Ein Konzert als Höhepunkt

Musikworkshop bereitete auf das Spielen in einer Band vor

IHREN GROSSEN AUFTRITT hatten die Teilnehmer des Musikworkshops im evangelischen Gemeindezentrum Walldorf. Das Publikum war vom Abschlusskonzert der Jugendlichen begeistert. (Foto: Scherer)

Mörfelden-Walldorf. Die Scheinwerfer erleuchten die Bühne, das Publikum wartet gespannt. Dann kommen die Musiker, ausgestattet mit bunten Krawatten, Sonnenbrillen, schrägen Mützen und zerfetzten Strumpfhosen. Auch die Gestik stimmt: Beide Arme sind erhoben, die Hände zur Pommesgabel – sprich die Faust mit abgespreiztem Zeige- und kleinem Finger – geformt.
 

Ganz wie die Vorbilder auf Rockkonzerten präsentierten sich die Teilnehmer des Musikworkshops bei ihrem knapp einstündigen Abschlusskonzert im evangelischen Gemeindezentrum Walldorf. Dort zeigten die 19 Jugendlichen, was sie innerhalb von vier Tagen einstudiert hatten. Vor allem Eltern, Geschwister und Freunde waren zu der abendlichen Veranstaltung in den Gemeindesaal gekommen, der mit fast 60 Zuhörern gut gefüllt war.
Musikalisch boten die Jugendlichen, die in wechselnder Besetzung auftraten, eine bunte Mischung an Songs aus den Charts. Neben dem ruhigeren „Nur noch kurz die Welt retten“ von Tim Bendzko wurden auch härtere Stücke wie „Ignorance“ von Paramore gespielt, was vor allem bei den jungen Besuchern gut ankam. Beim Hit „What’s up“ von den 4 non Blondes aus dem Jahr 1993 sang das Publikum lautstark mit.
Dem Konzert war ein intensiver viertägiger Workshop mit zahlreichen Übungsstunden vorausgegangen. Seit drei Jahren organisiert Dekanatsjugendreferent Bernd Altmann die Veranstaltung in Walldorf und wird dabei von den Musikern Thomas Bachmann (Schlagzeug), Wolfgang Dietz (Gesang), Tom Bornemann (Bass) und Norbert Vuin (Gitarre) unterstützt. Der Workshop richtet sich an Jugendliche mit wenig Erfahrung an den Instrumenten, vor allem aber an musikalische Anfänger. Die Instrumente bekommen die Teilnehmer gestellt.
„Das Ziel ist nicht, dass man am Ende das Instrument perfekt beherrscht, es soll die Lust am gemeinsamen Spielen wecken“, erklärte Altmann. Damit die Jugendlichen aber auf etwas hinarbeiten könnten, stehe am Ende das Abschlusskonzert, so Altmann, der die Vorzüge des Gemeindezentrums lobte. „Es ist toll, dass wir hier mit der Kirchengemeinde zusammenarbeiten können, denn wir brauchen mehrere Räume für die verschiedenen Instrumente und eine Bühne“, so der Dekanatsjugendreferent.
Vor dem Konzert war die Aufregung groß. „Wir hatten Angst, dass wir die Texte vergessen“, erklärten Dilara Bölts und Luisa Kroll. Die beiden 14-Jährigen standen als Sängerinnen auf der Bühne. „Der Workshop hat mir sehr gut gefallen, es hat großen Spaß gemacht“, sagte Dilara Bölts.
Spaß an der Gitarre hatte Sabrina Klink, die zum zweiten Mal an dem Workshop teilnahm. „Ich hatte mir zur Konfirmation eine Gitarre gekauft und ein bisschen geübt, fand es aber doof, allein zu lernen. Deshalb hab ich beim Workshop mitgemacht“, erklärte die 16-Jährige, die vor ihrem Auftritt ein wenig aufgeregt war.
„Die Betreuer haben beim Lernen immer Rücksicht auf uns genommen, und es war schön, auch mal neue Leute kennenzulernen“, freute sich der 14-jährige Bryan Dunkin, der Schlagzeug spielte und sich vorstellen könnte, auch im nächsten Jahr wieder am Workshop teilzunehmen.
Das Publikum war von dem selbstbewussten und gelungenen Auftritt der Jugendlichen begeistert. „Das ist schon beeindruckend, was die in vier Tagen auf die Beine gestellt haben“, fand Ingrid Kempe. (nad)

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