Karsten Groß kandidiert für die CDU

Der 48-Jährige fordert bei der Direktwahl am 24. März Bürgermeister Becker heraus

WILL BÜRGERMEISTER WERDEN: Karsten Groß (links) ist der designierte Kandidat der CDU. Im Walldorfer Rathaus wurde er vom Stadtverbandsvorsitzenden René Rink vorgestellt. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf (seb). Amtsinhaber Heinz-Peter Becker (SPD) hat seine erneute Kandidatur bereits bekannt geben, nun steht ein weiterer Bewerber um den Posten des Bürgermeisters fest. Der Vorstand des CDU-Stadtverbands nominierte Karsten Groß, der bei einer Mitgliederversammlung am 17. September offiziell ins Rennen geschickt werden soll. 

Bei einer Pressekonferenz im Walldorfer Rathaus stellte sich Groß selbstbewusst vor und erklärte, die Bevölkerung von Mörfelden-Walldorf habe einen besseren Bürgermeister verdient. Mit seiner Kandidatur wolle er nicht nur dafür sorgen, dass es neben dem Amtsinhaber einen weiteren Kandidaten gibt. 
Karsten Groß tritt mit dem Anspruch an, die Direktwahl zu gewinnen und die jahrzehntelange SPD-Vorherrschaft zu beenden. Die Diskussion um die Feuerwehrgerätehäuser habe gezeigt, dass Becker kein idealer Rathauschef sei und besonders beim Thema Kommunikation deutliche Schwächen zeige, so der CDU-Fraktionsvorsitzende.
Um ausreichend viele Stimmen zu bekommen, setzt Groß auf die Mitte der Stadtbevölkerung und hofft auch auf Wähler, die bei der letzten Kommunalwahl ihr Kreuz bei den Grünen, den Freien Wählern und der FDP machten. Denn der Walldorfer ist sich bewusst, dass die CDU-Stammwählerschaft nicht ausreicht um Becker abzulösen. „Wenn man einen anderen Bürgermeister will, dann geht es nur über die CDU“, meinte der designierte Kandidat. 
Das Kalkül ist, genügend Wähler aus anderen politischen Spektren mobilisieren zu können, die mit der aktuellen Amtsführung unzufrieden sind. Dafür sollen auch Gespräche mit Mitgliedern der Grünen, Freien Wähler und FDP geführt werden. Die DKP schloss Groß explizit aus, zumal er erwartet, dass die Kommunisten einen eigenen Bewerber aufstellen.
Freie Wähler und FDP würden aufgrund der Koalition mit der SPD wohl keinen Bürgermeisterkandidaten nominieren, meinte Groß. Zwar rechnet er auch nicht mit einer öffentlichen Unterstützung seiner Kandidatur aus den Reihen der Koalitionspartner, hofft aber auch hier Unzufriedene überzeugen zu können.
Wenn die CDU-Mitglieder im September die Bewerbung von Karsten Groß unterstützen, will die Union direkt in den Wahlkampf starten. Angekündigt ist dafür ein Programm mit zehn Punkten. Schon jetzt wurden Wirtschaft und Finanzen, Familienpolitik, Vereinsförderung, eine Verwaltungsreform und eine intensivere Bürgerbeteiligung als zentrale Themen angeführt.
Im Wahlkampf möchte Groß Ansprechpartner aller Bürger sein, öffentliche Veranstaltungen abhalten, im Internet Präsenz zeigen und die eigenen Positionen mit Flyern bewerben. Schon jetzt soll es „Gespräche, Gespräche, Gespräche“ geben, um den Wahlkampf vorzubereiten, so Groß. Es gelte, alles in die Waagschale zu werfen, um sich später nichts vorwerfen zu müssen. Dazu zähle auch, möglichst viele Unterstützerkreise zu gewinnen. 
Sollte sein Wahlkampf erfolgreich sein, müsste Groß als Bürgermeister gegen das aktuelle Dreierbündnis regieren. Erst einmal wolle er dann mit der Koalition reden, womöglich gehe das Bündnis nach einer Niederlage von Becker aber auch auseinander. Auf jeden Fall müsse man mit den anderen Fraktionen sondieren, in welchen Feldern man gemeinsam Politik gestalten könne. 
Damit es aber dazu kommt, muss die CDU im Vergleich zu den letzten Wahlen deutlich zulegen. Bei der Kommunalwahl kam sie auf 18,8 Prozent, bei der Bürgermeisterwahl 2013 holte Kirsten Schork für die Union 32,7 Prozent. 
Diese Zahlen kennt Karsten Groß nur zu gut, weshalb er seinen Wahlkampf ganz klar über die eigenen Parteigrenzen hinaus führen möchte. Ob es gelingt, zeigt sich am 24. März des nächsten Jahres, wenn die Direktwahl des zukünftigen Bürgermeisters ansteht. Sollte kein Bewerber mehr als 50 Prozent der Stimmen bekommen, ist eine Stichwahl für den 7. April festgelegt. 

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