Heinz-Peter Becker als Bürgermeister verabschiedet

Thomas Winkler als neuer Rathauschef eingeführt

Stehende Ovationen für Heinz-Peter Becker (vorne am mittleren Tisch, links) bei dessen Verabschiedung nach zwölf Jahren als Rathauschef der Doppelstadt. (Foto: Beutel)

Mörfelden-Walldorf (db). Bei einer Sondersitzung der Stadtverordnetenversammlung am Mittwochabend wurde Heinz-Peter Becker (SPD) nach zwölf Jahren als Rathauschef verabschiedet. Er übergab die Amtskette des Bürgermeisters an seinen Nachfolger Thomas Winkler (Grüne). Im Bürgerhaus wünschten zahlreiche Weggefährten und politische Partner Becker einen wohlverdienten Ruhestand und Winkler eine glückliche Hand für die künftigen politischen Aufgaben. Sogar der gesundheitlich verhinderte ehemalige Bürgermeister Bernhard Brehl (SPD) schickte schriftliche Grüße.

Becker erhält das Ehrensilber der Stadt Wageningen 

Nach zwölf Jahren als Bürgermeister von Mörfelden-Walldorf wurde am Mittwochabend Heinz-Peter Becker in ein Leben ohne Terminkalender verabschiedet. Seine Nachfolge tritt Thomas Winkler an, der an diesem Abend in sein neues Amt eingeführt wurde. Eine Zäsur für die Doppelstadt, die seit 1977 besteht. Seitdem stellten immer die Sozialdemokraten den Bürgermeister. Zahlreiche Grußworte gingen an diesem Abend sowohl an Becker und Winkler. Unter den Rednern waren neben den Fraktionsvorsitzenden aus Mörfelden-Walldorf der Erste Kreisbeigeordnete Walter Astheimer, Karl-Christian Schelzke, Geschäftsführender Direktor des Hessischen Städte- und Gemeindebundes, Jürgen Dieter, Direktor des Hessischen Städtetages sowie Geert van Rumund, Bürgermeister der niederländischen Stadt Wageningen. Er verlieh Becker an diesem Abend als erstem deutschen Politiker überhaupt, das Ehrensilber für besondere Leistungen hinsichtlich der gemeinsamen Städtepartnerschaft.

Zwölf-Jahres-Bilanz ein Gemeinschaftswerk

Heinz-Peter Becker warf einen Blick zurück auf insgesamt 34 Jahre politische Arbeit in Mörfelden-Walldorf. "Ich sehe vor allem meine Bilanz in zwölf Jahren als Bürgermeister als ein Gemeinschaftswerk des Magistrats, der Dezernenten und der Stadtverordneten", erklärte Becker. Er habe sich stets als Teil eines engagierten und kompetenten Teams gesehen, das großartige Arbeit geleistet habe. Becker erhob Städtepartnerschaften zur Chefsache und realisierte selbst in finanziell schwierigen Zeiten Bauprojekte für die hiesigen Vereine. Im Hinblick auf seinen Beruf, der ihn bis zu 70 Stundenwochen fordere, dankte Becker vor allem seiner Frau Elke, von er sagte, sie sehe sich selbst als "verheirateten Single". Nicht zuletzt sei sie Beckers härteste Kritikerin gewesen. Der aus dem Amt scheidende Bürgermeister kündigte an, nach der offiziellen Übergabe der Amtsgeschäfte am 19. Juli erst einmal zwei Wochen Urlaub zu machen und anschließend in den Ruhestand zu gehen. "Ich werde die neue Terminfreiheit genießen, werde aber weiterhin, mit etwas Abstand, politisch engagiert bleiben", sagte Becker. 

Winkler will neuen Politikstil einführen

Bei seiner Amtseinführung betonte Thomas Winkler einen neuen Politikstil einführen zu wollen. "Ich möchte ein Bürgermeister für die ganze Stadt sein", sagte er am Abend. Seine Schwerpunkte wolle er auf Ökologie und sozialpolitische Ziele setzen. Dazu gehöre die grüne Mitte der Stadt zu erhalten, den Bau von Sozialwohnungen und eine sozialverträgliche Gebührenordnung voranzutreiben. Im Kampf gegen den wachsenden Rechtspopulismus wolle Winkler, wie sein Vorgänger, die hervorragende Erinnerungsarbeit weiterhin pflegen. Beim Thema Flughafenausbau und der damit verbundenen steigenden Anzahl an Flugbewegungen sehe es Winkler als seine Aufgabe an, sich für ein echtes Nachtflugverbot einzusetzen. 

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