Imker erklären im Museumsgarten die Welt der Bienen

Auf die Königin kommt es an

HIER DARF AUCH DER NACHWUCHS RAN: Janosch lernt den Umgang mit Bienenvölkern. (Foto: Schüler)

Mörfelden-Walldorf (msh). Seit vergangenem Sonntag gibt es im Museumsgarten wieder jeden Sonntag zwischen 15 und 17 Uhr viel Wissenswertes über die Bienenzucht zu erfahren. Die beiden Imker Martin Schulmeyer und Eric Baitinger vom Imkerverein arbeiten zu dieser Zeit an den beiden Bienenstöcken im Museumsgarten und geben allen Besuchern faszinierende Einblicke in ihr Hobby.

Arbeitsaufwand hält sich in Grenzen

Seit fünf Jahren gibt es das Angebot, das zwischen Anfang Mai und den Sommerferien von vielen Museumsbesuchern, aber auch Schulklassen und Kindergärten genutzt wird. „Natürlich kann man jederzeit mit uns Termine vereinbaren. Sonst sind wir jeden Sonntag um die gleiche Zeit hier“, erklärte Martin Schulmeyer. Den Arbeitsaufwand für die Pflege der Bienenvölker beziffert Schulmeyer auf rund 20 Minuten alle sieben bis neun Tage. „Daher passt es, wenn wir uns in der Hauptsaison für die Bienen zwischen Mai und den Sommerferien jeden Sonntag hier treffen. Dann nehmen wir uns mehr Zeit zur Pflege, um den Interessierten alles zu zeigen, Fragen zu beantworten und zu vermitteln, wo der Honig herkommt“, sagte Baitinger.

Imker haben eine bestimmte Faustregel

In einem normalen Arbeitseinsatz sehen Beide, am Sonntag verstärkt von Junior-Imker Janosch, alle Waben durch, versuchen auf die Schwarmbildung zu achten und gucken, ob die Königin auch wirklich noch Eier legt, damit sich das Bienenvolk wieder von selbst erneuern kann. „Sehen wir Eier, dann ist das Volk ‚lebendig’. Denn eine Faustregel von uns Imkern lautet ‚3-5-8 schon ist die Königin gemacht’. Drei Tage als Ei brauchen alle Bienen, dann kommt es drauf an, was aus dem Ei werden soll. Nach fünf Tagen als Larve und acht Tagen als Puppe entsteht eine Königin, Arbeiterinnen und Drohnen etwas länger. Wenn wir also Eier sehen, dann sehen wir, dass das Volk lebt und sich entwickelt“, erklärte Schulmeyer. Das Bienenvolk vergleichen die beiden Imker auch von der Anzahl der Bewohner mit der Doppelstadt. Die meisten Bienen sind Arbeiterinnen, 500 bis 1000 Drohnen gäbe es bei rund 30 000 Bienen. Rund ein halbes Jahr kann eine Biene im Winter überleben, im Sommer liegt ihr Lebenszyklus nur bei fünf bis acht Wochen.

Spontane Gäste im Museumsgarten

Alles Fakten, die für Till Kellmann und seine Freunde Cem und Moritz sehr interessant waren. Gespannt beobachteten sie wie Eric Baitinger und Janosch in den weißen Schutzanzügen und unter Einsatz von Rauch die Waben aus dem Bienenstock herausnehmen und kontrollieren. Wo ist die markierte Königin? Wo liegen die Eier? Hat sich ein Schwarm gebildet? „Das meiste habe ich nicht gewusst“, sagte Till, der mit seiner Mutter Christine für den kommenden Sachkunde-Test in der Schule das Heimatmuseum besuchte und spontan den Imkern im Garten einen Besuch abstattete. 

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