Aus Liebe zur Natur

Karl Jourdan fotografiert Landschaften und will sie schützen

ENGAGIERT: Naturfotografie und Naturschutz gehören für Karl Jourdan zusammen. (Foto: A. Keim)

Mörfelden-Walldorf. Der rote Sandstein des Antelope Canyon in Arizona, die Halbinsel Jasmund auf Rügen, die Gipfel der Piz Berninagruppe in der Schweiz oder auch der Mönchbruch sind Landschaften, die der Naturfotograf Karl Jourdan mit seiner Kamera festgehalten hat. Dabei offenbart sich sein Talent für den richtigen Blickwinkel und den Umgang mit Belichtung und Tiefenschärfe – vor allem aber wird seine große Liebe zur Natur deutlich.

Einen kleinen Teil seiner Arbeiten zeigt der 81-Jährige unter dem Titel „Mutter Erde“ zurzeit im Rahmen der Reihe Flurexponate im Walldorfer Rathaus. Ein Rundgang entlang der Fotografien lohnt sich und lässt den Betrachter ob der Schönheit der gezeigten Landschaften ab und an den Atem anhalten.
Dazwischen aber wird ein anderes Anliegen von Karl Jourdan deutlich. So findet sich etwa ein Aufruf zum Unterschreiben einer Petition die fordert, den Waldschützer Armand Marozafy freizulassen, der in seiner Heimat Madagaskar für den Erhalt der Regenwälder kämpft und wegen der angebliche Diffamierung von Holzhändlern eingesperrt wurde. Ein anderer Aufruf fordert Gerechtigkeit für die peruanische Bäuerin Máxima Acuña, die wegen Landbesetzung zu drei Jahren Haft verurteilt wurde. Sie weigerte sich standhaft, ihr Land einer Goldminenfirma zu überlassen.
„Meine Fotografien stellen die heile Welt dar, nicht die echte Welt“, so Jourdan. Vor allem der fortschreitende Rohstoffabbau füge den Menschen und Tieren in beinahe allen Ländern der Welt massiven Schaden zu. „So werden zukünftig die Arbeiten vieler Naturfotografen immer wertvoller werden“ ist er überzeugt. Für Karl Jourdan, der sich auch beim BUND engagiert, existieren Naturschutz und Naturfotografie direkt nebeneinander. „Denn ohne Naturschutz können die schönen, weitläufigen und vielfältigen Landschaften nicht mehr bildlich festgehalten werden“, ist der Fotograf überzeugt.
Seit über 35 Jahren ist der Mörfelder mit seiner Fotoausrüstung auf der ganzen Welt unterwegs. Seine Reisen führten ihn nach Süd- und Nordamerika, Afrika und Asien, aber auch in viele Länder Europas. Mit dabei war beinahe immer seine Frau Ingeborg. Luxus brauchen die beiden nicht, vielmehr diente stets ein VW-Camper als Unterkunft.
„Seit wir 1983 das erste Wohnmobil hatten, waren wir eigentlich jedes Jahr unterwegs“, meinte Ingeborg Jourdan lachend während der Vernissage zur Ausstellung. Lediglich in Japan und Patagonien sei sie nicht dabei gewesen. Jetzt, im etwas höheren Alter, haben sich die Eheleute nähere Ziele gesetzt, unter anderem stehen Österreich und Frankreich als nächste Reiseziele an.
Die Ausstellung „Mutter Erde“ ist noch bis zum 18. März zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen. (ake)

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