Mörfelden-Walldorf: Beim Frühlingsfest herrscht trotz gestiegener Preise großer Andrang

Am Spaß für die Kinder wird nicht gespart

Viel Freude hatten die Besucher beim Frühlingsfest. Foto: msh

Mörfelden-Walldorf – Zufrieden waren sowohl Besucher als auch Schausteller beim Frühlingsfest auf dem Walldorfer Festplatz: Das gute Wetter hatte zahlreiche Familien angelockt – und so herrschte an allen Tagen reger Betrieb auf dem Gelände. Dass einzelne Fahrgeschäfte, Verpflegungsstände und Aktionsbuden teurer geworden sind, war zwar spürbar, beeinträchtigte aber die Freude der Besucher am Frühlingsfest nur minimal.
„Ja, es ist auch hier leider etwas teurer geworden. Aber schließlich ist alles teurer geworden. Als Nächstes steigen die Löhne, was dazu führt; dass die Preise wieder angehoben werden und wir am Ende wieder weniger zum Leben haben. Wo führt das nur hin?“, fragte Simon Dschwornek, der mit seiner Familie das Frühlingsfest besuchte. „Dennoch: Wir freuen uns, heute hier zu sein, und ich denke, bei unseren Kindern zu sparen, wäre die falsche Stelle.“ Eine Einschätzung, die auch die Schausteller teilten.
Jürgen Feuerstein war mit seinem Kinderkarussell nach Walldorf gekommen und zeigte sich zufrieden: „Das Wetter ist gut, die Leute kommen raus, und die Kinder dürfen natürlich fahren. Da wird nicht gespart“, so seine Einschätzung. Gerne erinnert er sich an das vergangene Jahr zurück, als nach den Corona-Beschränkungen die Leute richtig Lust hatten, wieder etwas zu erleben. „Ich denke, so viele Menschen werden dieses Jahr nicht kommen, aber ich schätze, wir werden ein Niveau haben wie vor Corona. Gerade jetzt nach dem Winter haben die Menschen auch Lust auf Kirmes.“ Dass alles teurer geworden ist, bestätigte er, denn auch ihn betrifft das auf dem Festplatz. „Vor allem der Strompreis hat sich hier fast verdoppelt. Das ist ein großer Sprung. Da müssen wir etwas weitergeben“, sagte er.
Dass Strom ein gravierender Faktor ist, bestätigte auch Thomas Herzberger vom Autoscooter „Crash Zone“. Allerdings habe er dieses Problem schon vor acht Jahren kommen sehen und daher die Technik bereits modernisiert und umgestellt. „Der größte Verbraucher sind bei uns die Lichter. Aber die haben wir bereits seit Langem auf LED-Technik umgerüstet“, äußerte er. Einen Vergleich zu 2022 oder den Vorjahren in Walldorf hat er nicht, denn für ihn und die „Crash Zone“ war es die Premiere in der Doppelstadt. „Man kennt sich unter den Schaustellern, und ein Autoscooter fehlte, weshalb mich Hausmanns angesprochen haben. Der Autoscooter ist meist das Fahrgeschäft, das die Besucher am meisten vermissen, wenn er nicht da ist“, sagte Herzberger. Zufrieden war auch er mit dem Besuch an seinem Fahrgeschäft. „Das gute Wetter lockt die Leute auf den Festplatz. Während Corona haben wir oft an Pop-up- Vergnügungsparks teilgenommen, das hat uns sehr geholfen. Jetzt freuen wir uns, wieder reisen zu können.“ Der auf dem Festplatz geltende Strompreis sei zwar höher als die meisten in den Vorjahren, doch gebe es auch Orte, wo er gar noch höher sei.
„Uns hat es natürlich geholfen, dass in den letzten Wochen sehr wechselhaftes Wetter war. Und jetzt war es richtig gut, sodass die Leute gerne raus gegangen sind“, sagte Festveranstalter Patrick Hausmann. Die Preise seiner eigenen Imbissstände seien indes stabil geblieben. „Wir haben auf Preiserhöhungen verzichtet und wollen stattdessen über die Masse gehen. Das hat auch bei der Frankfurter Dippemess schon ganz gut funktioniert. Wie es dann im Sommer ausschaut, muss man dann sehen.“
Dank des Free-Fall-Towers „Drop Zone“ war das Frühlingsfest auf dem Festplatz schon von Weitem sichtbar. Andreas Müller betreibt dieses Fahrgeschäft, ihn belasteten die hohen Strompreise auf dem Walldorfer Festplatz sehr. „Wir haben jedes Jahr neue Auflagen zu erfüllen. Zum Glück kommen viele Besucher. Ich war schon in Frankfurt und Gelnhausen – trotz schlechten Wetters kamen die Menschen. Daher bin ich für die Saison zuversichtlich.“
Zum Besuch auf dem Festplatz gehörte für viele Besucher eine Bratwurst genauso dazu wie Zuckerwatte und Popcorn. Jürgen Unterköfler berichtete von preislichen Herausforderungen beim Betrieb seines Süßwarenstands. „Dass jetzt nach dem Winter die Menschen etwas unternehmen wollen und an den Kindern nicht gespart wird, ist gut für uns. Wir mussten die Preise minimal anheben, wobei Popcorn genau wie seit zwei Jahren noch drei Euro kostet. Aber beispielsweise bei den beliebten Lebkuchenherzen hat der Hersteller die Preise um 50 Prozent angehoben, da müssen wir etwas an die Kunden weitergeben“, so Unterköfler dazu.  msh
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