„Haben keinen Spind mehr frei“

Einsatzabteilung der Walldorfer Wehr hat 91 Mitglieder – Rückblick auf ruhiges Jahr

EHRUNG: Die Walldorfer Feuerwehr zeichnete Martin Pohl und Reinhard Anger für 40 Jahre Dienst in der Einsatzabteilung aus. Markus Meder und Tobias Kreß wurden im Gerätehaus für 25 Jahre im Einsatz geehrt (von links). (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. Die Einsatzabteilung der Walldorfer Feuerwehr zählt 91 Mitglieder und hat damit das aktuelle Maximum erreicht.
„Wir haben keinen Spind mehr frei“, berichtete Jörg Bormann bei der Jahreshauptversammlung. Im Gerätehaus blickte der Wehrführer auf ein ruhiges Jahr zurück und berichtete von einer geplanten Erweiterung des Umkleide- und Duschbereichs. „Ich bin guter Hoffnung, dass wir damit in diesem Jahr beginnen können“. So soll sichergestellt werden, dass auch in Zukunft allen Interessierten ein Platz in der Einsatzabteilung angeboten werden kann.

Ohne große Stürme und Wasserschäden musste die Feuerwehr im letzten Jahr lediglich 85 Mal ausrücken. Dabei kamen rund 1452 Arbeitsstunden zusammen. „Es war ein sehr, sehr ruhiges Jahr für uns“, erklärte Bormann. Um Feuer zu löschen waren die Kameraden 29 Mal im Einsatz, 30 Mal musste technische Hilfe geleistet werden. Zu einem Fehlalarm kam es in 26 Fällen. Ohne heftige Stürme und Wasserschäden konnten die Feuerwehrfahrzeuge häufiger als gewöhnlich im Gerätehaus bleiben, sagte Bormann mit Blick auf die Einsatzzahlen. Denn 2012 kam es noch zu rund 110 Alarmierungen und 2011 sogar zu fast 140.
Tagsüber stehen unter der Woche im Schnitt 14 Kameraden für Notfälle bereit. Das sei zwar knapp, reiche aber noch aus, betonte Bormann. Ein Problem sei dabei, dass viele Mitglieder der Einsatzabteilung nicht vor Ort arbeiten. Dafür bekommt die Wehr unter der Woche Unterstützung von zehn Kameraden die in Walldorf beschäftigt sind, aber einer anderen Feuerwehr angehören.
„Besonders wichtig sind uns Aus- und Fortbildungen“, sagte Bormann weiter. Unter anderem standen zwölf Atemschutzübungen sowie 37 Lehrgänge und Seminare auf dem Programm. Dabei leisteten die Kameraden 4059 Arbeitsstunden. Die Fortbildungen haben einen hohen Stellenwert, damit der Umgang mit neuer Ausrüstung sicher funktioniert, führte Bormann aus. Auch bei Renovierungsarbeiten im Funkzimmer und im Aufenthaltsraum kamen einige Stunden zusammen. Außerdem sorgte die Feuerwehr selbst für eine neue IT-Verkabelung. Insgesamt kamen so 130 Stunden zusammen.
Arbeiten einer ganz anderen Größenordnung sprach Bürgermeister Heinz-Peter Becker (SPD) in seinem Grußwort an. Da das Gerätehaus schon in die Jahre gekommen ist und der Platz knapp wird, stehen entweder ein kompletter Neubau oder umfangreiche Sanierungsmaßnahmen an. Davon betroffen ist nicht nur die Feuerwehr sondern auch der Bauhof und der Ortsverein des Roten Kreuzes, der Räume auf dem Gelände des Bauhofs für seine Arbeit nutzt.
„Dafür muss die Stadt einen Millionenbetrag in die Hand nehmen“, kommentierte Becker das anstehende Großprojekt. Die Verwaltung bereitet derzeit einen Bericht zu den nächsten Schritten vor. Außerdem ist ein Gespräch mit dem Regierungspräsidium Darmstadt geplant. Denn nur wenn es aus Darmstadt, wo der städtische Haushalt aufgrund des Kommunalen Schutzschirms abgesegnet werden muss, grünes Licht gibt, kann mit der konkreten Planung begonnen werden.
Im Rahmen der Jahreshauptversammlung bekamen Tobias Kreß und Markus Meder für 25 Jahre aktiven Dienst das silberne Brandschutzehrenzeichen verliehen. 40 Jahre Feuerwehrdienst von Martin Pohl und Reinhard Anger wurden mit dem Ehrenzeichen in Gold gewürdigt.
Über eine Beförderung zum Feuerwehrmann freuten sich Sebastian Hamela und Robin Leußler. Gudrun Weil darf sich nun Feuerwehrfrau nennen. Zum Oberfeuerwehrmann stieg Christian Zwilling auf. Sebastian Gleser, Dominik Roggenkamp und Belühl Yüce sind zu Hauptfeuerwehrmännern befördert worden und Jörg Bormann zum Oberbrandmeister. (seb)

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