Kleine Eskimos in der Traumfabrik

Sandhasen präsentierten ihrem Publikum eine fröhliche Jubiläumssitzung

EINE FLOTTE POLKA legte die große Garde „Melodies“ auf das Parkett. (Foto: A. Keim)

Mörfelden-Walldorf. „Mamma mia, here I go again“ – zum 44. Mal feierten die Sandhasen eine Prunksitzung. Unter dem Motto „Dem Sandhas sein größtes Glück 4x11 Jahr’ in der Traumfabrik“ wurde am Samstag im Bürgerhaus gelacht, getanzt und geschunkelt.
Die „Mini-Playbacks“ brachten die rund 200 Gäste vor dem eigentlichen Beginn mit Musik von Abba in Party-Stimmung. Solotänzerin Julia Kessler sollte eigentlich die Jubiläumssitzung eröffnen, sie verletzte sich aber, als sie gerade mit ihrem Tanz anfangen wollte. Laut Sitzungspräsident Klaus Peter Lechner hatte sie sich aber nichts gebrochen.
 

Mit Schlagern wie „Mit 17 hat man noch Träume“ oder „Lady Carneval“, erzählten die „Dalles-Sänger“ die Geschichte der Sandhasen bei einer inszenierten Geburtstagsfeier mit Kaffee und Kuchen nach. Sie bedankten sich im Namen des ganzen Vereins für das Engagement aller Beteiligten und beim Auditorium.
Mit tollen Hebefiguren zu rhythmischer Musik aus dem Musical „Fame“ beeindruckte die Garde „Melodies“ bei ihrem Showtanz „Wenn Träume fliegen lernen“. Sie zeigten ihr Können zudem bei einer flotten Polka. Statt elf Backfischen standen dieses Mal aus Krankheitsgründen nur fünf auf der Bühne. Trotzdem präsentierten sie mit fliegenden Röcken eine phantastische Polka.
Youtube-Star und Rocktalent Atze Bauer aus Höchstadt sorgte mit seiner Gitarre und umgeschriebenen Songtexten für Lacher. „Ich trink ein Bier auf Harz vier und einen Korn auf die Reform“ – schnell saß dieser Text beim Publikum, das munter mit einstimmte.
Zwar war Mörfelden bis jetzt noch nicht unbedingt für Wintersport bekannt, doch das könnte sich nach dieser Prunksitzung ändern. „Ich bin der Stolz vom Skiclub hier. Vom Oberwaldberg fahren wir in Tiefschneeschwüngen bis nach unne, wir haben das Merfeller Skigebiet erfunne“, stellte sich Büttenrednerneuling Sven Tolksdorf als blauer Skilehrer vor. Auf der Piste hatte er zwar kein Iglu oder gar einen Eskimo entdeckt, doch sie waren da. Die kleinen Eskimos, bekannt auch als die „Sputnix“, hüpften und tanzten auf der Bühne herum und erwärmten die Herzen aller Zuschauer.
Vom kalten Deutschland ins warme Indien entführten die Kadetten das Publikum mit einem orientalischen Showtanz. Und von Bollywood ging es weiter nach Hollywood, denn Lady Gaga war zu Besuch. „Ihr Outfit zum schrein oder man könnt sagen bled, es gibt ka Fettnäpfsche, wo die net reindappe tät. Hat blede Sprüch druff und echt ’n saudumm Gesicht. Und do hab ich gedacht – ei die ist ja wie ich.“ In Pink gehüllt und mit blonder Perücke sah Christa Haufert aus Karben fast so aus wie ihr Idol.
Außer ihr stand auch die Musikgruppe „Kolonia Express“ auf der Bühne. Aus der Heimatstadt des Karnevals hatten sie Lieder mitgebracht, bei denen Sitzenbleiben unmöglich war. Das närrische Publikum war bei den Höhner-Hits wie „Viva Colonia“ besonders gefordert. Es wurde von rechts nach links geschunkelt und auf den Stühlen getanzt.
Von Köln ging es weiter in den Freistaat der Dirndl, Lederhosen und Biere – nach Bayern. Als flotte Schankmaiden tanzten die „Konfettis“ nur leider keinen Schuhplattler.
„Immer wenn ich kum, dann gehn die ford. Ich kann’s ma genauso mache, ich kum da rein und mach dord wieder ford“, drohte Komödiantin Woody Feldmann aus Griesheim. Wie letztes Jahr glänzte der Elferrat bei ihrer Büttenrede mit Abwesenheit.
Der Rückzug des Rats hatte jedoch einen guten Grund. Die zuvor mit offiziellen roten Sandhasen-Jacketts und glitzernden Narrenkappen bekleideten und mit Orden behängten Herren mussten sich auf ihren Auftritt vorbereiten. Als mit Staubwedeln bewaffnete französische Zimmermädchen führte das Männerballett des CVM vor, wie man die Bühne für das große Finale auf Hochglanz poliert.
An Jakob Knodt und Otto Feutner wurde der Jubiläumsorden verliehen, da sie seit 1967 dem Verein treu geblieben sind. Und damit die Sandhasen weiter bestehen bleiben, wurde ein neuer Senator ins Amt eingeführt. „Ich schwöre, so wahr mir Jokus helfe“ – mit diesem Satz wurde Denis Leistner als Senator von Sitzungspräsident Klaus Peter Lechner und Iris Geiß vereidigt.
Für den Tusch nach gelungenen Pointen und diverse Schunkelrunden und Stimmungslieder war wie immer bei den Sandhasen die Band „Take Four“ zuständig. (dor)

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