Malerei in allen Facetten dominiert

Jubiläums-Ausstellung der Hobbykünstler – Auch Schüler zeigen ihre Werke

MALEREI war ein Schwerpunkt bei der Jubiläumsausstellung der Hobbykünstlervereinigung im Mörfelder Bürgerhaus. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. „Wir wussten damals schon von dem großen Potential an Künstlern“, sagte Hans-Peter Stern rückblickend. Vor 40 Jahren gründete er zusammen mit Willi Brandt die Hobbykünstlervereinigung. Schnell fanden sich damals rund 15 Gleichgesinnte zusammen, und in den nächsten Jahren sollten es noch mehr werden. In jährlichen Ausstellungen zeigt die Vereinigung seitdem die Arbeiten ihrer Mitglieder.

Am Wochenende präsentierten sich 29 Künstler im Bürgerhaus. Darunter auch Gäste aus Mainz und Rüsselsheim. „Die Malerei in allen Facetten dominiert bei uns“, erklärte die stellvertretende Vereinsvorsitzende Ute Nehls. Neben Seidenmalerei gab es am Computer entworfene Bilder, Airbrushzeichnungen, aber auch ganz klassisch mit Pinsel und Farbe auf Leinwand entstandene Gemälde in der Mitte des großen Saals zu sehen.
Um die Malereistellwände herum zeigten die Hobbykünstler eine große Bandbreite an unterschiedlichen Arbeiten. Schmuck aus selbst gefertigten Glasperlen, Skulpturen, Trockengestecke, Getöpfertes und weihnachtliche Dekoration waren darunter.
An seinem Stand mit Kupferarbeiten erinnerte sich der 69-jährige Vereinsgründer Stern an die Anfangstage. „Unsere erste Versammlung war damals im Grünen Haag“, berichtete er. Nach einem Aufruf im Freitags-Anzeiger meldeten sich gleich eine ganze Reihe Interessierter. In den nächsten Jahren wurde eine Reihe kleinerer Ausstellungen organisiert und ab 1976 präsentierte man sich im Bürgerhaus. Wenigstens ein Mal im Jahr sollten die Kunstwerke öffentlich gezeigt werden, die zuhause im stillen Kämmerlein entstehen, sagte Stern.
„Ich bin immer noch mit Leib und Seele dabei. Bei meinen Kupferarbeiten bin ich voll konzentriert und kann alles andere vergessen“, so Stern weiter. Und so wie ihm geht es den meisten Hobbykünstlern. „Wir machen das neben dem Beruf und zum Ausgleich“, ergänzte Ute Nehls. Dennoch ist der eigene Anspruch hoch, und es werden viele Stunden intensiver Arbeit in die Kunstwerke gesteckt.
Die Ausstellung präsentiere eine große Vielfalt an künstlerischen Ausdrucksformen, lobte Bürgermeister Heinz-Peter Becker während der Eröffnung am Samstag. Sowohl die Künstler als auch die Stadt könnten stolz auf das Gezeigte sein. „Ich bin mir sicher, dass es auch eine 50. und 60. Ausstellung geben wird“, sagte Becker.
Dabei sorgen sich die Hobbykünstler aktuell etwas um Nachwuchs. Waren früher unter den Vereinsmitgliedern auch junge Erwachsene, sind die Mitglieder heute zwischen 40 und 70 Jahre alt, berichtete Nehls. Damit das nicht so bleibt und um Kinder und Jugendliche für die Ausstellung zu interessieren, ging der Vorsitzende Karl Jourdan im letzten Jahr auf die örtlichen Schulen zu und konnte gleich zwei Klassen für eine Beteiligung gewinnen.
Auch dieses Mal stellten wieder Schüler mit aus. Die Klasse 4b der Bürgermeister-Klingler-Schule beschäftigte sich seit den Sommerferien mit dem Thema Märchen. Alleine und in kleinen Gruppen bastelten sie kleine Häuser und bunte Tiere, erzählte Lehrerin Gudrun Bayat. Den großen Turm aus dem Rapunzel-Märchen bauten die Schüler David und Sebastian ganz alleine.
Mit einer Fotoausstellung beteiligte sich ein Kunst-Leistungskurs der Suttner-Schule an der Jubiläumsausstellung. Auf einem Foto entwarfen die Schüler ein Bild von sich, wie sie sich in 20 Jahren sehen, wenn in ihrem Leben alles ideal läuft. Auf einem anderen Foto wagten sie einen Blick in eine weniger perfekte Zukunft. Auch wenn im Leistungskurs viel am Computer gemacht wird, sei das Zeichnen und Malen mit der Hand noch immer eine Grundvoraussetzung berichtete der Schüler Ahmed Bouchada.
Auch die beim Kinderkunstwochenende entstandenen Skulpturen waren im Bürgerhaus zu sehen. So schafften es die Hobbykünstler, ihre Ausstellung gehörig zu verjüngen. (seb)

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