Handgriffe sollten sitzen

13 Jugendrotkreuz-Gruppen zeigten, was sie gelernt haben

EINEN DRUCKVERBAND legen hier Sarah, Sophia und Amy an (von links). Beim Jugendrotkreuz-Wettbewerb versorgten die drei Walldorferinnen das vermeintliche Unfallopfer Jennifer Schwarz. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. Zum ersten Mal hatte der Ortsverband des Deutschen Roten Kreuzes Mörfelden zum kreisweiten Jugendwettbewerb eingeladen. In der Bürgermeister-Klingler-Schule traten dreizehn Gruppen gegeneinander an und stellten Fachwissen und Zusammenarbeit im Team unter Beweis. 

Mathe- und Deutschtest standen nicht an, dennoch herrschte Prüfungsstress in den Klassenräumen. Denn natürlich wollte sich der Nachwuchs von seiner besten Seite präsentieren und die unterschiedlichen Aufgaben meisten. 
Im praktischen Teil warteten geschminkte Unfallopfer, die es zu versorgen galt. Gefragt waren etwa die stabile Seitenlage und ein Druckverband am Kopf. Die Handgriffe mussten sitzen, und so waren vor diesem Teil des Wettbewerbs die meisten der knapp 70 Teilnehmer nervös. Über den Vor- und Nachmittag warteten außerdem theoretische Prüfungen, aber auch spielerische Aufgaben. 
„Es soll natürlich alles Spaß machen“, sagte der DRK-Ortsvorsitzende und Kreis-Vizepräsident Sebastian Kannstädter. Im letzten Jahr hatte er sich den Jugendwettbewerb in Riedstadt angeschaut und eine Einladung nach Mörfelden ausgesprochen. Leider traute sich die eigene Jugendgruppe noch nicht und war nur als Zuschauer in der Schule unterwegs.
 Zwischen vier und neun Jahren ist der Mörfelder Nachwuchs alt und erst seit 2016 beim Jugendrotkreuz, erzählte Kannstädter. Diesmal sei der Respekt vor den Aufgaben einfach zu groß gewesen.
Nervosität merkte man auch den Teilnehmern aus Walldorf an. „In den Gruppenstunden können sie schon richtig viel“, sagte Betreuerin Sarah Scholz. Durch die fremde Umgebung und unter den Blicken der Jury seien dann aber alle aufgeregt. Dabei bereiteten sich die sieben Kinder in den letzten Wochen gezielt auf den Wettbewerb vor und trainierten besonders die Erste Hilfe, berichtete Scholz. Am Ende reichte es in ihrer Altersgruppe leider nur für den vierten Platz. Damit fährt die Gruppe im Sommer nicht zum Landeswettbewerb.
Allerdings geht es nicht allein ums Gewinnen. Der Wettbewerb sei eine gute Gelegenheit, andere Ortsvereine besser kennenzulernen und einen schönen Tag miteinander zu verbringen, meinte die stellvertretende Kreisjugendkreisleiterin Anna Jost. So brachten alle etwas zu essen mit und stellten ein großes Buffet zusammen.
 Neben dem Wettbewerb werden im Laufe des Jahres Freizeiten, Ausflüge und gemeinsame Übungen auf die Beine gestellt. „Wir sind stolz auf unser Jugendrotkreuz“, betonte Kannstädter. Im Kreis gebe es viele Gruppen in den Ortsvereinen und sie machten schließlich die Zukunft des DRK aus. 
Außer der gezielten Nachwuchsförderung und der Vermittlung von Erste-Hilfe-Techniken lege man auch Wert auf soziale Kompetenzen. Während des Wettbewerbs in der Klingler-Schule beobachtete die Jury so auch die Teamarbeit und ob sich die Gruppenmitglieder gut absprachen und gegenseitig unterstützten. 
Geht es nach Sebastian Kannstädter, war es nicht das letzte Mal, dass das Jugendrotkreuz in Mörfelden beim Wettbewerb antrat. In ein paar Jahren will der Ortsverein erneut den Nachwuchs aus dem Kreisgebiet einladen. Und dann soll auch die Mörfelder Gruppe dabei sein und die Prüfungen mit Heimvorteil meistern. (seb)

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