Nicht mit den Händen

Lehrreiche Pilzwanderung des Umweltamts

ENTDECKUNGEN am Waldboden: Rund 20 Teilnehmer machten sich auf die Suche nach leckeren Pilzen, die später im Jugend- und Kulturzentrum zubereitet wurden. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. Die Pilzfreunde zieht es derzeit in den Wald. Passend dazu organisierte das Umweltamt am Samstagmorgen eine lehrreiche Wanderung mit anschließender Kochstunde im Jugend- und Kulturzentrum.

Rund 20 Interessierte machten sich auf ins Unterholz. Begleitet wurde die Exkursion vom städtischen Mitarbeiter Davide Mozzini. Er arbeitet eigentlich in der EDV-Abteilung, und kümmert sich um die Computer in den Rathäusern. Zusammen mit Umweltamtsleiterin Katharina Diergarten war er als Kenner der Materie dabei. „Als ich ein Kind war, gab es noch keine Computer und da sind wir immer in den Wald gegangen“, berichtete er lachend von seinen ersten Berührungen mit Pilzen. Aufgewachsen ist er in der italienischen Pilzregion Marche und hatte so ein ideales Umfeld, um ganz unterschiedliche Pilze kennen zu lernen.
Auch rund um Mörfelden-Walldorf gebe es unzählige Pilzsorten, sagte Mozzini. Fanden die Wanderer ein Exemplar, wurde die Gruppe zusammengerufen und erklärt, um welche Art es sich handelt. Die wenigsten Pilze gab Mozzini zum pflücken frei, denn nur rund 15 Sorten seien geschmacklich interessant und gehörten in den Kochtopf oder die Pfanne. Dabei sei es wichtig, die Pilze mit einem Messer abzuschneiden und nicht mit den Händen zu pflücken.
Mit der Wanderung wolle man das Bewusstsein für die Umwelt schärfen und zeigen, dass der Wald nicht nur zum Spazierengehen da ist. Er halte auch viele Lebensmittel parat, erklärte Diergarten. Wer auf diese Weise ein besseres Verständnis für das Ökosystem bekomme, sei auch eher bereit, es zu schützen.
Im Jugend- und Kulturzentrum bekamen die Teilnehmer noch die Bedeutung der Pilze für den Wald und seine Bewohner anhand von Schautafeln verdeutlicht. Da viele große Pilze gefunden wurden, erweiterte man dann kurzerhand das Menü. Neben Pilzrisotto und Semmelknödeln mit Pilzragout gab es auch panierte Riesenschirmlinge zu schlemmen.
Mit der Pilz- und der Kräuterwanderung möchte die Stadt in Zukunft regelmäßige Veranstaltungen zu regionalen Lebensmitteln anbieten. Im nächsten Jahr könnte es auch eine Obstwanderung geben, sagte Katharina Diergarten. (seb)

Noch keine Bewertungen vorhanden


X