Musik macht einfach Spaß

Waldenser-Schüler singen und trommeln in der heißen Stadthalle

DER CHOR hatte beim Konzert der Waldenser-Schule seinen großen Auftritt und präsentierte Stücke rund ums Thema Essen und Jahreszeiten. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. In der Stadthalle war einiges los. Die Waldenser-Schule hatte zum Konzertabend eingeladen, und auf der Bühne musizierten mehr als 50 Kinder in wechselnden Besetzungen. 

Dabei waren die Rahmenbedingungen nicht ideal. Reicht im Normalfall eigentlich schon die Aufregung vor dem großen Auftritt für verschwitze Hände, kamen in der Stadthalle noch hochsommerliche Temperaturen hinzu. Als es aber so weit war, merkte man davon nichts. Die Kinder boten ein souveränes Konzert vor Eltern, Geschwistern, Omas und Opas.
„Es ist heute mindestens das 21. Konzert“, sagte Tine Böhnke zu Beginn. Die Chorleiterin und Lehrerin hatte im Vorfeld extra ihre Unterlagen durchsucht und kam auf bereits 21 gemeinsame Auftritte mit Nachwuchsmusikern der Waldenser-Schule. 
Über die letzten Monate studierte sie diesmal knapp 20 Stücke mit ihren Schützlingen ein. Wer wollte, konnte im Schulchor sein Talent beweisen, gleichzeitig gab es die „Stomp“-Arbeitsgruppe, in der getrommelt und gerasselt wurde. 
Nach der musikalischen Begrüßung mit dem Stück „Singen macht Spaß“ kamen Lieder rund ums Essen an die Reihe. Der Chor führte kleine Geschichten über Gummibären, Spaghetti und Bonbons auf. Nicht fehlen durfte das Lied von Theo und dem Bananenbrot. Schaute man sich in den Sitzreihen um, entdeckte man überall stolze Gesichter der Eltern und hochgereckte Handys, mit denen die Auftritte gefilmt und fotografiert wurden. 
Im Laufe des Konzerts folgten ein Block mit Liedern über die vier Jahreszeiten und Auftritte der Rhythmusgruppen. „Die Djembe war diesmal ein wichtiger Bestandteil und wir haben viel mit der Trommel ausprobiert“, kündigte Böhnke an. Neben der Bechertrommel aus Westafrika kamen aber auch eher ungewöhnliche Instrumente zum Einsatz. Kisten und Tonnen wurden zweckentfremdet, zusammen mit Klanghölzern und Rasseln wurde darauf der Takt geschlagen.
Schon in den Vorjahren bewies Tine Böhnke eine Vorliebe für ausgefallene Instrumente. Kochlöffel, Pfannenwender und andere Küchenutensilien kamen in der Stadthalle bereits zum Einsatz. Und auch diesmal kaufte die Chorleiterin nicht unbedingt im Musikfachhandel ein. Denn Handfeger und Besen eigenen sich genauso gut zum Trommeln, wie man in der Stadthalle erleben konnte. 
Im Vorfeld gab es nur ein Problem mit der Lehrmittelfreiheit. In speziellen Listen ist vermerkt, für welche Unterrichtsmaterialien Geld ausgegeben werden darf. „Besen stehen aber nicht auf diesen Listen“, meinte Tine Böhnke schmunzelnd. 
Als das gelungene Konzert unter lautem Applaus zu Ende ging, konnten die Besucher daher mit einer kleinen Spende zur Finanzierung der Besenmusik beitragen. (seb)

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