-Dancer „Dancing Diamonds“ eine Kostprobe des amerikanischen Volkstanzes. Verstärkt wurde die patriotische Stimmung nochmals, als Sally Stanscheck „America the Beautiful“ vortrug, das nicht zu unrecht als inoffizielle Nationalhymne der USA gilt.
Neben dem Unterhaltungsprogramm gab es während der über dreistündigen Veranstaltung wenig tiefergehendes über die USA zu erfahren. Die Programmpunkte hingen nur lose zusammen und waren von einem Büfett unterbrochen. Doch für eine inhaltliche Auseinandersetzung ist bei den knapp 30 Veranstaltungen der Reihe „Begegnungen mit den USA“ noch genügend Zeit.
Im Bürgerhaus berichtete die Moderatorin Sabine Bishop-Klaus davon, wie sie mit recht naiven Vorstellungen als 19-Jährige in New York ankam. Ohne viel Geld und einen Plan, wie sie nach El Paso kommen sollte, wo sie drei Monate lebte, schlug sie sich durch und sammelte so ihre ersten Amerika-Erfahrungen. Dazu gehören überdimensionierte Supermärkte, ein kaum vorhandener öffentlicher Nahverkehr und ein Gefühl der Weite, das sich in dem Land, welches gut 27 Mal größer als Deutschland ist, schnell einstellt.
Bei dem von Jim und Claire McDonald vorgestellten amerikanischen Blick auf Deutschland durften Würstchen natürlich nicht fehlen. In ihrem kleinen Rollenspiel nahmen sie auch mangelhafte englische Sprachkenntnisse auf die Schippe und wunderten sich, dass in Deutschland keine Eiswürfel in der Cola zu finden sind. Und wie es komme, dass Geschäfte hier eine Mittagspause machen, fragten sich die beiden.
In Mörfelden-Walldorf habe es durch die Air-Base am Frankfurter Flughafen schon immer viele Berührungspunkte und Kontakte mit Amerikanern gegeben, sagte Bürgermeister Heinz-Peter Becker und betonte, dass Hollywood-Produktionen, Popmusik und Eventkultur nur einen kleinen Ausschnitt der USA darstellten.
Dass die ganze Vielfalt des Landes während der Veranstaltungsreihe abgedeckt werde, freute besonders die US-Vize-Konsulin Bettina Gorczynski. Dabei hob sie die Veranstaltung am 9. November mit Bucky Halker und Andy Dee hervor. Die beiden Musiker begeben sich auf die Spuren von Woody Guthrie, der mit seinen Songs zur Ikone der amerikanischen Folkmusik wurde.
Auf das restliche Veranstaltungsprogramm wiesen die Verantwortlichen in einer kleinen Vorstellungsrunde hin. So gibt es bis Ende November einen Quilting-Workshop, einen Vortrag über amerikanische Literatur und die Möglichkeit, US-Weine kennen zu lernen. Für das nächste Jahr ist außerdem eine Veranstaltung mit starkem Bezug zur Ortsgeschichte geplant. Dabei soll über den Einmarsch der US-Truppen am 25. und 26. März 1945 und die anschließende Befreiung Mörfelden und Walldorfs vom Nationalsozialismus berichtet werden. (seb)

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