Hochbetrieb auf dem Schießstand

Ostereierschießen der Tell-Schützen – 1680 Eier und 176 Schokohasen ausgegeben

ANLEGEN, ZIELEN, TREFFEN: Viel los war beim Ostereierschießen der Tell-Schützen. Für jeden Treffer ins Schwarze gab es ein buntes Ei, für jeden „Zehner“ einen Schokohasen. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. Die Tell-Schützen hatten zum Ostereierschießen eingeladen. Sowohl am Gründonnerstag als auch am Karsamstag war der Andrang zur Freude der Schützen groß. 

Rund 1440 Eier standen bereit, doch der Vorrat reichte längst nicht aus und es musste eilig Nachschub besorgt werden. Am Ende des zweitägigen Wettbewerbs konnten insgesamt 1680 Ostereier und 176 Schokohasen an erfolgreiche Schützen übergeben werden.
„Am Donnerstag waren in einer Stunde 400 Eier weg“, berichtete Norman Müller-Salzmann. „Da war schon richtig Betrieb“, so der Tell-Vorsitzende. Das Ostereierschießen war für viele Nichtmitglieder eine willkommene Gelegenheit, den Schießsport einmal kennenzulernen und sich die Grundlagen erklären zu lassen. Ganz nebenbei konnte man so Eier für die Grüne Soße sammeln. Für jeden Treffer ins Schwarze gab es ein Ei und bei einem Schuss in die Zehn durften die Besucher einen Schokohasen mit nach Hause nehmen.
Geschossen wurde mit Luftgewehren auf eine Distanz von zehn Metern. „Das ist eigentlich die Königsdisziplin“, sagte Mitglied Jürgen Schönhaber. Denn die Kugel ist beim Luftgewehr am langsamsten unterwegs, weshalb sich kleine Fehler am gravierendsten auswirken. 
Rund 20 Helfer gaben den Besuchern Tipps. Entscheidend sind Stand und Körperhaltung, erläuterte Müller-Salzmann. Atmen sollte man nur durch den Mund und von oben herab ins Ziel gehen. „Wer das halbwegs beherrscht, kann auch mit allem anderen gut umgehen“, meinte der Vorsitzende.
Während Neulinge sich erst einmal am Luftgewehr beweisen müssen, bevor es an die anderen Schießstände geht, nutzten einige Mitglieder das Osterwochenende zum Trainieren. Damit das in Zukunft an allen 29 Schießständen möglich ist, steht der Verein vor einer größeren Investition. Im Rahmen des Umweltschutzes muss sichergestellt werden, dass Grundwasser und Erdreich nicht mit dem Blei der Kugeln belastet werden. Zwar waren die Tell-Schützen in Sachen Umweltschutz schon früh dabei, nun steht aber eine Modernisierung von acht Schießständen an. „Alle fünf Jahre gibt es eine Kontrolle“, sagte Müller-Salzmann bei einem Gang über das Gelände.
Daher will der Verein einen neuen Kugelfang anschaffen, die Kosten liegen zwischen 35 000 und 38 000 Euro. Da die Summe nicht ohne Weiteres aufgebracht werden kann, wurden Förderanträge bei Stadt, Kreis und Land eingereicht. Außerdem hofft man auf einen Zuschuss vom Landessportbund. Noch ist aber nicht raus, ob und wie viel Geld es geben wird.
Die Tell-Schützen möchten dennoch am liebsten im Herbst mit den Arbeiten beginnen. Bislang sind hinter den Zielscheiben Eisenrohre vergraben, zum Erfüllen der Umweltschutzauflagen soll nun aber eine Betonwand gegossen werden. Dafür muss allerdings erst der acht Meter große Erdwall aufgegraben werden. Um die Gesamtkosten möglichst niedrig zu halten, will der Verein selbst mit anpacken.
Gefordert sind die 180 Mitglieder schon am Pfingstwochenende. Dann steht das 44. Vorderlader- und Westernwaffenturnier an. Teilnehmer aus ganz Europa reisen dafür wieder nach Mörfelden und schlagen hinter dem Vereinsheim ein historisches Zeltlager auf. Gelebt wird dann im Stil von Fallenstellern, Landsknechten und Cowboys. (seb)

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