Manfred Knacker erhält den Hessischen Verdienstorden

Vorsitzender von Rot-Weiß Walldorf für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet

Manfred Knacker wurde von Landrat Thomas Will (rechts) und Bürgermeister Thomas Winkler (links) mit der besonderen Auszeichnung überrascht. Foto: Koch

Mörfelden-Walldorf – Der Hessische Verdienstorden wird zur Würdigung hervorragender Verdienste um das Land Hessen verliehen. Seit Sonntag gehört Manfred Knacker zum sehr kleinen, aber feinen Kreis der Träger. Maximal 800 lebende Personen dürfen den Orden besitzen. Als Ort für die Überreichung wurde das Sportgelände von Rot-Weiß Walldorf ausgewählt. Hier ist Manfred Knacker seit elf Jahren erster Vorsitzender. 

Da er mit Leib und Seele ein Rot-Weißer ist, hätte auch kein besserer Platz gefunden werden können. „Das ist genau der richtige Ort für diese Auszeichnung“, betonte denn auch der Geehrte nach der gelungenen Überraschung. 
Zwar wusste Knacker seit Längerem, dass er den Hessischen Verdienstorden erhalten würde, aber nicht wann und wo. Dieser wird normalerweise in der hessischen Staatskanzlei oder im Landratsamt verliehen. Knacker wollte lieber im eigenen Landkreis von Landrat Thomas Will geehrt werden. Doch in Corona-Zeiten ist eine Ehrung ein komplizierter Vorgang geworden. Lange waren keine Veranstaltungen möglich. Der Landrat, Manfred Knackers Ehefrau Petra und Erwin Mader, Pressesprecher von Rot-Weiß, nahmen die Sache maßgeblich in die Hand. „Das war die geheime Verschlusssache Knacker“, so der Landrat mit einem Schmunzeln in seiner Laudatio. Am vergangenen Sonntagabend hatten die Rot-Weißen ihre Jahreshauptversammlung unter dem Tribünendach zwischen beiden Kunstrasenplätzen (siehe Seite 8). Am Ende der Veranstaltung wünschte Manfred Knacker den Mitgliedern bereits einen guten Nachhauseweg, als Erwin Mader noch einmal das Mikrofon ergriff und den allgemeinen Aufbruch stoppte. Plötzlich näherte sich eine Überraschungsdelegation, der Landrat Thomas Will, Bürgermeister Thomas Winkler und Hauptamtsleiter Thomas Krüger angehörten. Darüber hinaus waren zu dem besonderen Anlass auch Knackers Geschäftspartner Uwe Hildmann und Patric Wollweber auf die Anlage von Rot-Weiß gekommen.
Mehrere Redner würdigten das Wirken des 70-jährigen Manfred Knacker, der in der Rhön aufgewachsen war und seit 1976 in Walldorf lebt. Der Beruf hatte den gelernten Großhandelskaufmann ins Rhein-Main-Gebiet geführt. Seit den 1960er-Jahren blieb Knacker seiner Firma treu, die heute B. Schmitt mobile heißt. Hier legte er eine Karriere vom Auszubildenden bis zum Geschäftsführenden Gesellschafter hin. Letzteres ist Knacker bis heute zusammen mit seinen Partnern Uwe Hildmann und Patric Wollweber. Ihre Firma engagiert sich auch für viele soziale Projekte. Maßgeblich für die Verleihung des Hessischen Verdienstordens ist das ehrenamtliche Engagement Knackers, nicht der berufliche Erfolg in der Kommunikationsbranche. Doch ist gute Kommunikation gleichzeitig auch die beste Voraussetzung für einen erfolgreichen Verein. 
Den Rot-Weißen gehört der eloquente und tatkräftige Manfred Knacker seit 1993 an. Er übernahm im Verlauf der Jahre zunehmend verantwortungsvolle Funktionen. Neben dem Vorsitz im Gesamtverein seit 2010 ist hier insbesondere seine langjährige Verantwortung für die Finanzen in der Abteilung Fußball hervorzuheben. Hier gelang es ihm, maßgeblich zur Konsolidierung der größten Abteilung des Vereins und damit auch des Gesamtvereins beizutragen, der heute finanziell sehr gut aufgestellt ist. Bürgermeister Winkler und sein Amtsvorgänger Heinz-Peter Becker hoben Knackers Verdienste in seiner Amtszeit als erster Vorsitzender hervor. So sind in dieser Zeit unter anderem zwei neue Kunstrasenplätze und die Überdachung der Stadiontribüne entstanden. Knackers Geschäftspartner Hildmann betonte, welchen Wert das ehrenamtliche Engagement im Leben des Geehrten habe. Nach seiner Familie mit Ehefrau Petra, seinen beiden erwachsenen Kindern sowie zwei Enkeln und dem nach wie vor erfolgreichen Berufsleben sei Rot-Weiß die dritte wichtige Säule. 
Will betonte, dass es um mehr als Sport im engeren Sinne gehe, sondern vor allem um Soziales: „Sport ist Integration.“ Gerade hier leiste Rot-Weiß Walldorf Hervorragendes. Dies sei der Verdienst des Vereins und seiner Mitglieder insgesamt, aber im besonderen Maße auch das des langjährigen Vorsitzenden. „Du hast diesen Verein mitgeprägt“, so Will an Knacker. Rot-Weiß sei sozial engagiert, ob bei der Aufnahme von geflüchteten Menschen in die Abteilungen und Mannschaften des Vereins oder bei Aktionen gegen Rassismus. Will sagte, es sei beachtlich, dass die Mitgliederzahl in Knackers Amtszeit von etwa 900 auf rund 1200 angestiegen sei. Die erlebte Gemeinschaft im Sportverein sei gerade für Kinder und Jugendliche etwas Besonderes, das ein Leben lang positiv präge. In seinen Dankesworten fasste sich ein sichtlich bewegter Manfred Knacker bewusst kurz. „Ich bin fast sprachlos.“ Er hob die Teamarbeit bei Rot-Weiß hervor, welche die Basis des Erfolgs des Vereins sei. Dies gelte sowohl für die Montagsmaler als auch für alle Abteilungen, ob nun im Bereich Sport oder Kultur. „Das Wir-Gefühl ist und bleibt wichtig.“ Von Alexander Koch

 

Noch keine Bewertungen vorhanden

HerunterladenQR Code URL: https://www.freitags-anzeiger.de/39947


X