Begrüßt wurden Eltern, Kinder und Jugendliche am Samstagmorgen in der Aula. Anschließend konnte man in den Unterricht hineinschnuppern. Dabei hatte die Schule nicht nur zukünftige Fünftklässler im Blick. Über die Vorbereitungen aufs Abitur informierten sich die Besucher im Oberstufengebäude, wo Lehrer für persönliche Gespräche bereitstanden. Überhaupt legten sich Kollegium, Schulsozialarbeit, Ganztagsbetreuung, Förderverein und Elternvertretung ins Zeug.
Kunst und Kultur
An Schautafeln und Ständen warteten Ansprechpartner und berichteten über das pädagogische Angebot. Dazu zählen auch die Projekte im Rahmen der Kultur- und Europa-Schule. Austauschprogramme in eine Vielzahl an Ländern haben sich bewährt, gleichzeitig halten damit Kunst und Kultur Einzug in den Unterrichtsalltag.
„Wir möchten zeigen, wie bunt und vielfältig die Schule ist“, sagte Jannis Kounatidis. Der Stufenkoordinator für die fünften Klassen begrüßt nach den Sommerferien für gewöhnlich rund 200 neue Schüler und weiß, wie schwer Eltern die Schulauswahl fällt. Bei der Bertha hätten viele noch immer Bedenken aufgrund der Ausrichtung als Gesamtschule. Regelmäßig müsse Aufklärungsarbeit geleistet und klar gemacht werden, dass das Unterrichtsniveau an der Bertha nicht niedriger sei, sagte der Stufenkoordinator. „Sonst könnten wir gar keinen Übergang zum Abitur hinbekommen.“
Wie der Unterricht in der Oberstufe abläuft, erlebte man im Neubau, der den Abiturienten vorbehalten ist. Die Eltern interessierte vor allem, was die Bertha von anderen Schulen unterscheidet, erzählte der Koordinator der gymnasialen Oberstufe Björn Hamburger. Ein Punkt sei dabei der englischsprachige Unterricht in Biologie, Geschichte und Politikwissenschaften. In Zukunft wird das bilinguale Konzept noch ausgebaut und umfasst auch Erdkunde sowie Kunst. Eine weitere Besonderheit ist für Björn Hamburger der Fokus auf die Berufs- und Studienorientierung. Immer wichtiger werde das individuelle und selbstgesteuerte Lernen.
Einzigartige Schule
Schon in der Mittelstufe beginnt das Kollegium mit diesem Konzept. Dabei wählen Schüler aus unterschiedlich schweren Aufgaben die passenden aus, erklärte Rektorin Ute Zeller. Dadurch könnten Kinder und Jugendliche nach dem eigenen Leistungsstand gefördert werden. Zusätzliche Lehrer begleiten das individuelle Lernen. „Das macht uns als Schule einzigartig“, betonte Zeller. Vor zehn Jahren gestartet und gegen viele Widerstände durchgesetzt, könne man nun Erfolge vorweisen. Denn die Jugendlichen würden besser und es schlossen mehr mit Abitur die Schullaufbahn ab.
Mit ihrem Konzept holte die Bertha im vergangenen Jahr den ersten Platz beim Innovationswettbewerb der Unternehmerverbände Südhessen. „Das hat uns noch mal einen Schub gegeben“, sagte die Schulleiterin. Mittlerweile wollten sich so viele Lehrer von anderen Schulen fortbilden lassen, dass man gar nicht hinterherkomme. Angesichts des Erfolgs sieht Ute Zeller die Weiterentwicklung des Lernkonzepts als das Projekt für die nächsten Jahre an.