Von der Moschee auf den Dalles

Zum 25. Jubiläum feiert die türkische Gemeinde ihr traditionelles Kinderfest in der Innenstadt

AUF DEM DALLES WAR EINIGES LOS: Zwischen den Essensständen ließen es sich hunderte Besucher gut gehen und feierten das türkische Kinderfest. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf (seb). Deutsche Kinderlieder wechselten sich mit orientalischen Klängen ab. In den Hüpfburgen wurde wie wild getobt und über dem offenen Feuer grillten Adana-Spieße. Die türkisch-islamische Gemeinde hatte am Sonntag zum traditionellen Nisan Çocuk Bayram eingeladen und freute sich über hunderte Besucher auf dem Dalles.

 „In der Türkei wird das Fest seit 99 Jahren gefeiert“, erklärte der Vorsitzende des Trägervereins Ismail Karabulut zwischen den Auftritten zweier Folkloregruppen. Nachdem am 23. April 1920 die türkische Nationalversammlung mit dem ersten freien Parlament eröffnet wurde, rief Staatsgründer Atatürk ein Kinderfest ins Leben. Seit 25 Jahren wird es auch in Mörfelden-Walldorf gefeiert und anlässlich des Jubiläums zog man von der Moschee auf den Dalles um. „Für uns bedeutet das viel mehr Arbeit“, sagte Karabulut. Rund 50 Helfer waren den ganzen Tag auf den Beinen, um vor dem Rathaus alles am Laufen zu halten. „Wir wollten diesmal in die Stadtmitte. Auch um die Integration zu fördern“, sagte der Vorsitzende.

Essensstände, Hüpfburgen und ein Kinderschminkstand

Schon am Samstag feierte die Gemeinde mit Essensständen im kleineren Rahmen. Am Sonntag wurden dann noch eine Bühne, Hüpfburgen und ein Kinderschminkstand aufgebaut. Auch ein Flohmarkt war auf dem Dalles zu finden und gegen Regen hatte man auf der gesperrten Langgasse ein Zelt bereitgestellt. Doch zum Glück blieb es trocken und man konnte bis zum frühen Abend ungezwungen feiern. Während für Kinder Spiele angeboten wurden und ein Clown auftrat, ließen es sich die Erwachsenen bei türkischen Spezialitäten gut gehen. An gleich mehreren Essensstationen bereiteten Gemeindemitglieder Gerichte zu. So wurde an einem langen Tisch der Teig für frische Lahmacun ausgerollt, während ein paar Schritte weiter gefüllte Weinblätter, Salate und vieles mehr am Buffet warteten. 
Wenn am Wochenende die Fastenzeit Ramadan beginnt, müssen gläubige Muslime tagsüber auf solche Leckereien verzichten. Zum Fastenbrechen trifft man sich dann abends mit der ganzen Familie oder besucht die Moschee. „Bei uns wird jeden Tag für rund 250 Menschen gekocht“, erzählte Ismail Karabulut. Dabei seien die meisten Besucher Geflüchtete, die ohne Familie nach Deutschland gekommen sind und im Ramadan nicht alleine speisen möchten. Der Fastenmonat beginnt in diesem Jahr am 5. Mai. Gäste sind in der Moschee willkommen. Das Gotteshaus der türkisch-islamischen Gemeinde befindet sich in der Straße Am Berg.

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