Keine künstlerischen Schranken

Christa Mareschs Retrospektive unter dem Motto „Rund ist die Welt“

GEMÄLDE und Skulpturen zeigt die Ausstellung „Rund ist die Welt“ von Christa Maresch in der Kommunalen Galerie. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. Künstlerische Schranken sind nichts für Christa Maresch. Sie malt abstrakte, surrealistische und realistische Bilder, schreibt Geschichten und entwirft Skulpturen aus Stein.

Die Retrospektive „Rund ist die Welt“ blickt zurück auf die letzten 30 Jahre, in denen Maresch neben ihren künstlerischen Aktivitäten auch die VHS-Malkurse betreute. Die Ausstellung ist noch bis zum 20. Oktober in der Kommunalen Galerie zu sehen und zeigt ebenfalls Arbeiten in Stein von ihren Schülerinnen Alice Garcia, Angelika Huxhorn, Birgit Becker, Katja Priese, Irene Frank, Michaela Mongelli, Christina Schmitz, Renate Mollowitz und Rosa Awad. Neben Malerei unterrichtete Maresch auch Bilderhauerei.
Die Arbeiten aus Speckstein und Alabaster sind auf Podesten in der Mitte der Kommunalen Galerie zu sehen, während die Bilder an den Wänden chronologisch die letzten Jahrzehnte Revue passieren lassen. Den Anfang machen Tuschezeichnungen aus den 80er-Jahren. Das Gemälde „Sylt“ ist im Stile alter Meister gehalten, es folgen Bilder, in denen die dreidimensionale und räumliche Darstellung im Vordergrund steht. Zum Ende der Ausstellung zeigt Maresch eine Serie abstrakt gehaltener kreisrunder Motive, die in diesem Jahr entstanden. Es gibt wohl keinen Stil, den die vielseitige Künstlerin nicht schon ausprobiert hat.
Ihre Mutter förderte schon früh die kreative Seite der während des Zweiten Weltkriegs in Ostpreußen geborenen Christa Maresch, erklärte Katrin Gordan bei der Vernissage. Ihre malerische und grafische Ausbildung begann sie dann 1959 an der Städelschule in Frankfurt und setzte sie in den nächsten Jahren und Jahrzehnten in Rüsselsheim, Köln und Israel fort.
Gleichzeitig unternahm Maresch mit Künstlerkollegen viele Auslandreisen, führte Gordan aus. Die dort gesammelten Eindrücke fließen in ihre Arbeiten ein. Heraus kommen humorvolle, hintergründige und manchmal auch unheimliche Gemälde, urteilte Gordan. Oft spiele das Licht dabei eine besondere Rolle. „Man muss sich in die Bilder hineinfallen lassen“, erklärte Gordan.
„Diese Ausstellung ist ein Dankeschön für ihre Leistungen für die Stadtgesellschaft“, sagte Bürgermeister Heinz-Peter Becker (SPD). Zahllose Schüler lernten bei Maresch das Malen, Zeichnen und die Bildhauerei, viele halten ihr über Jahre die Treue. Manche besuchen fast von Anfang an ihre Malkurse.
„Sie haben es von der Pike auf bei mir gelernt“, berichtete die Künstlerin, der Genauigkeit sehr wichtig ist. „Es muss exakt sein, alles muss stimmen“. Diese Einstellung vermittele sie auch ihren Schülern. An ihren eigenen Bilder kann sie daher auch bis zu einem halben Jahr arbeiten. Allerdings mache sie nicht den Fehler, zu lange an einem Bild zu malen. „Ich sehe es einfach, wenn es fertig ist“, erklärte Maresch.
Die Entscheidung für einen bestimmten Stil und ein Motiv falle oft spontan. „Ich mag es nicht, mich zu beschränken. Wenn ich Lust auf etwas habe, dann male ich es.“ So abwechslungsreich wie ihre Bilder sind auch die Geschichten von Christa Maresch. Einen Einblick gibt sie mit einer Lesung am Mittwoch, 16. Oktober, um 18 Uhr in der Kommunalen Galerie. Der Eintritt ist frei. (seb)

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