Hilfe für Kinder rund um die Welt

Die Sternsinger sammeln dieses Mal Geld für Projekte in Indien

DIE MÖRFELDER STERNSINGER schauten am Montag im Rathaus vorbei. In den bunten Kostümen steckten auch Kindergartenkinder, die sich seit Dezember auf die Aktion vorbereiteten und ihre Lieder auswendig lernten. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. Rund 50 Sternsinger waren in den letzten Tagen in der Stadt unterwegs und beteiligten sich an einer der größten Hilfsaktionen von und für Kinder. 

In ihren farbenfrohen Kostümen brachten die Schüler und Kindergartenkinder nicht nur den Neujahrssegen, sie sammelten auch fleißig Spenden für Projekte gegen Kinderarbeit in Indien. Auf ihren Routen durch das Stadtgebiet machten die Sternsinger der katholischen Gemeinden auch in den beiden Rathäusern Station.
„Die Mörfelder sind sehr spendabel“, freute sich Franz Evertz vom Pfarrverwaltungsrat der Sankt Marien-Gemeinde. Im Magistratszimmer zeigte er sich am Montag außerdem erleichtert, dass man wieder eine recht große Gruppe zusammenbekommen hatte. Während es in anderen Gemeinden keine Sternsinger mehr gibt, sind in Mörfelden diesmal rund 20 Kinder dabei. Etwa die Hälfte ist aus dem katholischen Kindergarten, wo man schon im Dezember damit begann, die Sternsingerlieder einzustudieren. 
Den interreligiösen Charakter der Aktion unterstrich Pfarrer Norbert Kissel. So helfe man jedes Jahr Kindern rund um die Welt, unabhängig von ihrem konfessionellen Hintergrund. In Indien setzen die Sternsinger in drei Bereichen an. So unterstütze man Projekte für faire Löhne, damit Eltern ihre Familien alleine ernähren können und Kinder gar nicht erst zum Arbeiten geschickt werden müssen. 
Weiter gehe es darum, in Bildung zu investieren und den Bau von Kindergärten und Schulen zu ermöglichen, berichtete der Pfarrer. Außerdem finanziere die Sternsingeraktion Selbsthilfegruppen für betroffene Eltern, damit sie sich im Kampf gegen Ausbeutung organisieren können. 
Eine Bilanz der Spendensammlung gibt es bereits aus Walldorf, wo mehr als 23 000 Euro zusammenkamen. Eine stolze Summe, zumal man in diesem Jahr mit weniger Sternsingern unterwegs war, berichtete Christkönig-Gemeindereferentin Isabell Bienias am Dienstag im Rathaus. Durch die längeren Schulferien seien viele Kinder noch im Urlaub, weshalb nur rund 30 Sternsinger mitmachten.
Auch wenn noch Ferien sind, sei das Interesse der Bevölkerung ungebrochen groß, erzählte Urban Jänicke vom Walldorf Pfarrgemeinderat. Knapp tausend Besuche standen in den letzten Tagen an, gerne würde man noch mehr Termine zusagen. Dafür müssten im nächsten Jahr aber mehr Kinder mitmachen, so Jänicke. Denn schließlich wolle man nicht von Tür zu Tür hetzen.
Weil diesmal weniger Sternsinger unterwegs waren, verkleidete sich auch Anne Mücklisch als König aus dem Morgenland. Seit zehn Jahren ist die 57-Jährige als Betreuerin dabei und hat so viel Spaß bei der Aktion, dass sie nun eine Gruppe für Erwachsene auf die Beine stellte. „Man wird immer so positiv aufgenommen“, berichtete Mücklisch. Außerdem lerne man viele Menschen kennen, die man später auf der Straße wieder treffe und dann ins Gespräch komme. „Durch die Sternsinger bin ich viel mehr zu einer Walldorferin geworden“, sagte Mücklisch, die Anfang der 80 Jahre aus Frankfurt zugezogen ist. 
Den Großteil der Besuche haben die Sternsinger bereits geschafft. In der nächsten Woche geht die Walldorfer Gemeinde noch an die Grundschulen und es stehen die Neujahrsempfänge von SPD und CDU auf dem Programm. Ein abschließendes Ergebnis der Spendensammlung wird es so erst in einigen Wochen geben. 
Im letzten Jahr kamen in beiden Gemeinden rund 32 000 Euro für ein Hilfsprojekt in Kenia zusammen. (seb)

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