Das Gute soll erhalten bleiben

Waldenser Schule fordert bessere Förderschulbedingungen – Flohmarkt veranstaltet

AKTION ‧mit Luftballons – Für bessere Förderschulbedingungen demonstrierten Lehrer, Eltern und Kinder der Waldenser Schule. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. Rund 150 Heliumballons flogen vom Pausenhof der Waldenser Schule in den Himmel. Lehrer, Eltern und Schüler beteiligten sich damit an den Aktionstagen „Inklusion: Ja – aber richtig“, mit denen für bessere Förderschulbedingungen und die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention demonstriert wird. An den Ballons hingen kleine Zettel mit der Forderung „Eine Schule für alle“.

„Jedes halbe Jahr gibt es Veränderungen bei den Rahmenbedingungen für den Förderschulunterricht, und nicht immer zum Vorteil der Schüler. Wir möchten, dass das Gute bei uns erhalten bleibt“, erklärte Ute Gebauer vom Personalrat. Die Förderschullehrerin Sabine Mann sei immer weniger Stunden fest an der Waldenser Schule, führte Gebauer aus. Die Lehrerin könne sich daher nicht mehr so gut um Kinder mit einem Anspruch auf sonderpädagogische Förderung kümmern.
In diesem Schuljahr besuchten fünf Kinder mit einem besonderen Förderungsbedarf die Schule. Nach den Sommerferien sind es noch drei. Als Unterstützung geht die Förderschullehrerin mit in die Klassen und betreut außerdem Kinder, die Lernauffälligkeiten zeigen, aber keinen Anspruch auf sonderpädagogische Förderung haben. „Meine Arbeit bringt nur etwas, wenn ich vor Ort mit den Kindern arbeiten kann“, erklärte Mann. Dabei gehe es auch darum, präventiv tätig zu werden. In Zukunft solle sie aber mehr beraten und weniger an der Schule selbst sein, kritisierte Sabine Mann die Pläne der Landesregierung.
Diese Position wird von der Personalversammlung der Waldenser Schule unterstützt. Die Lehrer schlossen sich daher dem Protest des Netzwerkes „Schulen für Inklusion im Kreis Groß-Gerau/Main-Taunus“ an, das gegen die neue Verordnung über Unterricht, Erziehung und sonderpädagogische Förderung ankämpft. Gefordert wird unter anderem eine Maximalgröße von 20 Kindern für Grundschulklassen.
Weiter werden stabile personelle Ressourcen für eine individuelle Förderung aller Schülerinnen und Schüler nach ihren besonderen Bedürfnissen und Fähigkeiten verlangt. Außerdem soll es eine sonderpädagogische Grundausstattung an allen Schulen geben.
Vor der Ballon-Aktion hatte der Förderverein der Waldenser Schule zum ersten Mal einen großen Flohmarkt von und für Kinder auf dem Pausenhof organisiert. An knapp 60 Ständen gab es Ritterburgen, Puzzles und Gesellschaftsspiele zu entdecken. Auf ausgebreiteten Decken boten die Kinder aussortierte Spielsachen zum Verkauf an. Die Eltern hielten sich dabei im Hintergrund. „Das ist von den Kindern für die Kinder“, erklärte die Fördervereinsvorsitzende Tessa Hessenthaler-Döring zufrieden. „Es hat sich auf jeden Fall gelohnt.“
Nach der erfolgreichen Premiere soll der Flohmarkt regelmäßig ausgerichtet werden. Die Einnahmen aus den Standgebühren und vom Kuchenverkauf spart der Verein. Denn vor dem Neubau der Schule wolle man nicht mehr groß in die Ausstattung investieren, berichtet Hessenthaler-Döring. Statt dessen ist geplant, ein Zirkusprojekt für eine Woche in die Schule holen. Weiter ist angedacht, spezielle Theateraufführungen zu den Themen Mathe oder Deutsch in der Waldenser-Schule anzubieten. (seb)

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