Mehr als Eier dekorieren

Gebackenes und Handwerkskunst beim Osterbasar in Walldorf

PUBLIKUMSMAGNETEN waren die Kaninchen im kleinen „Streichelzoo“ beim Osterbasar der evangelischen Gemeinde Walldorf. (Foto: Friedrich)

Mörfelden-Walldorf (ula). Der Höhepunkt des Osterbasars erwartete die Besucher schon vor der Tür: Der Osterhase mümmelte im Schaukäfig vor den Pforten des evangelischen Gemeindezentrums in der Ludwigstraße.

Klar, dass die Kinder ihre Eltern ausbremsten, um das weiche Fell der Kaninchen zu streicheln. Ein paar Hühner, allesamt Leihgaben der Walldorfer Kleintierzüchter, machten den Streichelzoo perfekt. Eier pressten die Hennen jedoch nicht hervor. Wer ein Osterei bunt gestalten wollte, konnte am Stand des Hospizvereins kreativ werden und die dort bereitgestellten Eier individuell bemalen.

Österliche Dekoartikel, Gebackenes und Eingekochtes

Der Basar gehört zu den neueren Veranstaltungen im Jahresprogramm der evangelischen Kirchengemeinde. Anstoß war eine Backaktion in der evangelischen Kindertagesstätte, mit der man Geld für die Betreuungseinrichtung generieren wollte, erinnerte sich die Gemeindepädagogin Sabine Oldenburg. Vor vier Jahren wurde der erste Basar veranstaltet, um mit dem Erlös zu finanzieren, was sonst nicht zu leisten gewesen wäre. Um die Veranstaltung zu bestücken, wurde in zahlreichen Gruppen der Gemeinde gebastelt, gewerkelt und Handarbeiten hergestellt. Der Eine-Welt-Laden ergänzte das Sortiment mit internationaler Handwerkskunst. Österliche Dekoartikel, Gebackenes und Eingekochtes, passend zum Fest gab es an rund zehn Ständen.
Den karitativen und sozialen Charakter hat sich die Veranstaltung durch das Mitwirken externer Vereine und Hilfsorganisationen verdient. Die Frauen der „Maschenträume“ warben für die eigene Mission, das Kinderpalliativ-Team Südhessen zu unterstützen. Die Malerin Ulrike Gäthgens-Maier dekorierte Ostereier, um die Einnahmen für die lokale Flüchtlingsarbeit zu spenden. Und Pusteblume steht für eine Hilfsorganisation zugunsten von Frauen, die Menschenhandel und Zwangsprostitution in Deutschland zum Opfer fallen.Was die Kinder der Walldorfer Betreuungseinrichtung auf der Wunschliste haben? Einen Besuch des Opel-Zoos, erklärte Kitaleiterin Christine Kirchner, die tüchtig gebacken hatte und ein süßes Sortiment an Lämmchen und Häschen für den guten Zweck anbot.

Kita kann wegen Personalmangels nicht voll belegt werden

Der ehrenamtliche Einsatz für die Betreuung der Kleinsten hat in Walldorf eine lange Tradition. „Durch die tatkräftige Unterstützung der Mitglieder des 1914 gegründeten evangelischen Frauenvereins (heute Evangelische Frauenhilfe) konnte mit dem Erlös der Basare, Sammlungen innerhalb der Gemeinde und Beitragseingängen 1930 der evangelische Kindergarten gegründet werden“, heißt es in der Chronik. Um dem gesellschaftlichen Wandel Rechnung zu tragen, wird dort inzwischen auch Ganztagsbetreuung bis maximal 17 Uhr angeboten.
Derzeit drückt der Sorgenschuh: Die Einrichtung kann wegen Personalmangels nicht voll belegt werden, statt 70 Kindern besuchen nur 64 Zwerge die Kita. So knüpft Christine Kirchner einen persönlichen Wunsch an das Gelingen des Osterbasars: Eine Fachkraft muss her, um die Betreuung der Kleinsten zu gewährleisten.

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