Mit Lichtmast und Warnsystem

Neues Tanklöschfahrzeug für die Feuerwehr offiziell übergeben – Tägliche Schulungen

EINEN NEUZUGANG im Fuhrpark präsentierte die Mörfelder Feuerwehr am Sonntag. Das Tanklöschfahrzeug ist für 5500 Liter Wasser ausgelegt, hat 340 PS und kostete rund 310 000 Euro. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. Lange musste die Mörfelder Feuerwehr auf ihr neues Tanklöschfahrzeug warten. Am Sonntag stand es nach einem Vorlauf von mehr als drei Jahren endlich einsatzbereit im Gerätehaus. Der Vorgänger hat mittlerweile 32 Jahre auf dem Buckel und geht damit bereits als Oldtimer durch.

 „Kaum einer fährt sein Privatauto so lange“, sagte ein ob der Neuanschaffung sichtlich erfreuter Wehrführer Peter Schulmeyer. In den letzten Jahren musste an dem alten Fahrzeug immer wieder etwas ausgebessert werden. Schon Ende 2013 brachte der damalige Wehrführer Asko Hamberger daher die rund 310 000 Euro teure und 340 PS starke Neuanschaffung auf den Weg. 
Während in anderen Kommunen ein Planungsbüro mit solchen Aufgaben beauftragt wird, übernahm die Mörfelder Wehr unter Federführung von Klaus Nowka die Konzeption des Fahrzeugs selbst. So ist es genau auf die eigenen Anforderungen abgestimmt.
„Es kann alles, was das alte kann. Und noch ein bisschen mehr“, erklärte Nowka. Mit einem Tankvolumen von 5500 Litern steht Löschwasser direkt am Einsatzort bereit. Außerdem ist das Fahrzeug so ausgelegt, dass es Unfälle auf der Autobahn absichern kann. Besonders hilfreich ist dabei ein großer LED-Lichtmast und ein Verkehrswarnsystem. Beides fehlte bei dem 32 Jahre alten Vorgängermodell. 
Auf dem 3,30 Meter hohen Dach ist eine Löschkanone angebracht, die für Schaum und Wasser ausgelegt ist. Mit bis zu 3000 Liter in einer Minute kann gelöscht werden. Allerdings nur, wenn auch ein Hydrant in der Nähe ist. Denn für diese Mengen ist selbst der große Tank zu klein und dementsprechend schnell leer. Zur Ausrüstung gehören weiter eine Wasserpumpe, Waldbrandequipment mit entsprechenden Schläuchen und eine Kettensäge.
Um sich mit der Technik vertraut zu machen, ist eine Delegation der Wehr Ende März zum Fahrzeughersteller nach München gefahren und hat sich vor Ort einweisen lassen. Nachdem das Tanklöschfahrzeug in Mörfelden angekommen war, standen tägliche Schulungen im Gerätehaus an. Denn im Ernstfall muss klar sein, wo in dem 18 Tonnen schweren und knapp neun Meter langen Wagen die Ausrüstung steckt und wie sie funktioniert. 
Jetzt hofft Peter Schulmeyer nur, dass bei einem Einsatz auf der Autobahn auch die Rettungsgasse gebildet wird. „Denn mit dem Fahrzeug brauchen wir den Platz auch“, so der Wehrführer. Bisher hat man die Erfahrung gemacht, dass nicht alle Autofahrer umsichtig handeln und eine Gasse bilden.
„Ich hoffe auf wenige Einsätze, und dass alle wieder gut zurückkommen“, betonte Bürgermeister Heinz-Peter Becker während der Fahrzeugübergabe. Die regelmäßige Modernisierung der Feuerwehrausrüstung sei in der Kommunalpolitik unumstritten. Im Wechsel versuche man neue Fahrzeuge für die Mörfelder und die Walldorfer Wehr anzuschaffen. Angesichts des Fuhrparks, in dem die Laufzeit mitunter auf die 30 Jahre zugeht, seien Neuanschaffungen immer wieder erforderlich. 
Die langen Wartezeiten liegen dabei einerseits am parlamentarischen Vorlauf. Angesichts der hohen Summen muss die Stadtverordnetenversammlung erst einen Beschluss fassen und das Geld in einem zweiten Schritt im Haushalt bereitgestellt werden. Ein weiterer Grund sind Engpässe bei den Fahrzeugherstellern. Die eigentliche Montage dauert zwar nur einige Wochen, allerdings führen die etablierten Hersteller lange Wartelisten. Und so kann es sein, dass ein Auftrag wie diesmal beim Tanklöschfahrzeug erst nach 17 Monaten angegangen wird. (seb)

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