Maximilian Gegenheimer neuer Vorsitzender der SPD Mörfelden-Walldorf

Bezahlbarer Wohnraum als zentrales Thema / Ziel: 2026 wieder stärkste Kraft sein

Großer Dank für jahrzehntelange geleistete Arbeit: SPD-Ortsvorsitzender Maximilian Gegenheimer (links) überreicht seinem Vorgänger, Baldur Schmitt, ein Geschenk mit Lokalkolorit. Foto: Koch

Mörfelden-Walldorf – Maximilian Gegenheimer ist der neue Vorsitzende der SPD Mörfelden-Walldorf. Das hat der Ortsverein der Sozialdemokraten bei seiner jüngsten Jahreshauptversammlung in der Gaststätte „Zum Sattler“ in Mörfelden entschieden. In der geheimen Abstimmung ohne Gegenkandidaten erhielt Gegenheimer 44 Ja-Stimmen, ein Nein und eine Enthaltung. Der 25-Jährige übernahm das Amt verabredungsgemäß von seinem 80-jährigen Vorgänger, Baldur Schmitt. 

Dieser hatte sich 2019 dazu bereit erklärt, in einer Übergangszeit für zwei Jahre das Amt zu übernehmen und dann 2021 an seinen bisherigen Stellvertreter, Gegenheimer, abzugeben.
Der neue Vorsitzende nahm die Glückwünsche der Versammlung und der Ehrengäste entgegen – Letztere waren Bundestagskandidatin Melanie Wegling, Landtagsabgeordneter Gerald Kummer und Landrat Thomas Will (alle SPD).
„Ich gehe überaus guten Mutes, weil ich die Aufgaben dieses Amtes nun in wesentlich jüngere Hände legen kann“, sagte Schmitt in seiner Abschiedsrede. Er freue sich darüber, mit wie viel Elan und Begeisterung sein Nachfolger das Amt antrete. Mit Baldur Schmitt verlassen außerdem Bülent Emekci, Julius Emmel, Klaus Müller, Alexander Best, Georg Germann, Maximilian Schäfer, Deniz Kirci, Daniel Pabst und Nico Zink den von 20 auf 15 Plätze verkleinerten Vorstand. Das neue Vorstandsmodell haben die Mitglieder einstimmig beschlossen. 
Vor seiner Wahl hatte sich Gegenheimer, der sowohl Stadtverordneter als auch Kreistagsabgeordneter ist, in einer Rede vorgestellt. Darin lobte er, was die SPD über Jahrzehnte unter den sozialdemokratischen Bürgermeistern Bernhard Brehl und Heinz-Peter Becker für Mörfelden-Walldorf geleistet habe. Doch reichten die Verdienste der Vergangenheit nicht, um die lokale SPD wieder nach vorne zu bringen. „Die neue Zeit benötigt jetzt eigene Antworten, und diese sind wir unserer Bürgerschaft schuldig“, so Gegenheimer. Diese müsse sich mitgenommen und verstanden fühlen – nur dann könne die SPD Erfolg haben. „Nur wenn wir wissen, wo der Schuh drückt, können wir handeln“, so Gegenheimer. Für die Kommunalwahl 2026 gab er denn auch das Ziel aus, dass die SPD wieder stärkste Partei im Ort werden wolle. 
In seiner Rede setzte sich der neue Vorsitzende insbesondere mit dem Thema Wohnraum auseinander. In den vergangenen zehn Jahren seien die Mieten um knapp 40 Prozent gestiegen, die Kaufpreise für Wohnungen und Häuser hätten sich um rund 80 Prozent erhöht. Die SPD stehe dafür, sowohl Bauland zu entwickeln als auch in der Innenstadt zu verdichten. „Wir möchten in keiner Stadt leben, in der sich nur noch Reiche das Wohnen leisten können.“
Kritik äußerte Gegenheimer an der neuen grün-schwarzen Koalition, die in ihrem Koalitionsvertrag eine Obergrenze von 38 000 Einwohnern bis 2040 festgehalten hat: Die Doppelstadt habe schließlich bereits jetzt rund 35 000 Einwohner. Eine so eng gefasste Obergrenze sei daher „illusorisch“ und „sozial unverträglich“. Die SPD stehe für ein „angemessenes Wachstum“ im Innen- und Außenbereich. Hierbei machte Gegenheimer auch deutlich, wo seine Partei Grenzen sieht: Im Außenbereich müsse die grüne Mitte erhalten bleiben, im Innenbereich seien es Spielplätze. An diesen Stellen solle kein neuer Wohnraum entstehen.
„Wenn unser Ortsverein glaubwürdig sein möchte, muss er die Vielfalt unserer Gesellschaft in seinen Gremien widerspiegeln“, äußerte der neue Vorsitzende. Er freue sich darüber, dass dem neuen Vorstand nun sechs Frauen (bisher eine) angehören. Stellvertretende Vorsitzende sind Ingetraud Germann, Brigitte Keese und Deniz Yaman. Die Kasse übernimmt der ehemalige Bürgermeister Heinz-Peter Becker, die Schriftführung Yannick Reuter und Alexandra Hiddemann. Verstärkt wird der geschäftsführende Vorstand durch die acht Beisitzer Sabine Bishop-Klaus, Giuseppe Italiano, Maximilian Kapp, René Paddock, Berndfried Lupus, Özlem Ates, Corinna Geiß und Kai Schluckebier – sie bilden den 15-köpfigen Gesamtvorstand.
Gegenheimer möchte die von Baldur Schmitt begonnenen Vereinsgespräche („SPD vor Ort“) fortführen und darüber hinaus eigene Akzente setzen, um den Austausch mit den Bürgern zu intensivieren. VON ALEXANDER KOCH
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